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Stiefbruder - Liebe meines Lebens

Stiefbruder - Liebe meines Lebens

Titel: Stiefbruder - Liebe meines Lebens
Autoren: Kooky Rooster
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an mein Ohr. Vor Schreck prallte ich zurück und donnerte gegen den Schrank, konnte mich aber gerade noch fangen. Mit einem entsetzten Aufschrei riss ich das Shirt von meinem Gesicht, um es vor meine Erektion zu halten. Jakob setzte sich verschlafen auf, sein aktuell kurzes schwarzes Haar stand sexy von seinem Kopf ab und er blinzelte mich irritiert an.
    „Ich wäre dir dankbar, wenn du nicht da rein abspritzt, das ist mein absolutes Lieblingsshirt“, murmelte er und gähnte.
    Mein Herz hämmerte wild gegen meinen Brustkorb und ich stand eine ganze Weile ziemlich blöd herum, ehe ich mich soweit im Griff hatte, ihm das Shirt entgegenzuschleudern und aus dem Zimmer zu türmen. Himmel, war das peinlich! Ich flitzte über den Flur, schlug die Türen hinter mir zu, sprang in mein Bett und warf die Decke über mich. Verdammt, ich kam mir so unsäglich blöd vor. Ich würde ihm nie wieder unter die Augen treten können, nie, nie wieder! Vielleicht sollte ich mich so lange in meinem Zimmer verbarrikadieren, bis er sonntags abreiste. Vermutlich flüchtete er nach diesem peinlichen Vorfall schon heute, das könnte ich ihm nicht verübeln. Was, wenn er es meinem Vater erzählte?
    Als Jakob in mein Zimmer kam, krabbelte ich mitsamt Decke über die Matratze, bis ich gegen die Wand stieß, und stellte mich tot.
    „Ich wusste gar nicht, dass du so auf
'Project Pitchfork'
abfährst“, warf Jakob nach einer Weile in den Raum. Hörte ich da etwa ein breites Grinsen in seiner Stimme?
    „
'Project Pitchfork'
?“, brummte ich in die Bettdecke. Die Luft wurde etwas knapp.
    „Ich weiß, du stehst auf das ganze Dark-Wave-Zeug, aber dass du zu Bandshirts von
'Project Pitchfork'
wichst, alle Achtung.“ Jakob lachte und ich baute eine kleine Luke, durch die ich atmen konnte. Zudem begann ich ganz schön zu schwitzen – was nicht nur an der dicken Decke und den hochsommerlichen Temperaturen lag. Außerdem schmerzten meine Eier.
    „Ob das einen Künstler
stolz
macht?“, sinnierte Jakob. Hatte er nichts Besseres zu tun, als mich nun mit der peinlichen Angelegenheit aufzuziehen?
    „Ich glaub,
ich
wäre stolz“, beantwortete Jakob seine eigene Frage. Ich hielt erstaunt die Luft an. Hatte mein Bruder eben behauptet, es würde ihn
stolz
machen, wenn sich jemand über – zu – ihm – wie auch immer – einen runter holte? Langsam streckte ich meinen Kopf unter der Decke hervor und musterte seinen Gesichtsausdruck. Hatte er das ernst gemeint?
    „Wirklich?“, fragte ich.
    „Na, aber klar, das ist doch ein Kompliment, wenn jemand einen so scharf findet, oder etwa nicht?“, tönte er und grinste. Wie meinte er das? Wusste er, was ich jeden Morgen in seinem Zimmer tat? Warum sah er mich so an, so … nett? Nach all dem.
    „Hm, hm, naja“, summte ich vor mich hin, versuchte, cool zu wirken – was angesichts der Tatsache, dass mich mein Bruder eben splitternackt und mit einer steilen Erektion in seinem Zimmer erwischt hatte, nicht gerade glaubwürdig rüberkam. Im Übrigen war ich
trotz
des Schrecks, oder gerade
wegen
des Schrecks, oder weil Jakob in meinem Zimmer war und ich direkt neben ihm, wenn auch unter der Decke, splitterfasernackt war, ziemlich erregt.
    „Fändest du das
nicht
geil?“, wollte er von mir wissen, und es klang durchaus wie eine ernst gemeinte Frage. Meine Wangen glühten verräterisch, meine Kehle wurde trocken.
    „Kommt das nicht darauf an, wer …
es
… tut?“, stammelte ich. Die Rederei darüber,
wer
,
warum
und
zu wem
wichst, war nicht gerade hilfreich – mein Kopfkino geriet in Aktion, machte aus jeder vagen Idee ein frivoles Bild.
    „Guter Einwand“, stimmte Jakob zu, schaute mich dann wieder auf diese seltsame Art an und erklärte, „In
deinem
Fall wäre es wohl ein Kompliment.“
    Was?
Ich machte vor Fassungslosigkeit ein so komisches Geräusch, als wäre ich ein Fisch, der an Land erstickte und dabei ein quälendes
'Möööp'
von sich gab. Jakob lachte und wuschelte belustigt durch mein Haar.
    „Süßer Kerl“, schmunzelte er, streckte mir sein Lieblingsshirt entgegen und fragte mit breitem Grinsen: „Soll ich's dir noch ein paar Minuten leihen?“
    Sollte irgendein Quadratmillimeter meines Kopfes noch nicht knallrot gewesen sein, so wurde er jetzt entflammt. Mein Herz polterte so heftig in meiner Brust, dass ich befürchtete, es springe gleich aus meinem Hals heraus und hopse wie wild geworden durchs Zimmer.
    „
Du
bist es, den ich scharf finde, nicht
'Project Pitchfork'
“, erklärte
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