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Stolz und Leidenschaft: Roman (German Edition)

Stolz und Leidenschaft: Roman (German Edition)

Titel: Stolz und Leidenschaft: Roman (German Edition)
Autoren: Monica McCarty
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Situationen ist es üblich, dass ein Ehrenmann einer Frau hilft, ohne Bedingungen daran zu knüpfen.«
    Er drehte sich zu seinem Pferd um, nahm die Zügel und begann, es fortzuführen. »Wie Ihr wollt.«
    Mit offenem Mund starrte sie ihn an. »Wo geht Ihr hin? Ihr könnt mich doch nicht einfach hier zurücklassen!«
    Langsam wandte er sich zu ihr um und hob aufreizend eine Braue. Er brauchte nichts zu sagen, denn die Geste sagte bereits alles: Er konnte es sehr wohl.
    Der Ast unter ihren Füßen knackte und sank noch ein paar Zoll tiefer. Ihr schien, als habe der Krieger eine Bewegung auf sie zu gemacht, aber sie war sich nicht sicher. Ihre Arme schmerzten bereits von der Anstrengung, ihr Gewicht zu halten, und sie wusste nicht, wie lange sie sich noch festhalten
konnte. Ihr Gesicht glühte vor Wut und Entrüstung. Aber sie würde später mit ihm streiten. »Also gut. Holt mich einfach hier runter.«
    Er machte eine übertriebene Verbeugung. »Wie Ihr wünscht, Mylady.«
    Für so einen großen, muskulösen Mann kletterte er überraschend schnell und behände den Baum hoch und hielt wenige Äste unterhalb des geschwächten Astes, auf dem sie stand, an. Innerhalb weniger Sekunden hatte er die Hände um ihre Taille gelegt. Bei dem ungewohnten Gefühl hielt sie den Atem an. Seine Hände waren groß und stark, und sie konnte deutlich seine Daumen unter ihren Brüsten spüren.
    Ihre Blicke trafen sich, und es durchzuckte sie wie ein Schock. Aus nächster Nähe sah er sogar noch besser aus, als sie gedacht hatte: durchdringende graublaue Augen, dunkelbraunes Haar, das im Sonnenlicht noch das Rot erahnen ließ, das es vermutlich in seiner Jugend gehabt hatte, ein breiter Mund und ein hartes, kantiges Kinn. Es war ein raues, männliches Gesicht, aber auch ein unglaublich attraktives. In Anbetracht seines abscheulichen Benehmens sollte es eigentlich keine Wirkung auf sie haben, aber sie errötete dennoch. Obwohl sein Gesichtsausdruck nichts verriet, wusste sie irgendwie, dass auch er nicht so unbeteiligt war, wie er wirkte.
    Sein Griff war fest und sicher, als er sie von dem gebrochenen Ast pflückte und sie zu sich herab an seinen harten Körper zog.
    Erleichtert sank sie gegen ihn. Ihre Arme fühlten sich wie Wackelpudding an, und für einen Augenblick erlaubte sie sich, Zuflucht in seiner warmen, soliden Stärke zu suchen. Solide war vielleicht eine Untertreibung. Seine Brust und seine Arme waren hart wie Granit. Aber anstatt eingeschüchtert zu sein, erfüllte der mächtige Beweis seiner Stärke sie mit einer seltsamen, schweren Hitze.
    Noch nie war sie einem Mann so nahe gekommen, dass
es schien, als wäre jeder Zoll ihres Körpers mit seinem verschmolzen. Es fühlte sich … aufregend an – und zwar auf verstörende Weise. Eines ihrer Beine war zwischen seinen kräftigen Schenkeln gefangen, und ihre Brüste pressten sich gegen seine Brust. Sie konnte das gleichmäßige Schlagen seines Herzens spüren, was noch verstörender war, da das ihre so heftig schlug. Er war so warm und roch unglaublich – sauber und nach Seife, mit dem schwachen Hauch eines exotischen Gewürzes.
    Sie musste das Kinn heben, um ihn anzusehen, und ihr wurde klar, dass er wirklich so groß war, wie sie gedacht hatte. Sie reichte ihm kaum bis zur Schulter. »Ihr könnt mich jetzt loslassen«, brachte sie zittrig hervor. »Von hier aus kann ich selbst hinunterklettern.«
    Zuerst glaubte sie schon, er würde sich weigern, aber nach einem Augenblick ließ er sie los.
    Zum Glück hatte sie wieder Gefühl in den Armen und konnte ihm den Rest des Weges nach unten folgen. Vom niedrigsten Ast sprang er zu Boden und streckte die Hand nach ihr aus. Zögernd starrte sie sie an. Es wirkte irgendwie bedeutsam. Vorsichtig legte sie ihre Hand in seine und sprang. Er fing sie an der Taille auf und setzte sie ab, als wiege sie nicht mehr als das Kätzchen, das sie gerade gerettet hatte.
    Als ihre Füße den Boden berührten, hätte sie am liebsten vor Erleichterung aufgeseufzt. Stattdessen konnte sie kaum atmen, gefangen im Netz seines magnetischen Blickes – und den seltsamen Gefühlen, die von der Erkenntnis herrührten, dass nur ein dünnes Stück Leinen ihn und ihre Nacktheit voneinander trennte.
    Was, wenn er kein Ehrenmann war? Das war vermutlich etwas, woran sie früher hätte denken sollen, aber sie hatte sich auch noch nie zuvor in so einer verletzlichen Zwangslage befunden. Und sie hatte noch nie zuvor jemanden wie ihn getroffen.
    Ihr Herz flatterte
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