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Stille Kuesse sind tief

Stille Kuesse sind tief

Titel: Stille Kuesse sind tief
Autoren: Susan Mallery
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konnte, als immer und immer wieder zu schreien: „Sie ist es, sie ist es.“
    Die Chemie zwischen Mann und Frau, dachte er grimmig. Die konnte selbst den klügsten Mann in einen sabbernden Idioten verwandeln. Sein Verhalten in diesem Augenblick war der beste Beweis für diese Theorie.
    Als ihm bewusst wurde, dass er noch immer einen alten Lappen in der einen und die Lederpflege in der anderen Hand hielt, stellte er beides auf die abgewetzte Arbeitsplatte.
    „Das heißt, Sie möchten ein bisschen zum Vergnügen reiten?“, fragte er, sehr darum bemüht, seiner Stimme einen neutralen Klang zu geben.
    Annabelle seufzte. Dabei hob und senkte sich ihr Busen, und es kostete Shane all seine Willenskraft, den Blick abzuwenden.
    „Ehrlich gesagt ist es ein wenig komplizierter“, gab sie zu.
    Kompliziert? Konnte er sich gar nicht vorstellen. Sie war eine wunderschöne Frau. Er war ein Mann, der sie unbedingt haben musste, sonst würde für ihn die Welt untergehen. Was war einfacher?
    Nur leider redete sie nicht über das, was er gerade dachte, und wenn sie wüsste, was ihm durch den Kopf ging, würde sie bestimmt mit der Mistgabel auf ihn losgehen, anschließend schreiend davonlaufen und ihn dann noch mit ihrem Wagen platt fahren, um ihm endgültig den Garaus zu machen. Er könnte es ihr nicht einmal verdenken.
    Aber er war schlau genug, diese Gedanken zu vertreiben. Immerhin war er ein ganz normaler Kerl, der ein ganz normales Leben führen wollte. Er kannte Frauen wie sie. Genauer gesagt, er hatte eine Frau wie sie gekannt. Er hatte sie geheiratet und war dann während ihrer gesamten Ehe von ihr gequält worden. Frauen wie sie wollten Männer – alle Männer. Erst wenn sämtliche Kerle hinter ihnen her waren, waren sie glücklich. Auf keinen Fall würde er diesen Fehler noch einmal begehen und sich mit einer dieser wilden Frauen einlassen, die ihn mit einem einzigen Blickantörnen konnten. Im Augenblick klang langweilig sehr vielversprechend.
    „Ich bin die Bibliothekarin hier im Ort …“, begann sie.
    „Sind Sie sicher?“
    Die Worte waren heraus, ehe er darüber nachdenken konnte.
    Erstaunt hob Annabelle die Augenbrauen. „Ziemlich. Es ist mein Job, und bisher hat mir noch keiner gesagt, ich solle verschwinden, wenn ich bei der Arbeit aufgetaucht bin.“
    Na toll, Stryker, dachte er. Ganz toll.
    „Ich hatte jemanden mit ʼ ner Brille erwartet. Sie wissen schon. Weil Bibliothekare so viel lesen.“
    Jetzt runzelte sie die Stirn. „Ich glaube, Sie sollten öfter mal Ihren Stall verlassen.“
    „Mag sein.“
    Sie zögerte, so als wüsste sie nicht genau, ob er witzig oder einfach nur unglaublich langsam war. „Okay.“
    Leider konnte er ihr auf keinen Fall die Wahrheit sagen. Zuzugeben, dass er noch nie so eine umwerfende Frau getroffen hatte und dass er nur deshalb wie ein unglaublicher Idiot klang, weil all sein Blut vom Kopf in südlichere Regionen geflossen war, würde wohl nur dazu führen, dass sie ihn wegen sexueller Belästigung verklagte. Das Einzige, was er jetzt machen konnte, war, noch einmal von vorn anzufangen.
    „Erzählen Sie mir, was Sie sich vorgestellt haben“, sagte er und schaute ihr dabei in die Augen, um ja nicht in Versuchung zu geraten, auf die sich stetig hebende und senkende Brust zu schauen oder auf die lackierten Zehen ihrer winzigen Füße, die einfach unglaublich niedlich aussahen. „Lassen Sie mich raten. Sie wollten schon seit Ihrer Kindheit Reiten lernen?“
    Annabelle lachte. „Haben Sie mich mal angesehen? Pferde sind riesige Tiere. Warum sollte jemand so Kleines wie ich sein Leben auf einem Tier riskieren, das mich mit einem Gedanken zerschmettern könnte?“
    Während sie sprach, drehte sie sich ein wenig und streckte eins ihrer tollen Beine vor, um ihm den zwölf Zentimeter hohen Absatz ihrer Sandaletten zu zeigen.
    Er vermutete, dass sie es getan hatte, um zu verdeutlichen, wie klein sie war. Seine Gedanken schweiften jedoch in eine ganz andere Richtung … sie war klein und leicht genug, dass er sie ohne Umstände tragen konnte. Ihm schoss ein Bild durch den Kopf, von ihnen beiden, an eine Wand gelehnt, ihre Beine um seine Taille geschlungen, während sie …
    Shane ballte die Hände zu Fäusten, um das erotische Bild zu vertreiben, erinnerte sich hastig daran, dass seine Mutter wusste, dass er sich mit Annabelle traf, während er gleichzeitig versuchte, sich mit Pferderennstatistiken abzulenken. Als das alles nichts half, stellte er sich selbst ein paar
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