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Sternenfohlen 01 - In der Einhornschule

Sternenfohlen 01 - In der Einhornschule

Titel: Sternenfohlen 01 - In der Einhornschule
Autoren: Linda Chapman
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alleine hin.“
    „Pass der Winde!“ Wolkes Stimme schwankte.
    „Kleiner Feigling, hm?“ Oriel grinste überlegen. „Ich hab gehört, dass du am ersten Tag dort oben vor lauter Angst gar nicht aufrecht stehen konntest.“
    „Das stimmt nicht!“, erwiderte Wolke erregt. „Der Wind hat mich umgeworfen.“
    „Also gut. Wenn du keine Angst hast, dann kannst du es ja machen.“ Oriel sah sie herausfordernd an.
    „Ja“, rief Wolke. „Ich mach das! Aber du musst dafür nachher alles zugeben.“
    Oriel nickte. „In Ordnung.“
    Ihre Blicke trafen sich.
    „Wann gehen wir?“, fragte Wolke mit zusammengebissenen Zähnen.
    „Nach dem Mittagessen. Wir treffen uns hier. Und erzähle niemandem davon.“ Lachend galoppierte Oriel zu seinen Freunden.
    Mondstrahl und Saphira löcherten Wolke die ganze Mittagspause über mit Fragen, was Oriel denn gesagt hätte. Aber sie weigerte sich, etwas zu erzählen. Sie wollte nicht, dass sie mitkamen und auch noch einen Tadel riskierten.
    Nach dem Mittagessen ging sie angeblich in den Schlafsaal hinauf. In Wahrheit aber galoppierte sie über den Hof zur Heide. Ihr war ganz schlecht. Sie wollte absolut nicht zum Pass der Winde.
    Oriel wartete schon. „Bist du bereit? Oder hast du es dir anders überlegt?“
    Wolke wollte ihm auf keinen Fall zeigen, dass sie Angst hatte. „Natürlich nicht“, sagte sie verächtlich. Sie versuchte, ihre zitternde Stimme unter Kontrolle zu bringen. „Also, los!“
    Sie trabten in den Wald. Oriel lief voraus auf dem Pfad, der sich nach oben zur Spitze des Berges wand. Als sie sich dem Gipfel näherten, hörte Wolke den Wind durch die Bäume heulen. Bei dem Gedanken daran, wie sie das letzte Mal beinahe in den Abgrund geweht worden war, erschauerte sie. Sie wäre so gerne wieder umgekehrt! ‚Ich tue das für Sturmwind‘, erinnerte sie sich selbst.
    Sie hob die Stimme, um den Wind zu übertönen. „Wo muss ich genau hin?“
    „Nur auf den Gipfel des Berges“, schnaubte Oriel. „Du musst dich in die Mitte stellen und bis zehn zählen. Dann hast du es geschafft.“ Er wurde langsamer, als sie das Ende des Pfads erreichten. „Ich warte hier auf dich.“
    Wolke galoppierte auf den flachen Gipfel. Um sie herum pfiff der Wind. Er riss ihr beinahe die Füße weg. Sie kämpfte sich aber bis zur Mitte der Hochebene vor und zählte bis zehn. „Geschafft!“, rief sie und sah sich nach Oriel um.
    Aber sie konnte ihn nirgendwo entdecken.
    „Oriel!“, wieherte Wolke.
    Es kam keine Antwort. Wolke stemmte sich gegen den Wind und kehrte zum Pfad zurück. Wohin war Oriel verschwunden? Er war nirgendwo zu sehen.
    „Oriel!“, rief sie noch einmal.
    Oriel sah hinter einem Baum hervor, der weiter unten am Weg stand. „Reingefallen! Jetzt wollen wir doch mal sehen, ob du den Weg zur Schule auch alleine findest!“ Er drehte sich um und galoppierte mit wehendem Schweif um die nächste Kurve.
    „Nein!“, protestierte Wolke. Ohne ihn würde sie niemals zurückfinden! „Komm zurück!“
    Ein wieherndes Lachen klang schwach zu ihr herauf, aber Oriel kehrte nicht um. Sie war ganz allein. Der Wind wurde immer stärker.
    Voller Angst näherte sich Wolke dem Pfad. Plötzlich wurde sie von einem Windstoß erfasst und auf die Knie gezwungen. Sietaumelte wieder hoch. Der nächste Windstoß war noch stärker und hätte sie beinahe gleich wieder umgeworfen.
    Kracks!
    Eine Eiche neben ihr bog sich im Wind. Das ohrenbetäubende Krachen kam von dort.
    Wolke sprang zurück, als die Eiche aus dem Boden gerissen wurde.
    Mit einem splitternden, krachenden Geräusch stürzte sie auf die Seite. Blätter und Zweige wirbelten über dem Pfad in die Luft. Wolkes Herz hämmerte. Das war knapp! Ihre Mähne umwehte sie, als sie vorsichtig auf den Baum zutrat. Er war direkt über den schmalen Pfad gefallen und versperrte den Weg nach unten. Es gab keine Möglichkeit, um ihn herum zu kommen! Und er war so groß, dass sie nicht darüberspringen konnte. In diesem Wind konnte sie auch keinesfalls fliegen.

    So versuchte sie, sich neben dem Pfad durch die Büsche zu zwängen. Aber dort waren so viele Dornen, dass sie sich darin verfing. Vorsichtig ging sie rückwärts und zerrte ihre Mähne heraus. Sie kam nicht über den Baum und auch nicht außen herum. Wie sollte sie jemals zurück zur Schule gelangen?
    Um sie heulte der Wind. Panik ergriff sie. Sie saß in der Falle!

8

    Wolkes scharfe Augen entdeckten etwas Weißes auf der anderen Seite des Baumes.
    „Oriel!“, keuchte sie, als er
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