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Sternenfaust - 157 - Invasionsstufe Eins (2 of 2)

Sternenfaust - 157 - Invasionsstufe Eins (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 157 - Invasionsstufe Eins (2 of 2)
Autoren: Anonymous
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erschöpft von der Machtlosigkeit, all das hinnehmen zu müssen.
    Was die Heilung seines Sohnes anbelangte, tat er, was in seiner Macht und Kraft stand. Über alles sonst mussten andere entscheiden. Er stand zu seiner Forschung und liebte seine Arbeit, auch wenn sie tatsächlich am Ende seinem Kind das Leben kosten sollte.
    Die Aufnahme von Bens Medo-Liege war genauso statisch wie der Anblick des gelandeten Objektes. Moynihan kam es so vor, als betrachte er keine Livestreams, sondern altmodische Fotografien. Selbst das Atmen seines Sohnes konnte er nicht erkennen, dafür war die Auflösung der Überwachungskamera auf der Quarantäne-Station zu gering.
    Er wechselte die Ansicht erneut, zurück zur Sonde oder was auch immer es sein mochte, das da auf Sednas Oberfläche wartete.
    Professor Moynihan stutzte. Das war nicht mehr dasselbe Bild! Jemand hatte den Ausschnitt zurückgefahren. Jetzt war das Objekt vor der »Skyline« der Far Horizon -Verwaltungsgebäude zu sehen.
    Der Bildausschnitt war aber nicht das Einzige, was jetzt anders war: Am Objekt selbst hatte sich etwas verändert! An seiner Seite war nun ein länglicher Schlitz zu erkennen, der sich mehr und mehr vergrößerte.
    »Es öffnet sich!«, erkannte der Wissenschaftler. »Das Ding rührt sich tatsächlich!« Mit staunenden Augen rückte er näher an den Monitor heran und beobachtete, was als Nächstes geschah.
    Der »Sarg« lag nun vollständig offen in der Todeskälte des Weltraums und gab den Blick auf sein Inneres frei. Moynihan erkannte nur ein paar Konturen, die sich im schwachen Licht abzeichneten, aber selbst das reichte schon aus, dass es ihn kalt überlief.
    Es waren menschliche Konturen!
    Der Wissenschaftler keuchte ungläubig auf, als sich seelenruhig eine Silhouette aus dem Sarg erhob, herausstieg und dann begann, auf eine der Außenschleusen des Far Horizon -Forschungskomplexes zuzusteuern.
    Wenn das ein Mensch ist, wie überlebt er dann da draußen? , fragte sich Moynihan. Ich kann keine Schutzkleidung erkennen. Wer oder was ist das?
    Plötzlich wurde das Bild in helles Licht getaucht. Der Helligkeitsfilter der Außenkamera reagierte sofort und regulierte den Kontrast nach. Augenblicke später sah der Professor, was geschehen war.
    Ein fünfköpfiger Trupp firmeninterner Sicherheitsleute näherte sich der langsam heranschreitenden Figur. Es waren die Hand- und Schulterscheinwerfer der Soldaten, die die Szenerie so plötzlich erhellt hatten. In leichten Raumanzügen und mit Nadlern und Gaussgewehren der neuesten Generation ausgerüstet bezogen sie Stellung.
    Moynihan sah aus dieser Kameraperspektive nur ihre Rücken. Da zu dem Bild keine Audiokommunikation übertragen wurde, wirkte das Ganze noch dramatischer. In völlige Stille getaucht sah der Wissenschaftler, wie der Anführer der Soldaten ein deutlich sichtbares Handzeichen zum weiteren Vorrücken gab.
    Das fremde Wesen ließ sich davon nicht abhalten. Es marschierte weiter – als sei es das Normalste im Sonnensystem – auf die Luftschleuse zu, aus der die Sicherheitskräfte gekommen waren.
    Erneut wurde der Bildschirm hell, und als diesmal die Erfassungsautomatik nachgeregelt hatte, sah er die Projektilstrahlen der Gaussgewehre, welche die Soldaten aktiviert hatten.
    Die Wirkung auf das humanoide Wesen war gleich null. Es schien die einschlagenden Ladungen einfach abzuleiten und wurde nicht einmal von dem Gegenimpuls beeinträchtigt.
    Ein Soldat hatte einen Devil abgefeuert. Die Explosivladung verfehlte den Unbekannten und verursachte hundert Meter hinter ihm einen Krater. Dabei hatte alle Geschosse der Devils ein Peil-Automatic. Sie konnten ihr Ziel nicht verfehlen.
    Wie ein überirdisches Wesen … , dachte Moynihan und wurde blass. Wie der Tod persönlich, der kommt, um meinen Jungen zu holen …
    Seine Gedanken wurden durch ein Alarmzeichen unterbrochen, das eine eingehende Nachricht auf seinem Terminal anzeigte. Priorität eins. Jemand von ganz oben.
    Auch wenn Paul Moynihan kaum den Blick von der Kampfszene abwenden konnte, betätigte er die Sensortaste für die Rufannahme.
    Das gerötete Gesicht von Walter Gregorovitch, dem CEO von Far Horizon , zeigte sich auf dem Bildschirm. Die Augen des geschäftsführenden Chefs des Konzerns ruckten unruhig hin und her.
    »Moynihan, Sie bekommen hoffentlich mit, was sich da vor unserer Haustür abspielt?«, wollte er wissen.
    Als ob das irgendjemand hier nicht mitbekommen würde! , höhnte Moynihan in Gedanken. »Sicher, Sir!«, erwiderte
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