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Sternenfaust - 134 - Die Wahrheit über Dana Frost

Sternenfaust - 134 - Die Wahrheit über Dana Frost

Titel: Sternenfaust - 134 - Die Wahrheit über Dana Frost
Autoren: Anonymous
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Gesteinsbeißer, der in einen Felsspalt geflitzt ist, als er mich kommen sah.
    Dana nahm sich vor, heute Abend beim Aufstellen des Zeltes ganz besonders vorsichtig zu sein. Diese Säure spuckenden Würmer, die sich hier auf Sirius III durch sämtliche Arten von Gestein fraßen, waren nicht ungefährlich, wenn sie sich bedroht fühlten. Zwar hatte Dana in ihrem Medokit ein Gegengift und zellregenerierende Salbe dabei, sollte sich die Säure zu tief in ihre Haut fressen, aber sie wollte es nicht darauf ankommen lassen.
    Vorsichtig ging sie weiter. Wo ein kleiner Gesteinsbeißer war – immerhin hatte sie ja nur eine flüchtige Bewegung gesehen –, war vielleicht ein ausgewachsenes Exemplar nicht weit. Als sie die Stelle erreicht hatte, wo sie die Bewegung gesehen hatte, blieb sie kurz stehen und betrachtete die Felswand. Dort war keine Öffnung zu sehen. Nicht einmal loses Gestein.
    Fing sie schon an, Gespenster zu sehen?
    Der Tumor , ging es ihr durch den Kopf. Jetzt geht es los. Du kannst deinen Sinnen nicht mehr trauen.
     
    *
     
    Sirius A verschwand gerade hinter dem Südwestgrat, der den schneeigen Mt. Mboto mit dem niedrigeren Chopolu verband, als Dana Lager 5 erreichte. Erleichtert stellte sie fest, dass sie hier wesentlich mehr Platz haben würde als auf Lager 3.
    Vor ihr erstreckte sich ein weites, fast ebenes Geröllfeld, das ungefähr die Größe eines Shuttlehangars der STERNENFAUST hatte. Sie schlug ihr Lager dennoch nicht in der Mitte des Feldes auf, auch nicht unter der Nordwand des Kapattar Peaks, sondern etwa zehn Meter von der Bruchkante des Plateaus entfernt. Sie wollte den Ausblick genießen, der sich ihr im Licht der zwei Monde des Sirius bot. Potolo, der hellere von beiden, leuchtete jetzt, nachdem Sirius A untergegangen war, beinahe genauso hell wie die Sonne. Dana musste zugeben, dass der Blick über den St.-Garran-Krater wirklich spektakulär war. In der Ferne war winzig klein das Kloster zu sehen. Es fügte sich dank seiner spitzen und dunklen Türme gut in die Berglandschaft ein. Fast hätte man es für einen Teil der bizarren und schroffen Felswände halten können, aus denen die Krater bestanden.
    Dana stellte mit zwei Handgriffen ihr Zelt auf und zerbrach eine der Kapseln, die eine Mahlzeit auf Algenbasis enthielten. Zwei Minuten, und sie konnte essen.
    Gourmetküche schmeckte anders, aber das konnte sie ja bald in Hillarytown nachholen. Das sirianische Capricorn mit Bergkräutern habe ich noch nicht probiert , dachte sie, sah auf das Kloster und versuchte, zu erkennen, welcher der höchste Turm war, in dem Abt Daniel sein Büro hatte. Sie hatte die Nudeln in Soße schon bald vertilgt, stopfte die Überreste der Mahlzeit und der Aluschale in den Abfallsack, den sie zu diesem Zweck mitgenommen hatte, und zog ein e-Pad hervor.
    Doch auf einmal sah sie wieder eine Bewegung im linken Augenwinkel. Dana fuhr herum.
    Sie warf das e-Pad auf den Schlafsack im Zelt und stand langsam auf, ohne die Stelle, an der sie die Bewegung gesehen hatte, aus den Augen zu lassen. Dort begann der Sand, sich zu bewegen. Als sie näher kam, schien er stärker zu wirbeln und sich sogar an einer Stelle zu verdichten.
    Abrupt blieb sie stehen und starrte auf die großen Gesteinsbrocken, zwischen denen sich jetzt mehr und mehr Sand zu sammeln schien. Ihr Gehirn war wie leer gefegt, während sie dem faszinierenden Schauspiel zusah, bei dem sich immer mehr von den rötlich schwarzen und durchsichtigen Sandkörnern sammelte. Es bildeten sich Glieder, Beine, Arme … und schließlich ein Körper.
    Dana schwieg und sagte nichts, der Schreck lähmte sie. Ihr blieb nichts übrig, als wie erstarrt dorthin zu sehen, wo sich neben dem Biotitfelsen mit den rötlichen Granitadern eine Gestalt aus Sand bildete, die bis auf die vollkommen schwarzen Augäpfel aussah wie eine Statue von Michelangelo: schön und von beinahe perfektem Körperbau.
    Mit pochendem Herzen hielt Dana den Atem an. Sie wusste genau, was gerade passierte. Auch wenn sie es nicht wahrhaben wollte.
    Sie kannte dieses Wesen.
    Die Gestalt stand still. Nur an den Haaren und den Gelenken wirbelten noch einzelne Sandkörner, als könnten sie nicht zur Ruhe kommen.
    Dana Frost suchte nach Worten. Für einen Moment überlegte sie, ob es nicht vielleicht das Einfachste gewesen wäre, sich einfach umzudrehen, ins Zelt zu gehen und zu schlafen. Doch sie wusste, das Wesen vor ihr würde Kontakt aufnehmen, wenn es das wollte.
    Na los, Dana. Kneifen gilt nicht. Sie atmete
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