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Stolz und Leidenschaft: Roman (German Edition)

Stolz und Leidenschaft: Roman (German Edition)

Titel: Stolz und Leidenschaft: Roman (German Edition)
Autoren: Monica McCarty
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nahm ihren Dank mit einem Kopfnicken an und wandte sich dann zum Gehen, doch sie hielt ihn zurück. »Wer seid Ihr?«
    Ein schiefes Lächeln spielte um seine Mundwinkel. »Nur ein einfacher Ritter, Mylady.« Ohne ein weiteres Wort schwang er sich aufs Pferd und ritt auf die Burg zu.
    Und während sie ihm nachsah, fragte sie sich unwillkürlich, ob seine Rüstung am Ende nicht doch im Sonnenlicht schimmerte.
     
    Verdammt. Das war ganz und gar nicht so verlaufen, wie er es geplant hatte.
    Jamie Campbell war nicht leicht zu überraschen, doch das Lamont-Mädchen hatte genau das geschafft. Sie war wie warmes, köstliches Zuckerwerk in seinen Armen gewesen und ihm weich und süß entgegengeschmolzen. Mit einem tiefen Atemzug versuchte er das Feuer zu löschen, das ihm immer noch das Blut zum Kochen brachte, doch die heftige Welle der Lust, die dieser Kuss in ihm ausgelöst hatte, erwies sich als ungewöhnlich hartnäckig. Schon lange hatte er keinen derartigen Hunger mehr verspürt – einen Hunger, den zu stillen es weit mehr als nur eines Kusses bedurfte.
    Jedenfalls war dieser Vorfall eine reichlich unglückliche Art und Weise, die Bekanntschaft des Mädchens zu machen, um das er hier angeblich werben wollte.
    Er hatte in den Wäldern eigentlich nach etwas völlig anderem gesucht, als er zufällig auf das erfolgreiche Ende dieser Rettungsaktion für ein kleines Kätzchen gestoßen war. Der Junge war gerade außer Sicht verschwunden, als er sie – oder besser gesagt ihre wohlgerundete Kehrseite – erblickt hatte, gerade als sie dabei war, abzustürzen und sich den hübschen kleinen Hals zu brechen.
    Er bemerkte zwar das kostbare Kleid, das über einen Baumstamm geworfen war, aber erst als er ihr Gesicht sah, erkannte er, wer sie war: Caitrina Lamont. Sie musste es sein. Die Ähnlichkeit mit ihrer Mutter war verblüffend. Er hatte Marion Campbell nur ein einziges Mal gesehen, als er noch
ein Junge gewesen war, und sie war keine Frau gewesen, die man leicht vergaß. Marions Vater, der Laird of Cawdor, hatte seiner schönen Tochter niemals verziehen, dass sie vor all den Jahren mit seinem Erzfeind, dem Lamont-Chief, durchgebrannt war. Die Fehde zwischen den Clans lebte weiter. Eine nur zu verbreitete Sitte zwischen benachbarten Clans, wo das Land knapp war und sein Besitz Anlass zu Streitigkeiten bot.
    Caitrina Lamonts Schönheit wurde weithin in Lobliedern besungen, und zur Abwechslung waren die Gerüchte nicht übertrieben. Normalerweise bevorzugte er eine ruhigere, reserviertere Schönheit, doch etwas an dem Mädchen zog ihn an mit ihrer bemerkenswerten Kombination aus schwarzem Haar, heller Haut, blauen Augen und roten Lippen.
    Und diesem Körper … Teufel, sie hatte einen Körper, der einen Mann vor Verlangen um den Verstand bringen konnte  – lange, wohlgeformte Glieder, einen kurvigen Hintern und üppige, runde Brüste. Sein Körper regte sich bei der allzu deutlichen Erinnerung daran, wie es sich angefühlt hatte, als sich diese köstlichen Kurven an ihn pressten … Es war himmlisch gewesen – und die Hölle, weil er sie nicht berühren konnte. Das unbedarfte Mädchen sollte froh sein, dass er es war, der sie entdeckt hatte.
    Obwohl er bezweifelte, dass sie das genauso sah.
    Er hatte wirklich nur vorgehabt, ihr von dem Baum herunterzuhelfen, aber etwas an ihrem Tonfall hatte ihn provoziert  – als ob es ihr niemals in den Sinn käme, dass ihr jemand etwas abschlagen könnte. Und er hatte den unerwarteten Drang verspürt, sie zu necken. Der Ausdruck auf ihrem Gesicht, als er sich weigerte, war unbezahlbar gewesen: absolut fassungslos und verwirrt. Ganz offensichtlich war Caitrina Lamont ein Mädchen, das es gewohnt war, seinen Willen zu bekommen.
    Eigentlich hatte er dem stolzen, kleinen Luder durch seine
Forderung eines Kusses nur eine Lektion erteilen wollen und nicht vorgehabt, sie an die Abmachung zu binden – bis sie versucht hatte, ihn auszutricksen, indem sie ihm stattdessen ihre Hand zum Kuss anbot. Dennoch wollte er sie nur dazu bringen, sich nach einem Kuss zu sehnen – und nicht, sie tatsächlich zu küssen. Aber der süße Geschmack ihrer Haut und das noch süßere Erschauern unschuldiger Leidenschaft, als seine Lippen ihr Handgelenk und den Arm berührten, war zu verlockend gewesen, um widerstehen zu können.
    Jamie verließ den Schutz der Bäume und zügelte sein Ross, als die Burg in Sicht kam. Ascog Castle, die Festung der Lamonts of Ascog, bestand aus einem einfachen, rechteckigen
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