Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 190 - Entführt von Skianern

Sternenfaust - 190 - Entführt von Skianern

Titel: Sternenfaust - 190 - Entführt von Skianern
Autoren: Christian Schwarz
Vom Netzwerk:
seiner Versorgungsöffnung. »Wir spielen das in der Öffentlichkeit immer nur, damit wir dann im Geheimen umso besser zusammenarbeiten können.«
    »Was macht ihr?«
    »Du kannst es dir nicht denken, Ei-Tochter? Wir haben die Loge S-45 gegründet. Wir werden den einstmals großen Glanz der Naveni wieder zum Leuchten bringen.«
    Lais Augen blinkten vier Mal in Folge in schnellem Rhythmus. »Ihr wollt tatsächlich die Naveni-Gehirne auf fünfundvierzig Prozent Siliziumanteil bringen? Aber das geht nicht, dafür sind sie nicht geschaffen! Die so Behandelten werden wahnsinnig. Und ihr werdet transformiert, wenn sie euch erwischen.«
    Le-5Das drei vordere Augen leuchteten auf. »Sie erwischen uns nicht. Niemals. Denn wir sind allen anderen an Intelligenz bereits jetzt schon hoch überlegen. Und wir sind sicher, dass die Gehirne hochstehender Naveni anders auf das Dii-Enzym reagieren als die der sozial einfachen Individuen. Das war unser einziger Fehler, den wir bisher begangen haben. Einer, der allerdings leicht zu korrigieren ist.«
    Lai fühlte jede einzelne ihrer Nervenbahnen. Sie ahnte, was ihr Ei-Vater sagen wollte und warf sich in ihren Fesseln hin und her. »Ihr werdet nicht mich dafür nehmen. Sag, dass ihr das nicht tun werdet, Ei-Vater! Tu mir das bitte nicht an.«
    »Ich tue dir damit nichts Böses, meine Ei-Tochter. Das ist dir jetzt noch nicht klar, sondern erst, wenn deine Bewusstseinserweiterung stattgefunden hat. Dann wirst du es mir danken.«
    »Ei-Vater, bitte!«
    »Hol das Dii-Enzym«, sagte Le-5Da stattdessen. Der andere Nuvan eilte und brachte einen Injektor mit einer spitzen Nadel. Lais Augen blitzten unablässig, als die Frau eine grünliche Flüssigkeit in den Kolben zog und sie schließlich ihrem Ei-Vater überreichte.
    Der trat an ihre Liege. Lai schüttete Paa-4 aus und versuchte ihren Körper dadurch diamanthart zu machen. Zu ihrem Entsetzen musste sie feststellen, dass die S-45 ihr dafür zuständiges Donatoren-Depot durch Reizung entsprechender Stellen geleert hatte, während sie ins Energie-Koma gesunken war.
    Sie krampfte sich zusammen, als ihr Ei-Vater den Injektor an der weichen Stelle neben der Versorgungsöffnung in ihren Kopf stach und die Flüssigkeit langsam injizierte.
    Nie gekannte Schmerzen wüteten in Lais Kopf. Sie glaubte, er würde jeden Moment auseinander platzen. Sie schrie laut. Und sank erneut ins Koma.
     
    *
     
    Thelko Gensheimer drückte sich bleich um die Nase in den Pilotensitz.
    Colonel Yefimov, der breitbeinig neben ihm saß, war hingegen nicht ganz so leicht zu beeindrucken. Dazu hatte der erfahrene Marine schon zu viel mitgemacht. »Das ist ein Stürmchen, was?«, knurrte er mit Blick auf Gensheimer, als es das Shuttle wieder einmal heftig durchschüttelte. »Drum heißt unsere Schuhschachtel hier ja auch Shuttle. Weil man die so schön durchschütteln kann.«
    Niemand lachte.
    Das Shuttle schien zu ächzen und zu stöhnen, als der Sturm an ihm zog und zerrte. Staub und Dreck bildeten eine undurchdringliche graue Wand, in der sich die starken Scheinwerferkegel schon nach zwei Metern verloren. Die Stabilisatoren hatten Schwerstarbeit zu verrichten.
    Durch die starke Reibung der aufgewühlten Materie und den Einschlag größerer Felsbrocken kam es rund um das Shuttle immer wieder zu grellen Leuchterscheinungen.
    Hinter Gensheimer und Yefimov hockte das Berserk-Fireteam von Corporal Haddiyah Ghufran in voller Kampfausrüstung, wozu auch die vakuumdichten Kampfanzüge gehörten.
    Schweigend schauten die Frauen und Männer nach vorne. Beim einen oder anderen bewegten sich die Lippen.
    Taro hockte ganz hinten. Er hatte es gut, er konnte jederzeit mit seinem Eponen fliehen, wenn es eng wurde.
    Immer wieder drehte sich der Kopf eines Marines nach hinten, um den ungewöhnlichen Anblick aufzunehmen.
    Die Scanner arbeiteten immerhin noch einigermaßen genau, sodass das Shuttle aufkommenden Hindernissen rechtzeitig ausweichen konnte.
    Sie gingen durch das Fliegen im Sturm bewusst ein Risiko ein, um möglichst ungesehen an das Zielgebiet heranzukommen.
    Ob sich die Tenebrikoner auf diese Weise überraschen ließen, war allerdings noch einmal eine ganz andere Frage. Eine, die sie im Moment nicht beantworten konnten.
    »Zielgebiet unmittelbar voraus«, sagte Gensheimer. »Wir erreichen es in T minus 53 Sekunden.«
    »Alle Mann fertigmachen«, befahl Colonel Yefimov. »Anzüge schließen, Luftversorgung sicherstellen, Statusmeldung!«
    Die Marines führten die Befehle in
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher