Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenschweif 26 - Im Zeichen des Lichts

Sternenschweif 26 - Im Zeichen des Lichts

Titel: Sternenschweif 26 - Im Zeichen des Lichts
Autoren: Linda Chapman
Vom Netzwerk:
Vorteil des Nebels: Niemand würde sie sehen, deswegen hatteLaura schon wenige Meter hinter der Koppel den Zauberspruch gesprochen.
    Julia und Mystery waren schon da und warteten auf sie. Laura sah Julia an, dass auch ihr etwas mulmig zumute war – obwohl die Lichtung wie von Zauberhand frei von Nebel war.
    „Bei der Sicht können wir die kleinen Kitze niemals finden“, sagte Julia verzagt.
    „Wir könnten in einen Rosenquarzstein schauen“, schlug Laura vor. In Rosenquarzsteinen konnten Einhörner wie in einer Art Spiegel Personen oder Dinge sehen, die sie sich wünschten. Man konnte sie um etwas bitten und schon holten sie wie eine Kamera das gewünschte Bild herbei. Bei der Suche nach den Rehkitzen wäre das natürlich sehr hilfreich gewesen.
    Doch Sternenschweif wiegte bedenklich den Kopf. „Wenn man mit den Augen nichts sieht, wird man auch im Rosenquarzspiegel nichts sehen. Das Bild wird ebenfalls nur Nebel zeigen.“
    „Aber auf unser Einhorngespür können wir uns besser verlassen als auf unsere Augen“, wandte Mystery ein. „Lasst es uns also trotzdem versuchen. Vielleicht spüren wir ja, wo die Kleinen sind.“
    Die ganze Nacht über ritten die Mädchen mit ihren Einhörnern über die Baumwipfel hinweg. Doch offenbar hatte Lauras Vater recht gehabt und die Rehkitze hatten sich bei Einbruch der Dunkelheit verkrochen. Sie waren so gut versteckt, dass auch die beiden Einhörner sie trotz ihrer magischen Kräfte nicht aufspüren konnten.
    Laura seufzte. „Wir müssen umkehren, es hat keinen Zweck. Hoffentlich haben wir morgen Nachmittag mehr Glück“, sagte sie niedergeschlagen zu Julia.
    Natürlich waren Jessica Parker und Mel Cassidy, Lauras beste Freundinnen, sofort Feuer und Flamme, als Laura ihnen am nächsten Morgen in der Schule von der Suchaktion berichtete. Kaum hatten sie zu Mittag gegessen, kamen sie zusammen mit Julia und Mystery zu Laura geritten. Auch Max‘ Freunde Leo und Steven wollten mithelfen und verzichteten dafür ausnahmsweise auf das Training. Mrs Foster hatte für alle Butterbrote und Kekse eingepackt – die Suche konnte also losgehen. Gemeinsam brachen die Kinder in denWald auf, die Mädchen auf den Pferden, die Jungen zu Fuß. Walter, Buddy und Gina kamen auch mit.
    Bald trennten sie sich voneinander, um ein größeres Gebiet absuchen zu können. Max nickte den Mädchen zum Abschied zu und verschwand mit Buddy, Leo und Steven hinter einer Wegkrümmung.
    „Jessica und ich suchen unten am Silberfluss“, sagte Mel. „Wir nehmen Walter mit, dann haben wir wie ihr eine Spürnase bei uns.“
    So ritten Laura und Julia bald zu zweit durch den Wald. Gina wuselte mit der Schnauze dicht über dem Boden hin und her durch das Unterholz. Von Zeit zu Zeit verschwand sie ganz – nur, um wenig später wieder erfolglos aufzutauchen.
    Es war ein klarer Nachmittag und die Sonne blitzte durch das rot-gelbe Laub der Bäume hindurch. Wäre nicht die quälende Sorge um die Rehkitze gewesen, hätte es ein wunderbarer Ausritt durch den Herbstwald sein können. So aber verstrichen die Minuten, und Laura wurde immer verzweifelter.
    Links und rechts suchte sie das Gebüsch mit den Augen ab. Dabei war sie so konzentriert, dass sie kaum bemerkte, wie Mystery plötzlich strauchelte.
    „Mystery!“, rief Julia erschrocken. Mit Mühe konnte sie sich auf seinem Rücken halten. „Was hast du denn? Eine Spur?“
    Mystery wieherte. Laura und Sternenschweif sahen ihn besorgt und neugierig zugleich an. Doch Mystery schritt weiter,als wäre nichts geschehen. Also wandte sich Laura wieder der Suche zu.
    Kurze Zeit darauf geschah es wieder: Mystery strauchelte!
    Julia sprang behände ab und streichelte ihr Pony beruhigend. Ihre Augen verdunkelten sich. „Bist du krank, Mystery?“, fragte sie leise.
    Mystery schüttelte den Kopf, zeigte aber in eine bestimmte Richtung.
    „Die geheime Lichtung!“, erriet Laura. „Er will uns etwas sagen.“
    Am Zügel führten die Mädchen ihre Ponys über den bewachsenen Pfad zur geheimen Lichtung, denn Julia traute sich nicht mehr, ihr schwankendes Pony mit ihrem Gewicht zu belasten. Gina folgte ihnen mit hängendem Schwanz. Es bedrückte siesichtlich, dass es ihrem Freund Mystery schlecht ging.
    Auf der Lichtung angekommen, sagte Laura den Zauberspruch auf.
    Silberstern, Silberstern,
    hoch am Himmel, bist so fern.
    Funkelst hell und voller Macht,
    brichst den Bann noch heute Nacht.
    Lass dies Pony grau und klein
    endlich doch ein Einhorn sein.
    Ein violetter Blitz
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher