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Sternenfaust - 190 - Entführt von Skianern

Sternenfaust - 190 - Entführt von Skianern

Titel: Sternenfaust - 190 - Entführt von Skianern
Autoren: Christian Schwarz
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eine weitere Höhle, von der aus breite Treppenstufen in die Tiefe führten. Aus großer Tiefe, vielleicht sogar vom Grund, drang ein grünliches Leuchten empor, in das sich grauenhafte Schreie und mechanische Arbeitsgeräusche mischten.
    »Klingt wie in einer mittelalterlichen Schmiede«, flüsterte Bruder William.
    Bei Dana bildeten sich völlig andere Bilder im Kopf. Deswegen war sie geneigt zu glauben, dass auch hier wieder jeder das hörte, was er hören wollte.
    Sie wurden durch weitere, ungleich größere Höhlen getrieben, in denen es ebenfalls dunkelrot leuchtete. Riesige durchsichtige Becken von rund zehn Metern Höhe reihten sich endlos aneinander.
    Breite Stege führten in luftiger Höhe an den oberen Rändern der Becken vorbei. Auf manchen glaubte Dana, schattenhafte Wesen zu erkennen, die etwas in die Becken warfen.
    »Warum tun sie das? Die sind doch leer«, krächzte sie, während sie weiter stolperten, unerbittlich von den Tenebrikonern angetrieben.
    »Nein, die sind nicht leer«, gab Bruder William stockend zurück. »Ich vermute, es befinden sich Eponen darin. Wir können sie nur nicht sehen.«
    »Eponen«, flüsterte Dana und versuchte, ihren Kopf durch ständiges Hin- und Herdrehen wieder in eine einigermaßen bequeme Position zu bekommen. »Tenebrikoner sind für uns halb durchsichtig. Werden sie aus Eponen gemacht?«
    Beim Abstieg konnte Dana schnelle Blicke in seitlich auftauchende Höhlen werfen. Sie glaubte, Legionen weiterer schattenhafter Wesen zu sehen, die von riesigen Robotern zusammensetzt wurden.
    Oder war auch das nur wieder eine Einbildung?
    Schließlich standen sie in einer leeren Kammer vor einem riesigen Schattenwesen.
    Es schien sie mit seinen Augen zu sezieren, denn sie fühlten sich bis auf den Grund ihrer Seele durchleuchtet.
    Plötzlich hob Bruder William, dessen Christophorerkutte so nass war, dass man sie hätte auswringen können, den Kopf.
    »Was ist?«, fragte Dana.
    »Ich empfange Gedankenfetzen. Der Dunkle ruft seinen Herrn Modoor. Irgendetwas scheint nicht zu stimmen!«
    »Was meinen Sie, Bruder William?«
    »Ich kann es nicht genau erklären, aber es scheint so, als wären wir nicht dafür geeignet, in Tenebrikoner umgewandelt zu werden.«
    Dana wusste nicht, ob sie das glauben sollte. Vielleicht ging mit Bruder William die Fantasie durch, und er verwechselte eine haltlose Hoffnung mit empathischer Wahrnehmung.
    »Was haben die jetzt mit uns vor?«, wollte Robert Mutawesi wissen.
    »Ich weiß es nicht. Modoor scheint uns Dodekoren in Tenebrikoner umwandeln zu wollen. Allerdings scheint dieses Vorhaben nicht so trivial zu sein wie bei gewöhnlichen Lebewesen.«
     
    *
     
    Wo bin ich hier? Alles ist so bunt um mich herum.
    Lai tauchte allmählich aus ihrer Bewusstlosigkeit. Sie genoss die Farben und die angenehme Leichtigkeit, die sie umgab. Als ihr klar wurde, was geschehen war, erwachte sie schlagartig. Sie riss ihre Augen auf und versuchte sich aufzusetzen.
    Es klappte nicht. Sie war an Händen und Füßen auf einer Liege festgezurrt.
    Lai-4Da zerrte an ihren Fesseln. Sie hatte keine Chance. Empörte Laute kamen aus ihrer Versorgungsöffnung. Zudem verspürte sie Angst. Und absoluten Unglauben.
    Sie sah sich um. Rötliches Zwielicht erfüllte den gesamten Raum. So etwas hatte sie noch niemals gesehen. Es war, als ob die Wände aus sich heraus leuchten würden.
    Außer ihr schien niemand im Raum zu sein, der zudem nur zwei kleine Schränke und zwei Lehnsteine aufwies.
    Lai war unschlüssig, ob sie rufen sollte, oder ob sie sich lieber still verhielt.
    Doch ihr Erwachen war längst entdeckt worden. Eine Tür öffnete sich, zwei Naveni kamen herein. Sie traten an Lais Liege heran.
    Lai erlebte den Schock ihres Lebens, als sie den einen betrachtete. Nein, sie hatte sich also doch nicht getäuscht. Sie war in Ma-2Fus Haus auf ihren eigenen Ei-Vater getroffen. Und der hatte sie mit einem Stromstoß ausgeschaltet!
    »Ei-Vater«, flüsterte sie. »Was geht hier vor? Was tust du deiner eigenen Ei-Tochter an?«
    »Was musstest du auch in Sachen herumschnüffeln, die dich nichts angehen, Lai«, gab Le-5Da zurück. Lai fröstelte vor der Kälte in seiner Stimme. Sollte das wirklich ihr Ei-Vater sein? »Du hättest niemals in Ma-2Fus Haus kommen dürfen.«
    »Was nur hast du dort zu suchen gehabt, Ei-Vater? Du bist doch mit dem Wissenschaftlichen Vorsteher verfeindet. Ich dachte zuerst, du suchst wie ich nach Beweisen für seine Schuld.«
    Ein undefinierbarer Laut kam aus
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