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Sternenschweif 26 - Im Zeichen des Lichts

Sternenschweif 26 - Im Zeichen des Lichts

Titel: Sternenschweif 26 - Im Zeichen des Lichts
Autoren: Linda Chapman
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erblickte Laura ein unbekanntes Auto. Sie vermutete, dass es Mr Miller gehörte. Er war also noch da. Ob sie einfach so stören durfte?
    Da wurde sie von lautem Gebell empfangen. Gina kam mit flatternden Ohren angeflitzt. Walter rannte ebenso ausgelassen auf seine Hundefreundin zu und wedelte freudig mit dem Schwanz.
    „Hallo, Laura!“, begrüßte Julia sie strahlend. Sie stand gemeinsam mit ihrem Vater und Mr Miller beim Pferdestall. Laura war von den Hunden so abgelenkt gewesen, dass sie Julia erst jetzt entdeckte. Sie saß ab und kam mit Sternenschweif am Zügel näher.
    „Hallo, Mr Weber, hallo, Mr Miller“, sagte sie zu den beiden Männern.
    „Hallo, Laura!“ Mr Weber lächelte.
    „Du bist Laura Foster, nicht wahr?“, fragte Mr Miller. Seine Stimme klang etwas barsch, doch sein Gesicht wirkte freundlich. Ganz anders, als das letzte Mal, als sie ihn gesehen hatte: Damals hatte er sie schimpfend von seinem Hof gejagt!
    „Ja“, antwortete Laura unsicher. Sie war erstaunt, dass Mr Miller sich noch an ihren Namen erinnerte.
    „Und du hast Julia mit Mystery geholfen, hat sie mir erzählt“, fuhr er fort. „Das war sehr nett von dir. Ich … kann mir vorstellen, dass es nicht leicht war mit ihm.“ Er kratzte sich verlegen im Nacken. „Er hatte ja nicht mehr so viel menschlichen Kontakt … äh … Ich hätte besser …“
    „Mystery und ich sind jetzt die besten Freunde“, hakte Julia schnell ein. Sie strich Mystery, der neugierig den Kopf aus dem Stallfenster streckte, über den Hals. „Und was früher war, ist vorbei. Sie hatten es ja auch nicht leicht.“
    Mr Miller sah Julia dankbar an. „Als Teresa weg war, da ging irgendwie gar nichtsmehr bei mir. Ich war sehr einsam.“ Er seufzte. „Zum Glück liegt diese traurige Zeit nun hinter mir. Es geht mir gut, seit ich in Teresas Nähe wohne und sie öfters im Internat besuchen kann. Sie ist so groß geworden, richtig erwachsen. Und die Lehrer der Schule sind wirklich nett. Nur … ihr Pferd fehlt ihr. Sie will es vor mir nicht zugeben, aber ich merke, dass sie mir nie ganz verziehen hat, dass ich Mystery verkauft habe.“
    Mystery zuckte mit den Ohren. Was Mr Miller da erzählte, musste ihm zu Herzen gehen – er verstand ja jedes Wort und er hatte früher so sehr an Teresa gehangen!
    „Sie müssen ihr sagen, dass es Mystery gut geht und dass es ihm hier an nichts fehlt!“, bat Laura eindringlich.
    „Ja, und bitte geben Sie ihr dies von mir“, sagte Julia und reichte Mr Miller ein Foto. Es zeigte Mystery, wie er über einen Graben setzte. Sein Fell glänzte und er sah glücklich und zufrieden aus.
    Mr Miller lächelte erfreut. „Danke, das werde ich. Danke auch, Mr Weber, dass Sie mir alles gezeigt haben. Die Farm sieht toll aus, ich hätte mir keinen besseren Nachfolger wünschen können!“ Er gab Mr Weber die Hand. „Aber nun muss ich los. Ich … Ich … muss noch …“ Er brach abrupt ab.
    „Ist etwas?“, fragte Julias Vater erstaunt.
    „Ach … es ist nur … die Rehmutter. Vor einigen Tagen habe ich hier im Wald eine Ricke mit zwei Kitzen gesehen, kaum ein paar Tage alt. Heute habe ich die Rehmutter wieder gesehen – allerdings ohne ihre Kinder! Ich bin mir ganz sicher, dass sie es war, denn sie hatte so eine herzförmige Blesse. Und sie hat ganz verzweifelt gerufen, ich nehme an, nach ihren Kitzen.“

    „Aber das ist ja furchtbar!“, rief Laura.„Was kann den Kleinen nur zugestoßen sein?“
    Mr Millers Miene verfinsterte sich. „Ich habe da so einen Verdacht … Nachdem ich die Mutter mit den Kitzen beobachtet hatte, begegneten mir drei Jungen auf knatternden, stinkenden Mopeds. Schreiend und johlend fuhren sie viel zu schnell durch den Wald. Ob absichtlich oder aus Versehen – ich kann mir vorstellen, dass sie mit ihrem Krach die Jungtiere vertrieben haben.“
    „Ohne ihre Mutter werden sie nicht lange überleben“, überlegte Julias Vater laut.
    „Das denke ich auch, deswegen wollte ich mich jetzt auf den Weg machen“, sagte Mr Miller.
    „Wir helfen Ihnen beim Suchen“, botLaura sofort an. „Auf unseren Pferden können wir auch ins Unterholz reiten.“
    „Das ist eine gute Idee“, sagte Mr Miller. „So könnt ihr bei der Quelle suchen. Ich nehme mir die Gegend rund um die Futterstelle vor, wo die Mutter ihre Kitze zuletzt gesehen hat. Bis später also!“
    Julia sattelte Mystery. Die Mädchen saßen auf und galoppierten vom Hof.
    Bald waren sie mitten im Wald, tief hängende Zweige schlugen ihnen ins Gesicht.
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