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Sternenfaust - 161 - Cyber-Tod

Sternenfaust - 161 - Cyber-Tod

Titel: Sternenfaust - 161 - Cyber-Tod
Autoren: Anonymous
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instabil. Es ist ein Wunder, dass wir überhaupt noch etwas empfangen.« Sie aktivierte einen Störfilter, der die Sensordaten bereinigte.
    »Die elektromagnetische Strahlung steigt rapide an«, stellte ihr Vorgesetzter fest.
    Sarah wurde kalt. Sie begann zu zittern.
    Was hier gerade geschah, war völlig undenkbar. »Eine thermonukleare Reaktion in der Sonne?«, hauchte sie. »Aber das ist einfach nicht möglich. Nicht so abrupt. Das muss ein Fehler in der Auswertungssoftware sein.«
    »Korrigieren Sie mich, aber wurde die nicht von Ihnen geschrieben?«
    »Aber das ist unmöglich !« Ihr Körper wollte einfach nicht aufhören zu zittern.
    »Augenscheinlich ist es das nicht«, gab Dr. Malum zurück. Fasziniert betrachtete er das Schauspiel auf seinem Monitor.
    Sarah wollte ihn durchschütteln und anbrüllen, blieb jedoch ebenfalls untätig sitzen und blickte auf die Messwerte und Diagramme, die sich vor ihr veränderten. Ein Piepen ertönte, und mit einem Mal wurden keine neuen Daten mehr zum Observatorium übertragen.
    »Die GRAVE DIGGER«, hauchte sie.
    »Zerstört«, stellte Dr. Malum fest.
    Sarah atmete langsam ein und aus. Das Zittern in ihren Gliedern ließ ein wenig nach.
    Charlie saß noch immer an seinem Schreibtisch und hatte von der Katastrophe, die sich anbahnte, nichts bemerkt. Wie sollte er auch? Sie und Dr. Malum waren die Einzigen, die Zugriff auf die Daten des Sonnentauchers hatten und diese auch zu interpretieren verstanden.
    »Ich sollte wohl einen Notruf senden.« Dr. Malum erhob sich.
    In seiner Stimme lag keine Emotion, und Sarah konnte nicht fassen, was sie vor sich auf dem Monitor sah.
    »Aber warum?«, hauchte sie.
    »Das ist in der jetzigen Situation zweitrangig. Die entsprechenden Maßnahmen müssen eingeleitet werden. Die Kolonie kann einen solchen Strahlenschauer nicht überstehen.«
    Dr. Malum wischte sich die Strähnen von der schweißnassen Stirn.
    »Aber es befindet sich kein Schiff im System. Die Strahlung wird uns in wenigen Stunden erreicht haben.«
    »Ich weiß«, erwiderte ihr Gegenüber und wandte sich ab.
     
    *
     
    Zyrgon III, PICON-Observatorium
    31. Mai 2272, 10.07 Uhr
     
    »Erinnere mich noch mal daran, warum ich mit dir befreundet bin«, forderte Tonio Gordon.
    »Weil dich sonst keiner mag, nehme ich an«, gab George Yefimov zurück.
    Tonio schlug seinem Gegenüber in gespieltem Ernst die Faust gegen die Schulter. George verzichtete darauf, die Geste zu erwidern. Sein Bizeps besaß wahrscheinlich einen größeren Umfang als beide Arme seines Freundes zusammengenommen. Er wollte nicht riskieren, den Ex-Mann von Dana Frost aus Versehen zu verletzen.
    Es war ein Zufall gewesen, der zeigte, wie viel Wahrheit in dem Sprichwort »die Galaxis ist klein« lag. Tonio Gordon hatte, wie viele andere auch, die Wega-Kolonie verlassen, um sich eine neue Existenz aufzubauen. Neuanfänge bargen jedoch Hindernisse. Beruflich lief es für den bekannten Genetiker und Terraformer natürlich wunderbar, privat sah es aber anders aus. Die Kolonie wuchs nur langsam, und viele Siedler hatten bereits nach dem ersten halben Jahr kapituliert. Das Karalon-System bot schlichtweg mehr Annehmlichkeiten, hatte sich dort doch mittlerweile die gesamte Infrastruktur und Wirtschaft fest etabliert.
    Nun, im zweiten Jahr, setzte auf Zyrgon III allmählich ein langsames Wachstum ein. Ein Wachstum, das auch ihn hierher gebracht hatte. Als ehemaliger Marine war es ein Leichtes gewesen, bei einem privaten Sicherheitsdienst eine Anstellung zu finden. Sein Fachwissen hatte ihn schnell unentbehrlich gemacht, und so war er recht schnell zur rechten Hand des Chefs avanciert.
    George beugte sich über den Tisch und nahm den Gewinn der Pokerrunde an sich.
    »So gut ich auch verdiene, lange werde ich mir das nicht mehr leisten können.« Tonios Stimme klang grimmig, das Lächeln um die Augen verriet jedoch, dass sich der Ärger über die verlorenen Credits offenbar in Grenzen hielt.
    »Keine Sorge, ich kann dir jederzeit etwas leihen«, gab George trocken zurück.
    »Zinslos?«
    »Wir wollen nicht übertreiben.« George grinste. »Und, wie lief die Testreihe mit diesem Bio-Zeugs?«
    »Du meinst sicher die Bio-Algen«, erwiderte Tonio. »Wir sind zufrieden. Durch die Veränderung einiger Basenpaare konnten wir sie resistenter gegenüber Magensäure machen und mit Vitaminen anreichern. Momentan sind die Geschmacksdesigner am Zug.«
    »Du solltest wirklich meine Idee aufgreifen«, sagte George und begann damit, die Karten
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