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Stolzes Herz und heiße Küsse (German Edition)

Stolzes Herz und heiße Küsse (German Edition)

Titel: Stolzes Herz und heiße Küsse (German Edition)
Autoren: Georgina Devon
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gelingen.
    „Kein Grund zur Aufregung, mein Junge“, sagte Ferguson. Er presste einen behelfsmäßigen Verband auf die Wunde, um die Blutung zu stoppen.
    „Was meint er damit, dass er nicht heimkann?“, fragte Ravensford.
    Hobson, der zur Kutsche gegangen war, um das Laudanum zu holen, das er für den Notfall eingepackt hatte, kehrte zurück und sagte: „Genau das, was er gesagt hat. Der Junge kann nicht nach Hause.“
    Brabourne warf dem Butler einen Blick zu. „Sie belieben wohl zu scherzen! Was muss das für eine Familie sein, wenn der Junge nicht heimkehren kann!“
    Gelassen erwiderte Hobson den Blick des Dukes. „Der junge Herr kann in dieser Verfassung nicht ins Stadthaus der Familie gebracht werden. Wir werden ihn auf den Landsitz bringen.“
    Juliet umklammerte die Hand des Butlers fester. „Man muss mich so verbinden, dass keiner etwas merkt. Ich kann nicht länger von zu Hause wegbleiben. Das wissen Sie doch.“
    Ferguson, der allmählich die Geduld verlor, sagte: „Sie werden tun, was man Ihnen sagt.“
    Juliet runzelte die Stirn. „Ich tue, was ich tun muss.“
    „Wie weit ist der Landsitz denn entfernt?“, erkundigte sich Brabourne.
    „Eine halbe Tagesreise, Euer Gnaden“, erwiderte Hobson.
    „Das ist ja viel zu weit, Brabourne“, sagte Ravensford leise.„Jetzt sieht die Wunde nicht tödlich aus, aber andauernder Blutverlust könnte sich noch als fatal erweisen.“ Er sah seinem Freund in die Augen. „Das kannst du dir nicht leisten. Es ist erst ein halbes Jahr her, dass du Williams im Kampf beinah mit dem Degen durchbohrt hättest. Prinny wird keine Nachsicht mehr mit dir haben, wenn der Junge stirbt.“
    Brabourne strich sich über die Stirn. „Sie müssen den Jungen in sein Londoner Haus bringen. Es bleibt Ihnen ja gar nichts anderes übrig.“
    Ferguson hielt einen Augenblick inne in seiner Verarztung und sah zum Duke auf. „Das werde ich nicht tun, Euer Gnaden. Der Junge hat nämlich recht: Keiner darf erfahren, was passiert ist.“
    Brabourne sah den Dienstboten scharf an und fragte sanft: „Sie widersprechen mir?“
    Ferguson schluckte hart. „Ja, Euer Gnaden, genau das.“
    „Und Sie?“ Brabourne durchbohrte Hobson mit seinem Blick.
    Der rotbäckige Butler wurde blass. „Ich muss Ferguson zustimmen, Euer Gnaden.“
    Brabourne sah zu Ravensford. Der zuckte die Achseln.
    „Was ist das Geheimnis dieses Jungen?“, begehrte der Duke zu wissen.
    Die beiden Dienstboten sahen sich an, und dann verbeugte sich Hobson vor dem Duke. „Keiner außer uns weiß, dass der junge Herr heute auf Sie getroffen ist. Lord Smythe-Clyde hat noch immer vor, sich in zwei Tagen mit Ihnen zu duellieren. Der Junge hat gehofft, dass Sie, wenn Sie heute mit ihm kämpfen, die Angelegenheit für erledigt betrachten und sich nicht zum Duell mit Seiner Lordschaft einfinden.“
    „Wie dumm von ihm.“ Brabourne schüttelte den Kopf.
    „Schlecht beraten“, murmelte Ravensford.
    Juliet stöhnte – vor Schmerz, und weil ihr Plan enthüllt worden war und er sich, laut ausgesprochen, reichlich dürftig anhörte. Prompt richtete sich die allgemeine Aufmerksamkeit wieder auf sie.
    „Es reicht“, sagte Ferguson. „Hobson, helfen Sie mir mal, den jungen Herrn in die Kutsche zu tragen. Wir müssen uns sputen, wenn wir ihn nach Richmond bringen wollen, bevor er noch mehr Blut verliert.“
    „Ravensford?“ Brabourne sah zu seinem Freund.
    Ravensford hob eine gepflegte Hand, wie um einen Schlag abzuwehren. „Kommt nicht infrage, Brabourne. Nirgendwo steht geschrieben, dass es zu den Pflichten eines Sekundanten gehört, den verwundeten Kontrahenten bei sich aufzunehmen.“
    Brabournes Lippen wurden schmal, doch dann lächelte er. „Du hast recht, Ravensford, wie immer. Ich werde mich wohl oder übel um eine Unterkunft für den Jungen bemühen müssen, wenn ich nicht will, dass er uns wegstirbt. Seine Dienstboten haben aus irregeleiteter Loyalität offensichtlich einen törichten Entschluss gefasst.“ Er wandte sich an die Männer, die den Jüngling gerade in die Kutsche hievten. „Bringen Sie den Jungen in mein Stadthaus.“ Dann warf er seinem Freund einen boshaften Blick zu. „Lord Ravensford wird den Wundarzt dann zu mir schicken.“
    Ravensford verbeugte sich spöttisch. Die beiden Dienstboten tauschten einen entsetzten Blick. Ihr Schützling lag schlaff in den Kissen – Juliet war in Ohnmacht gefallen, als sie sie hochhoben.
    „Haben Sie daran schon wieder etwas auszusetzen?“, fragte Brabourne
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