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Sternenfaust - 158 - Der Maulwurf

Sternenfaust - 158 - Der Maulwurf

Titel: Sternenfaust - 158 - Der Maulwurf
Autoren: Anonymous
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Michael ihm ja eigentlich helfen wollte. Doch Steve wollte von keinem mehr irgendeine Hilfe. Jetzt nicht mehr.
    Ihm wurde plötzlich schwindelig, und er spürte, wie sich sein Magen verkrampfte. Er glaubte, sich jeden Moment übergeben zu müssen. Daher hatte er nicht gesehen, wie Michael sich ihm näherte. Er sah ihn erst, als er plötzlich über ihm stand.
    »Was fällt dir kleines Arschloch eigentlich ein, so mit mir zu reden?«, fuhr er Steve hasserfüllt an. »Glaubst du wirklich, so ein mieser kleiner Maulwurf wie du darf so mit mir reden?«
    Steve wollte etwas erwidern, aber er konnte nicht, ihm war nur schlecht, und es wurde schlimmer. In seinem Rachenraum machte sich bereits ein Würgegefühl breit. Er konnte daher nur ein unverständliches »Idiot« murmeln.
    »Lass ihn«, rief Emile. »Der kleine Scheißer gehört mir!«
    »Dir?«, brüllte Michael sie an. »Dir gehört gar nichts. Du bist hier eh zu nichts zu gebrauchen. Deine einzige glorreiche Tat heute war es, den Maulwurf zu retten. Dich brauchen wir nicht, du kannst ja nicht einmal dieses Shuttle fliegen. Du kannst nur Verräter verarzten.«
    »Du verdammter …«, rief Emile und holte aus. Sie traf Michael mitten im Gesicht, während sich Steve abwandte und übergab.
    Er konnte nicht mehr sehen, was Emile und Michael taten. Doch plötzlich hörte er das Surren eines Nadlers, und jemand plumpste zu Boden.
    »Keine Bewegung!«, hörte er Yefimov rufen. Da Steve nicht hinsah, wusste er nicht, wem dieser Befehl gegolten hatte.
    Sein Kopf schmerzte so heftig und pochend, als wollte er explodieren. Seine Füße, die Füße, die nicht mehr da waren, juckten. Nur an den Stümpfen fühlte er seltsamerweise keinen Schmerz.
    Mit tränenden Augen wandte Steve den Kopf. Alles drehte sich, und er musste sich eine Zeit lang konzentrieren, um zu erkennen, was da überhaupt vor sich ging.
    Sein Herz trommelte, und dann spürte er einen heftigen Druck direkt auf seinem Brustbein. Als ob jemand darauf sitzen würde. Als hätte man Ketten um seinen Brustkorb gespannt, die enger und enger gezogen wurden, bis sie sein Herz und seine Lungen zerquetschten.
    »Ich weiß«, rief Yefimov. »Die Wut scheint einen zu überwältigen. Das liegt an dem Raumphänomen, dem die Crew der BEHRING zum Opfer fiel. Bis sich die Mannschaft offenbar gegenseitig umbrachte.«
    »Verräter«, hörte Steve Michael murmeln, und er wusste nicht, ob er das zu ihm oder zum Colonel gesagt hatte.
    Der Schmerz wurde immer heftiger. Plötzlich stach es in seinem linken Arm, und er sah nichts mehr, weil ihm vor den Augen schwarz wurde. Die Qual fraß sich weiter, über seinen Hals, die Schultern … Sie kletterte über seinen Rücken und erreichte schließlich seinen Bauch.
    »Elender Verräter!«, rief Michael erneut. »Sie sind es! Sie waren es die ganze Zeit. Warum sonst sind sie mitgekommen und nicht Sergeant Fisher!«
    »Ich habe keine Zeit dafür«, meinte der Colonel. Er schoss, und Michael ging offenbar – dem Plumpsgeräusch nach zu schließen – ebenfalls zu Boden.
    Dann beugte sich Yefimov zu Steve hinunter.
    »Private Fuller, können Sie mich hören?«, fragte er eindringlich.
    Steve glaubte erst, nicht die Kraft zu haben, dem Colonel zu antworten. Doch schließlich brachte er ein »Ja, Sir!« hervor.
    »Keine Sorge, Private«, meinte Yefimov. »Ich bringe uns hier raus.«
    Steve begann nun zu zittern, und er hatte das Gefühl, sein Herz setze aus.
    »Wo sind die anderen?«, stöhnte er mit geschlossenen Augen – und er hatte nicht vor, sie wieder zu öffnen.
    »Tot«, meinte Yefimov.
    Steve musste schlucken. Er begriff nicht. Marc ist also tot , sagte er sich selbst. Marc ist gestorben, und er wird niemals mehr die Wahrheit erfahren. Er wird nie erfahren, dass ich nicht der Maulwurf gewesen bin.
    »Sir?«, keuchte Steve.
    »Bleiben Sie ruhig, schonen Sie sich!«, erwiderte Yefimov.
    »Bitte, bevor ich sterbe …«, keuchte Steve. »Sagen Sie mir, wer der Maulwurf war.«
    Er spürte die Hand des Colonels, die über seinen Kopf strich. »Das kann doch nicht wahr sein. Das ist es, was Sie jetzt wissen wollen?«
    »Ja«, keuchte Steve. Tränen quollen aus seinen Augenwinkeln und tropften zu Boden. Der Schmerz kroch nun seinen Hals hoch, rauschte in seinen Ohren. Plötzlich ein tiefes Stechen in seiner Brust, das ihm den Atem nahm. Steve wusste nicht, ob man ihn überhaupt noch hörte, als er murmelte: »Sie, Colonel, Sie wissen doch, dass ich nicht …«
    Da hörte der Schmerz auf.
    Steve
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