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Sternenfaust - 161 - Cyber-Tod

Sternenfaust - 161 - Cyber-Tod

Titel: Sternenfaust - 161 - Cyber-Tod
Autoren: Anonymous
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steht alleine.
    Cody bereute es in der nächsten Sekunde, dass er sich hatte ablenken lassen. Dana Frost unterlief seine Deckung, und ein heftiger Faustschlag traf ihn am Kinn.
    Sofort stürzte sich die Commodore auf ihn. Ihre Hände umklammerten seinen Hals – und drückten zu.
    »Nein!«, presste Cody hervor.
    »Dies scheint der richtige Moment zu sein, unsere Feindschaft zu beenden. Ich hätte dich gerne im übergeordneten Speichermedium zurückgelassen, hätte zugesehen, wie es dich langsam auffrisst. Doch auf diese Art geht die Bereinigung schneller und effizienter vonstatten.« Die Prime wandte sich gänzlich ANTARES zu. Die übrigen Avatare taten es ihr gleich.
    Die Umgebung schien in sich zusammenzufallen. Blitze zuckten durch Codys Gesichtsfeld.
    Keine Luft!
    Cody versuchte, Dana Frost von sich zu stoßen, doch der Hass und die Panik verliehen ihr ungeahnte Kräfte. Wie ein Schraubstock lagen ihre Hände um seinen Hals und drückten zu.
    Flieht! , hallte die Stimme von ANTARES in Codys Geist wieder. Ich öffne euch den Ausgang.
    Erkennen blitzte in Commodore Frosts Augen auf, und sie ließ augenblicklich von ihm ab. »Captain Mulcahy. Aber was …«
    Cody hustete. »Später, wir müssen zuerst hier weg.«
    Sein Hals brannte wie Feuer, und er sog die Luft gierig in seine Lungen. »Der Controller.«
    Commodore Frost griff nach dem Gerät. »Es ist voreingestellt.«
    Cody nickte bestätigend.
    Dana Frost berührte die Schaltfläche, und das wabernde Nebelfeld erschien. Sie half Cody auf die Beine.
    Gemeinsam taumelten sie auf das Feld zu.
    Cody wandte sich noch einmal um. Die Destruktoren warfen sich auf ANTARES, dessen Hände in der Luft umherwirbelten. Dem gegenüber stand die Prime – vollkommen regungslos. Ihr Blick bohrte sich in seine Augen. Sie lächelte.
    Cody warf sich durch das Feld. Schmerz breitete sich in seinem ganzen Körper aus, seine Hände begannen unkontrolliert zu zucken, dann wurde es hell.
    »Das wurde aber auch Zeit«, ertönte die Stimme von Dr. Tregarde.
     
    *
     
    STERNENFAUST, Bereitschaftsraum
    01. Juni, 15.52 Uhr
     
    Dana lehnte sich in ihrem Sessel zurück und atmete den Duft frisch gekochten Kaffees ein. Es tat gut, wieder eine echte Tasse in der Hand zu halten, echten Kaffee zu trinken und sich auf der echten STERNENFAUST zu befinden.
    Vor ihr lagen die neuesten Meldungen von Dr. Tregarde. Die Evakuierung ging gut voran, und sie würden die überlebenden Siedler rechtzeitig an Bord bringen können. Karalon war informiert, und auch Tonio, George Yefimov, Captain Mulcahy und Commander Austen hatten den Einsatz unbeschadet überlebt.
    Der Türsummer erklang. »Herein.«
    Dana erhob sich lächelnd, als Tonio vor ihren Schreibtisch trat.
    Sie reichte ihm die Hand, doch Tonio meinte nur: »So förmlich?«
    Dana grinste und ließ sich von ihrem Exmann umarmen.
    Die Jahre sind nicht spurlos an ihm vorübergegangen. Aber es fühlt sich gut an, von ihm umarmt zu werden.
    Tonio ließ sich auf dem Stuhl vor ihrem Schreibtisch nieder. »Das war ganz schön knapp.«
    »Du hast aber auch ein Händchen für die Gefahr. Das nächste Mal bin ich vielleicht nicht gerade in der Nähe.«
    »Aber nur einen HD-Anruf entfernt«, scherzte er. »Und dank dieses tollen neuen Schiffs auch immer als Erste zur Stelle. Die neue STERNENFAUST ist wirklich kein Vergleich zum Vorgänger.«
    »So neu ist sie ja nun auch wieder nicht mehr.«
    Tonio griff nach einer Tasse und goss sich Kaffee ein.
    Seit wann trinkt er denn Kaffee? Während unserer Ehe konnte er das Zeug kaum riechen.
    »Wir fliegen nach Karalon?«
    »Richtig.« Dana trank einen kleinen Schluck. »Sobald wir eingetroffen sind, werdet ihr erst einmal in Notunterkünften untergebracht. In den kommenden Tagen entscheidet sich alles Weitere, aber da sind wir schon wieder weg.«
    »Immer in der Galaxis unterwegs.« Tonio nahm einen großen Schluck und atmete tief ein. »Ich habe gehört, du hattest eine kleine Auseinandersetzung mit einem Morax.«
    Dana stutzte einen Moment, dann sprang sie in die Höhe. »Woher weißt du davon?« Die Kaffeetasse fiel zur Seite, und wie so oft in den letzten Tagen ergoss sich das heiße Getränk über ihren Schreibtisch. »Ach verdammt.«
    »Tut mir leid«, murmelte Tonio und blickte zu Boden.
    Dana hatte jedoch nur Augen für die schwarze Flüssigkeit, die in einem sanften Bogen um das Datenpad floss und dann vom Tisch auf den Boden tropfte.
    »Schon gut«, flüsterte sie und sank zurück in den Konturensessel.
    Tonio
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