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Stille mein Sehnen

Stille mein Sehnen

Titel: Stille mein Sehnen
Autoren: Kat Marcuse
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dass ihr Zittern nichts mit Angst zu tun hatte.
    „Du weißt, worauf du dich eingelassen hast, Faith Evans!“, murmelte er vor sich hin. „Diese Welt ist dir nicht fremd. Mal sehen, wie weit du gehen wirst. Ich werde dir diese Kälte austreiben und sie durch Feuer ersetzen.“
    Ein teuflisches Lächeln glitt über Aidans Gesicht, als er den Knopf unter dem Schreibtisch betätigte. Die Überwachungsanlage schaltete sich ab, der Aktenschrank fuhr zurück an seinen Platz und verdeckte den durchlässigen Spiegel.
     
    Faith war angespannt und versuchte, sich auf die Arbeit zu konzentrieren.
    „Wo hast du gelernt, Cocktails zu mixen?“, riss Patrice sie aus den Gedanken. Er saß an der Theke und schlürfte genüsslich den letzten der Cocktails.
    „Ich habe es nirgends gelernt. Seit Jahren kreiere ich welche. Es ist meine Leidenschaft. Ich liebe Cocktails!“
    „Wundert mich, dass sich Aidan darauf einlässt. Sonst geht er lieber auf Nummer sicher.“
    „Er geht kein Risiko ein. Ich habe die letzten Jahre in New York gelebt und einen Club geführt.“ Faith stockte der Atem. Das war entschieden mehr, als sie preisgeben wollte.
    „Du hast einen ganzen Club geleitet?“
    „Die Bar war mein Bereich“, versuchte sie die Situation zu retten und das Thema zu wechseln. „Außerdem habe ich Probezeit, bis du aus dem Urlaub zurück bist. Erzähl mir von den Gästen. Auf welche Extreme muss ich mich gefasst machen?“
    „Du bist nicht so unwissend, wie du tust, nicht wahr?“
    Nein, unwissend war Faith nicht. Sie kannte alle Abgründe dieser Lebensweise und hatte sich von ihr abgewandt – dachte sie jedenfalls. Bei dem Gedanken, dass sie wieder in diese Welt gleiten würde, sobald die ersten Gäste auftauchten, begann ihr Herz zu flattern. Sie fühlte sich bereits wie elektrisiert. Eine Mischung aus Aufregung und Furcht breitete sich in ihr aus.
    Als sie nicht antwortete, begann Patrice zu erzählen. „Da ist Sir Lymandt – um die fünfzig, ein Herr der alten Schule und sehr streng. Er spielt ausschließlich mit Maya. Seit vielen Jahren ist sie seine Sklavin. Lass dich von den Schreien nicht abschrecken. Sie mag Härte, und er weiß, wie weit er gehen kann. Wahrscheinlich wird er dich mit Nichtachtung strafen. Du musst dir seinen Respekt erst verdienen. Daniel, Eric und Jacques praktizieren Gangbang, haltlose Jungs, die für gute Laune sorgen. Master Tom ist ein ausgeprägter Sadist. Sollte er dich interessieren, musst du viel einstecken können. Sexuell wird er dich nicht zufriedenstellen – er ist schwul.“
    Faith wurde bei diesen Worten fast schwindlig. Zitternd holte sie Luft und bemühte sich um eine gleichgültige Mimik. „Habt ihr auch normale Gäste?“, plapperte sie lächelnd, doch in ihrem Herzen herrschte Aufruhr.
    „Vor den normalen Gästen muss ich dich nicht warnen. Mit denen kommst du allein klar. Tom ist eine Klasse für sich. Du musst die Fronten von Anfang an klären. Der Gefährlichste hier im Club ist sowieso …“
    „Patrice! Hast du nichts zu tun? Faith wird selbst dahinterkommen, vor wem sie sich in Acht nehmen muss. Ist die Theke aufgefüllt?“
    Aidan warf Patrice einen bösen Blick zu. Seine herrische Stimme jagte Faith einen Hitzeschauer über die Haut. Mit einem selbstgefälligen Gesichtsausdruck rutschte Patrice vom Barhocker und verschwand in dem Gang, der zum Ausgang und in Aidans Büro führte.
    „Du solltest nicht alles glauben, was Patrice erzählt. Kommst du in ernsthafte Bedrängnis, wendest du dich an mich.“ Aidan stand dicht vor ihr, strich zart über ihre Hand, die auf der Theke lag. „Ich glaube allerdings, dass du weißt, wie du dich zur Wehr setzen kannst.“
    Aidans Hand auf ihrer ließ sie augenblicklich in Flammen stehen. Er hatte sich umgezogen, trug eine eng anliegende schwarze Lederhose und ein schwarzes ärmelloses Top, strahlte Dominanz und Arroganz aus. Sein Blick lag auf ihrem Hals. Sah er das wilde Pochen des Pulses?
    „Liegt das an mir oder ist es die Atmosphäre des Clubs, dass dein Herz so rast?“
    Sie trat einen Schritt zurück. „Du bist verdammt von dir überzeugt, Aidan.“
    „Durchaus, Faith, durchaus!“
    Mit gleichmütiger Miene setzte er sich an die Theke und beobachtete sie. Aidans Anwesenheit machte Faith nervös, doch das war es nicht, was die Unruhe schürte. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis die ersten Gäste kamen, und sie damit ein Blick in ihre Vergangenheit warf, die sie lieber verdrängte. Vielleicht war es ein Fehler
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