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Stop saying Goodbye: Roman (German Edition)

Stop saying Goodbye: Roman (German Edition)

Titel: Stop saying Goodbye: Roman (German Edition)
Autoren: Sarah Dessen
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beenden konnte. Endlich gehörte ich wirklich voll und ganz dazu, würde zur selben Zeit aufhören wie alle anderen, konnte bis zum Schluss bei den üblichen Aktivitäten mitmachen: Verteilen des Jahrbuchs, kollektives Schwänzen der Oberstufenschüler. Und natürlich das ultimative Highschool-Ritual: die Abschlussfeier. Ich hockte mit Dave auf dem Sofa im Wohnzimmer seiner Eltern, wir lernten zusammen für die letzten Prüfungen: Ich kämpfte mich durch die Rätsel der Trigonometrie, er las dicke Bücher über theoretische Physik. In seinen Schichten bei Frazier traf ich mich dort zum Lernen mit Ellis, Riley und Heather, wobei Dave höchstpersönlich dafür sorgte, dass es immer genug Trödlertraum-Nachschub für uns gab. Als ich eines Tages zufällig meine Serviette fallen ließ und mich bückte, um sie aufzuheben, entdeckte ich, dass Riley ihren Fuß lässig um Ellis’ Bein geschlungen hatte. Die beiden waren sehr diskret und redeten nicht groß darüber. Aber es sah fast so aus, als würde sie ihre fatale Neigung, sich in miese Machos zu verlieben, allmählich aufgeben. Tief greifende Veränderungen also auch bei ihr.
    Im Herbst würde ich an der Uni in Lakeview zu studieren anfangen und auf dem Campus wohnen. Umzuziehen und mich aufs Wesentliche zu beschränken war ich ja nun schon gewohnt. Was für eine Studentin nur von Vorteil sein konnte (wie Dave bereits so schlau angemerkt hatte). Übrigens hätte ich mich am Ende tatsächlich auch an der
Defriese
immatrikulieren können, aber für mich stand außer Frage, dass ich weiterhin die dritte Option wählen würde, und diehieß: bleiben. Dave wurde natürlich überall angenommen, wo er sich beworben hatte, und entschied sich letztendlich für das
MIT
in Cambridge. Ich bemühte mich krampfhaft, nicht allzu sehr an die Entfernung zu denken, die dann zwischen uns liegen würde, sondern hoffte, dass wir zumindest immer in der Lage sein würden, einander wiederzufinden, egal was passierte. Es war bestimmt gut, dass ich jahrelange Übung darin hatte, immer wieder meinen Krempel zu packen und mit leichtem Gepäck zu reisen. Ich hatte das sichere Gefühl, diese Erfahrung würde mir auch in Zukunft nützen.
    »Wie weit bist du mit dem Salat?«, rief Jason. Ich streute gerade eine Handvoll Karottenstreifen darüber.
    »Fertig«, rief ich zurück, drehte mich um, stellte den Teller in die Durchreiche.
    »Super. Jetzt bereitest du noch Brot und Soße für das Sandwich vor und wir sind im Geschäft.«
    Ich holte eine Ciabatta aus der Packung, legte sie auf den Grill, um sie zu rösten. Dabei fiel zufällig mein Blick durch die Durchreiche: Deb flitzte heran, band sich im Laufen eine Schürze um. »Ich dachte, du hast heute frei«, rief ich ihr entgegen.
    »Ich bin eigentlich bloß vorbeigekommen, um mein Trinkgeld von gestern Abend abzuholen«, antwortete sie, nahm zwei Wassergläser, füllte sie mit Eiswürfeln. »Aber Opal war kurz vorm Durchdrehen, deshalb bin ich eingesprungen.«
    Wissend lächelte ich in mich hinein. Nach der Fertigstellung des Modells hatte Deb plötzlich viel zu viel Zeit gehabt, in der sie nichts mit sich anzufangen wusste. Allerdings stellte sich heraus, dass sie eine exzellente Kellnerin war, denn dazu brauchte sie im Grunde genommen dieselben Fähigkeiten wie als Projektleiterin. Ihr Organisationstalentwar für Opal ein Geschenk des Himmels. Deb hatte zwar gerade erst angefangen, die Arbeitsabläufe in Opals neuem Restaurant allerdings schon straff durchstrukturiert, insgesamt um Längen verbessert und natürlich jede Menge Abkürzungen eingeführt.
    »Wo bleibt das Sandwich?« Tracey steckte den Kopf durch die Durchreiche. »Hey, hallo, fühlt sich hier irgendwer angesprochen?«
    »Kommt«, antwortete Jason. »Mach dir nicht ins Hemd!«
    Sie schnitt eine Grimasse, schnappte sich den Salat und stellte ihn mit einem Schälchen Dressing auf ein Tablett. Deb, die hinter ihr auftauchte, riss einen Zettel von ihrem Bestellblock ab und spießte ihn auf.
    »Bestellung«, rief ich.
    »Laut und deutlich!«, befahl Jason.
    Ich blickte auf den Zettel. »Eine Pizza Margherita mit extra Knoblauch und extra Tomatensoße.«
    »Gut. Du richtest das hier an, ich stürze mich auf die Pizza.«
    Er hob das Sandwich mit einem Pfannenwender vom Grill, ich übernahm und drapierte es in dem eigens dafür vorbereiteten Servierkörbchen. Im Hintergrund dudelte das Radio vor sich hin, von der anderen Seite der Durchreiche her hörte ich die Geräusche aus dem Gastraum, die
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