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Sternenfaust - 161 - Cyber-Tod

Sternenfaust - 161 - Cyber-Tod

Titel: Sternenfaust - 161 - Cyber-Tod
Autoren: Anonymous
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während sie sich unterhielten, tippte Dana einen entsprechenden Befehl an Captain Mulcahy in ihr Terminal, damit dieser die Kursänderung einleitete. Jede Minute konnte von entscheidender Bedeutung sein. »Wie lange haben wir noch, bis der Strahlenschauer das Leben der Kolonisten bedroht? Und wie viele Siedler müssen gerettet werden?«
    »Das ist das Problem, Commodore. Es bleibt nicht genug Zeit. Die Berechnungen deuten daraufhin, dass die Strahlung innerhalb der nächsten zehn Stunden die Kolonie erreicht.«
    Ein Signal auf ihrer Konsole zeigte den Eingang des Datenpakets. Danas Finger flogen mechanisch über den Touchscreen und leiteten es an Captain Mulcahy und Commander Wynford weiter. »Ich verstehe.«
    Das neutrale Gesicht von Admiral Bidlo nahm einen weichen Ausdruck an. »Auf Zyrgon III befinden sich zwei Personen, die Ihnen persönlich bekannt sein dürften. Tonio Gordon und George Yefimov.«
    Danas Herz machte einen leichten Sprung.
    Tonio!
    Sie hatte schon so lange nicht mehr an ihn gedacht. »Ich verstehe«, erwiderte sie trocken.
    »Ich weiß, dass Sie erst kürzlich Ihren ersten Offizier verloren haben. Und Ihren Freund William Beaufort. Und jetzt, so fürchte ich, werden Sie sich mit den Gedanken vertraut machen, dass auch für Tonio Gordon und George Yefimov jede Rettung zu spät kommen wird.« Die Augen des Admirals verströmten eine Mischung aus Bitterkeit und Mitleid.
    »Die STERNENFAUST hat bereits den Kurs geändert. Wir sind auf dem Weg ins Zyrgon-System.«
    »Viel Glück, Commodore Frost!« Admiral Bidlo schien zu überlegen, ob sie noch etwas hinzufügen sollte, sagte jedoch nur: »Karalon Ende!«
    Dana lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und schloss für einen Moment die Augen. Nicht auch noch Tonio und Colonel Yefimov. Das darf einfach nicht sein.
    Dann erhob sie sich und verließ den Bereitschaftsraum. In ihren Ohren hallten Admiral Bidlos letzte Worte wider: Und jetzt, so fürchte ich, werden Sie sich mit den Gedanken vertraut machen, dass auch für Tonio Gordon und George Yefimov jede Rettung zu spät kommen wird. Die Kaffee-Lache war vergessen.
     
    *
     
    Cody hatte seinen Platz im Konferenzraum bereits eingenommen, als nach und nach die anderen Brückenoffiziere eintrafen. Den Anfang machte Commander Jane Wynford – heute mit einer blauen Haartönung. Die 84-jährige war erst seit Kurzem an Bord, strahlte jedoch schon jetzt eine Selbstsicherheit aus, als wäre sie seit Jahren Teil der Crew. Cody hatte sie damit beauftragt verschiedene Evakuierungs-Szenarien zu planen.
    Ihr folgten Lieutenant Commander Max Brooks, der sich angeregt mit Joelle Sobritzky unterhielt.
    Commander Jake Austen wirkte ein wenig fahrig, als er neben Commander John Santos den Raum betrat. Zweifellos macht er sich Sorgen um Colonel Yefimov.
    Als die Tür zur Seite glitt und Dr. Tregarde den Raum betrat, ließ Cody die Erinnerung seines Gedächtnischips verblassen und konzentrierte sich auf die Gegenwart. Bei einem Unfall war sein Hippocampus im Temporallappen verletzt worden, wodurch sein Gehirn die Fähigkeit verloren hatte, neue Erinnerungen zu speichern. Ein bioneuraler Chip übernahm nun diese Funktion. Die Technologie war Segen und Fluch zugleich: Alles, was Cody seitdem erlebte, wurde gespeichert und war bis ins Detail abrufbar. Zugleich erforderte es ein Höchstmaß an Konzentration, sich nicht ständig in der Vergangenheit zu verlieren.
    Erneut öffnete sich die Tür mit einem Zischen und Commodore Frost betrat den Raum. Sie wirkte gefasst.
    Natürlich hatte sich längst herumgesprochen, wer sich unter den zu rettenden Kolonisten befand.
    Cody blickte erneut zu Commander Austen, der mit unergründlicher Miene am Tisch saß. Bisher hielt er sich recht gut, trotzdem machte Cody sich ein wenig Sorgen. Der Tod von David Alyawarry, mit dem Jake eine enge Freundschaft verbunden hatte, war für den Offizier ein schwerer Schlag gewesen. Und als wäre dies nicht genug, befand sich nun ein weiterer seiner Freunde in Lebensgefahr: George Yefimov.
    »Captain Mulcahy, eine Zusammenfassung bitte«, erklang Dana Frosts Stimme.
    »Aye, Ma’am«, gab Cody zurück und ließ seine Finger über die Touchkonsole gleiten, die vor ihm im Tisch eingebaut war. Ein Abbild des Zyrgon-Systems erschien auf dem 3-D-Monitor, der in den Konferenztisch eingelassen war. »Wie einige der Anwesenden bereits wissen, befindet sich die STERNENFAUST auf dem Weg ins Zyrgon-System, das 40 Lichtjahre von Karalon entfernt ist. Die dortige
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