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Storm: Thriller (German Edition)

Storm: Thriller (German Edition)

Titel: Storm: Thriller (German Edition)
Autoren: James Patterson
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beim FBI .«
    Wir gaben einander die Hand. Heekin sagte: »Ich habe schon viel von Ihnen gehört, Detective Cross. Ihr Wechsel war ein großer Verlust für das FBI , aber ein Gewinn für die Metro Police.«
    »O je«, erwiderte ich. »Schmeicheleien sind immer ein schlechtes Zeichen.«
    Wir lachten, aber in meinen Worten steckte mehr als nur ein Körnchen Wahrheit. Wer sich im Bureau einen Chefsessel ergattert hatte, führte meist zunächst einmal alle möglichen Neuerungen ein, einfach nur, damit alle merkten, dass jetzt ein frischer Wind wehte. Die Frage war: Was hatte Heekins neuer Job mit mir zu tun?
    Nachdem wir uns in Perkins’ großzügigem Büro niedergelassen hatten, wurde Heekin präziser.
    »Kann ich davon ausgehen, dass Sie mit unseren FIG s vertraut sind?«, wandte er sich an mich.
    »Die Field Intelligence Groups«, sagte ich. »Ich habe bis jetzt noch nie direkt mit einer zu tun gehabt, aber natürlich weiß ich, was das ist.« Die FIG s waren als Schaltstellen zwischen dem FBI und anderen Strafverfolgungsbehörden eingerichtet worden, um einen besseren Informationsfluss zu gewährleisten und die Ermittlungen in bestimmten Bereichen zu bündeln. Auf dem Papier hörte sich das alles ganz vernünftig an, aber es gab auch Kritiker, die darin nur einen weiteren Schritt einer Entwicklung sahen, die mit dem elften September begonnen hatte: dass nämlich das FBI sämtliche Verantwortung für die Verbrechensbekämpfung im Land auf andere abzuwälzen versuchte.
    Heekin fuhr fort: »Wie Sie wahrscheinlich wissen, ist die Gruppe in Washington mit allen Polizeidienststellen in der näheren Umgebung vernetzt, also auch mit der Metropolitan Police. Außerdem natürlich mit der National Security Agency, dem Bureau of Alcohol, Tobacco, Firearms and Explosives, dem Geheimdienst … mit allen. Wir setzen uns regelmäßig einmal im Monat zusammen, und wenn es die Situation erfordert, natürlich auch öfter.«
    So langsam kam ich mir vor wie bei einem Verkaufsgespräch, und ich hatte auch schon eine konkrete Ahnung, was er mir verkaufen wollte.
    »Im Allgemeinen werden die einzelnen Polizeidienststellen in der FIG durch den jeweiligen Chief vertreten«, ging seine gleichmäßige, wohlbemessene Ansprache weiter, »aber wir hätten als Vertreter der Metro Police gerne Sie mit im Boot.«
    Ich warf Perkins einen Blick zu. Er meinte achselzuckend: »Was soll ich sagen, Alex? Ich habe einfach viel zu viel zu tun.«
    »Lassen Sie sich keinen Bären aufbinden«, meinte Heekin. »Ich habe mich im Vorfeld schon mit dem Chief und davor mit FBI -Direktor Burns beraten. Und jedes Mal ist nur ein einziger Name gefallen, nämlich Ihrer.«
    »Danke«, sagte ich. »Das ist sehr freundlich von Ihnen, aber ich bin hier eigentlich ganz zufrieden.«
    »Ja, ganz genau. Das Dezernat für Kapitalverbrechen ist die perfekte Stelle für so eine Position. Das wird Ihnen die Arbeit in jedem Fall erleichtern.«
    Jetzt wurde mir klar, dass es sich keineswegs um ein Angebot handelte, sondern um eine Anweisung. Als ich zur Polizei zurückgewechselt war, hatte Perkins mir so gut wie jeden Wunsch erfüllt. Jetzt war ich ihm etwas schuldig. Das wussten wir beide, und er wusste, dass ich so etwas nicht einfach ignorierte.
    »Aber ich bleibe Detective, das heißt in erster Linie Ermittler. Ich will mich auf keinen Fall an irgend so einen Schreibtisch binden lassen.«
    Perkins grinste mich über seinen Schreibtisch hinweg an. Er wirkte irgendwie erleichtert. »Einverstanden. Damit bleiben Sie auch auf der gleichen Gehaltsstufe.«
    »Und meine eigenen Fälle haben Vorrang vor allem anderen?«
    »Ich glaube nicht, dass wir da Probleme bekommen werden«, meinte Heekin, der sich bereits erhoben hatte. An der Tür gab er mir erneut die Hand. »Meine Gratulation, Detective. Mit Ihrer Karriere geht’s bergauf.«
    Ja, genau , dachte ich. Ob ich will oder nicht .

5
    Denny ging voraus, und Mitch folgte ihm, wie der geistig zurückgebliebene Lennie in diesem alten Roman von Steinbeck, Von Mäusen und Menschen . »Gleich hier rauf, Kumpel. Na los, nicht einschlafen.«
    Das neunte Stockwerk war gleichzeitig das oberste. Plastikfolie hing über den Wandrahmen aus fünf mal zehn Zentimeter dicken Kanthölzern, und der Boden bestand aus ungehobelten Sperrholzplatten. Ein Palettenstapel vor den Fenstern zur Eighteenth Street hin bildete einen idealen Ausguck.
    Denny breitete die Plastikplane auf dem Boden aus. Sie setzten ihre Rucksäcke ab. Er legte Mitch eine Hand auf
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