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Sturm der Herzen

Sturm der Herzen

Titel: Sturm der Herzen
Autoren: Shirlee Busbee
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wolltest.«
    »Heer, Marine, das ist völlig egal«, erwiderte er gleichgültig. Und fast finster fügte er hinzu: »Ich will ehrlich sein, Izzy. Mir sagt die Aussicht, nach Bombay zurückzufahren, nicht sonderlich zu. Wenigstens böte mir das Militär Abenteuer. Ach, was gäbe ich nicht dafür, bei Hoods Flotte auf dem Mittelmeer dabei zu sein!« Er warf ihr einen unglücklichen Blick zu. »Du kannst dir kaum vorstellen, wie langweilig das Leben in Indien sein kann, sobald sich der erste Reiz des Exotischen abgenutzt hat. Es ist immer dasselbe, Tag für Tag. Ich hätte gerne etwas Aufregung.«
    »Ich denke, in einem Land zu leben, wo man auf Elefanten reiten kann und Affen und Tiger durch die Landschaft streifen zu sehen, wäre aufregend genug.«
    Er zuckte die Achseln. »Oh, sicher gibt es Affen, und ich bin allgemein mit meinem Los durchaus auch zufrieden, aber ich hatte eigentlich gehofft …« Er holte tief Luft. »Ich hatte gehofft, als verheirateter Mann mit meiner Frau zurückzukehren. In Bombay war ich erfolgreich, und ich verfüge nun über die Mittel, eine Frau und eine Familie in angemessenem Stil und Komfort zu unterhalten.« Hugh lachte bitter. »Ich hatte alles geplant: Ich wollte heimkommen, eine Braut finden und mit meiner Frau an meiner Seite nach Indien zurücksegeln, um eine Familie zu gründen. Stattdessen steche ich nun in weniger als drei Tagen allein in See.«
    Isabel zuckte bei seinen Worten zusammen, starrte Hugh mit großen Augen an. Hatte das Schicksal ihr hier genau die Gelegenheit geschickt, auf die sie gewartet hatte? Die Gelegenheit, nicht nur Marcus zu zeigen, wie sehr er sich irrte, sondern auch ein für alle Mal einem Heim zu entkommen, das für sie kein Zuhause mehr war, einer Frau, deren einziges Bestreben darin zu bestehen schien, sie unglücklich zu machen. »H-hast du niemanden gefunden, der dir gefällt?«, zwang sie sich, ihn zu fragen.
    Seine Augen weiter auf das gegenüberliegende Seeufer gerichtet, sagte er: »Es gab da eine junge Dame … Sie ist der Grund, weswegen ich so lange weg war. Ich habe um ihre Hand angehalten, aber ihr Vater hat mich abgelehnt.«
    »Aber warum denn?«, rief Isabel, um seinetwillen empört. »Du hast ihm doch sicher deine Lage erklärt, oder? Und ihm gesagt, dass du Baron Mannings Sohn bist.«
    »Oh, sicher, das habe ich«, erwiderte er, »aber Mr Halford wollte nicht, dass seine Tochter lebendig in Indien begraben ist. Er hat bereits einen netten Herrn aus der Gegend für sie ausgesucht, der einmal einen Titel erben wird.«
    »Und sie? Was ist mit ihr?«
    »Welchen Unterschied macht das denn schon?«, erkundigte er sich scharf. »Ihr Vater hat nein gesagt, und Roseanne will sich ihm nicht widersetzen.«
    Ihr empfindsames Herz zog sich aus Mitgefühl für ihn zusammen; sie spürte seinen Schmerz und schob ihre Hand in seine. »Das tut mir leid, Hugh«, erklärte sie leise.
    Seine Finger schlossen sich um ihre, und er sah sie an. »Danke, Izzy. Du bist die Einzige, der ich von Roseanne erzählt habe.« Er strich ihr eine ungebärdige Locke aus der Stirn. »Wusstest du, dass sie auch rotes Haar hat? Nicht so dunkel wie deines, und ihre Augen sind blau … wie der englische Himmel.«
    Er runzelte die Stirn, als ihm zum ersten Mal die Tränenspuren auf ihren Wangen auffielen. »Was ist das denn hier?«, fragte er. »Hast du geweint? Wer hat dich unglücklich gemacht? Ich werde ihn in die Mangel nehmen, wenn du willst.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Es ist nicht wichtig.«
    »Doch!«, widersprach Hugh sanft. »Ich mag es nicht, wenn meine kleine Freundin betrübt ist. Was kann ich tun, damit du wieder froh wirst?«
    Die Worte kamen aus ihrem Mund, ehe sie länger darüber nachdenken konnte. »Du könntest mich heiraten und mit nach Indien nehmen.«
    Hugh starrte sie verblüfft an. »Dich heiraten! Wer hat dir denn den Floh ins Ohr gesetzt?«
    Sie schaute weg und sagte steif: »Ach, egal. Ich hätte nichts sagen sollen.«
    »Aber das hast du. Warum?«, fragte er nach und sah sie an, als habe er sie noch nie zuvor gesehen.
    »Weil du eine Frau haben willst und ich es einfach nicht länger ertrage, von Tante Agatha wie ein Kind behandelt zu werden. Und Marcus …!« Angst und Zorn brodelten in ihr, und sie rief: »Ach, wie sehr wünschte ich mir, ich wäre Tausende Meilen weg von hier!« Sie blickte ihm in die Augen, erklärte voller Verzweiflung: »Wenn wir heirateten, bekämen wir beide, was wir wollen.«
    Eine Weile starrten sie einander an, Hugh
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