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Sternenschweif 39 - Funkelnder Wasserzauber

Sternenschweif 39 - Funkelnder Wasserzauber

Titel: Sternenschweif 39 - Funkelnder Wasserzauber
Autoren: Linda Chapman
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leider sind Pferde im Zug nicht erlaubt“, hörte sie Mel sagen. „Aber es ist nur ein Wochenende, Laura. Das wirst du schaffen.“
    Laura ließ Sternenschweif wieder los und nickte. „Natürlich schaffe ich das. Und ich freue mich ja auch. Es ist nur irgendwie komisch.“
    „Jetzt denk nicht so viel nach, sondern fang endlich an zu putzen“, schaltete sich Jessica ein. Sie hielt Laura einen Lappen hin. „Mit so dreckigem Zaumzeug nehmen wir Sternenschweif ganz bestimmt nicht mit.“
    „Zu Befehl“, erwiderte Laura lachend. Gemeinsam mit ihren Freundinnen machte sie sich an die Arbeit, bis das Leder in der Sonne nur so glänzte.
    Als die Freundinnen gegangen waren, packte Laura Waschzeug, Schlafanzug und ein paar frische Kleider in eine Reisetasche. Sie ging früh zu Bett. Ihre Eltern glaubten wahrscheinlich, dass sie für die Reise ausgeschlafen sein wollte. Aber Laura dachte nicht ans Schlafen, sie hatte nur eins im Kopf: Sternenschweif! Bevor sie losfuhr, musste sie unbedingt noch einmal zu ihm. Sie wollte mit ihm reden und das tun, was für sie beide das Schönste war – durch den Nachthimmel fliegen!
    Als alle schliefen, schlich sie sich nach draußen. Sternenschweif folgte ihr zu den Bäumen am Rand der Koppel. Hier konnten sie vom Haus aus nicht gesehen werden. Leise sprach Laura die magischen Verse des Verwandlungszaubers:
    Silberstern, Silberstern,
    hoch am Himmel, bist so fern.
    Funkelst hell und voller Macht,
    brichst den Bann noch heute Nacht.
    Lass dies Pony grau und klein
    endlich doch ein Einhorn sein.
    Kaum war das letzte Wort verklungen, zerschnitt ein violetter Blitz die dunkle Nacht. Feine Nebelschwaden hingen in der Luft. Als sie sich lichteten, stand dort – ein strahlend schönes Einhorn! Sein anmutiger Körper schimmerte silbern vor den dichten Zweigen der Tannen und sein gewundenes Horn glitzerte im Mondlicht. Manchmal konnte Laura ihr Glück gar nicht fassen. Ihr Pony war tatsächlich ein Einhorn!
    „Hallo, Laura“, begrüßte Sternenschweif sie mit sanfter Stimme. „Wie schön, dass du noch einmal gekommen bist. Trotz deiner Reise.“
    „Ach, Sternenschweif, ich werde heute Nacht sowieso kein Auge zutun. Einerseits freue ich mich, andererseits will ich dich nicht alleine lassen. Wenn du doch nur mitkönntest!“
    „Wie Mel schon gesagt hat, Pferde sind im Zug leider nicht erlaubt“, antwortete Sternenschweif. Laura konnte das Schmunzeln in seiner Stimme hören. „Außerdem bin ich ja nicht alleine. Deine Eltern sind da, Max und Sophie ebenso. Und Jessica, Mel und Julia kümmern sich doch um mich.“
    „Aber ich werde so weit weg sein“, meinte Laura traurig.
    „Ich verstehe dich“, erwiderte Sternenschweif liebevoll. „Auch ich werde dich vermissen. Aber es sind ja nur zwei Tage und keine zwei Jahre.“
    „Nein! Ich könnte mir nicht einmal zwei Wochen vorstellen!“, rief Laura erschrocken.
    „Das musst du auch nicht“, beruhigte sie Sternenschweif und schmiegte seinen Kopf an ihre Schulter. „Keine zwei Wochen, zwei Monate oder zwei Jahre. Wir gehören zusammen, das weißt du.“
    Laura nahm Sternenschweifs Kopf in ihre Hände. „Ja, das weiß ich“, antwortete sie zärtlich.
    Eine Weile standen sie so und schwiegen. Laura genoss es, Sternenschweifs warmes Fell zu spüren. Wie gut, dass er sie verstand.
    „Komm, die Nacht ist viel zu schön, um nur zu reden“, sagte Sternenschweif schließlich. „Wollen wir nicht noch eine Runde fliegen?“
    „Nichts lieber als das“, antwortete Laura sofort und kletterte auf seinen Rücken. Mit großen Sprüngen schwang sich Sternenschweif auf und jagte Richtung Wald. Laura jauchzte, als er leichtfüßig über silbern schimmernde Tannenspitzen hinwegsetzte und hoch in die Luft stieg. Weiter und immer weiter, den Sternen entgegen!

2

    Am nächsten Morgen war Laura früh wieder bei Sternenschweif. Obwohl sie vor lauter Aufregung kaum geschlafen hatte, fühlte sie sich nicht müde. Sie konnte es kaum mehr erwarten, nun endlich im Zug zu sitzen.
    „Also tschüss, mein Kleiner“, verabschiedete sie sich von ihrem Pony. „Morgen Abend bin ich schon zurück.“
    Sternenschweif nickte und schnaubte leise. Laura spürte einen Stich in ihrerBrust. Doch Sternenschweif schob sie mit dem Kopf sanft Richtung Tür. Laura lächelte. „Pass gut auf dich auf“, sagte sie noch. Dann lief sie rasch zum Haus.
    Als sie die Küche betrat, kam ihre Mutter gerade mit zwei Marmeladengläsern aus dem Keller.
    „Kriegst du die noch unter?“,
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