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Sternenfaust - 134 - Die Wahrheit über Dana Frost

Sternenfaust - 134 - Die Wahrheit über Dana Frost

Titel: Sternenfaust - 134 - Die Wahrheit über Dana Frost
Autoren: Anonymous
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Hillarytown im Norgaykrater beginnen. Von dort flog jeden Tag ein Liniengleiter zurück zum Kloster. Meister William hatte erzählt, dass dieser rund sieben Stunden dauernde Flug beinahe genauso schön war wie die eigentliche Klettertour. Wahrscheinlich ist es ziemlich befriedigend, die Strecke, die man erklettert und erwandert hat, noch einmal zu überfliegen. Dana schloss die Augen, um sich vorzustellen, wie die Strecke wohl aus mehreren Kilometern Höhe aussah.
    Die scharfe, kalte Luft schien ihr beim Nachdenken zu helfen. »Wenn die J’ebeem keine Methode gegen menschliche Krankheiten haben«, murmelte sie halblaut, »sollte mich das nicht wundern. Das j’ebeemsche Genom ist ein Saurier-Genom, also völlig anders als das der Menschen.« Dana krallte sich mit den Händen an einem Felsvorsprung fest. Es tat gut, ihre eigene Stimme zu hören. »Von den Dateien der Dronte allerdings hätte ich mir mehr versprochen.« Sie überlegte eine Weile, während Sirius A sich langsam den Gipfelgraten des Shigatse-Gebirges näherte.
    Wer weiß mehr über das menschliche Genom und menschliche Zellen als Far Horizon, die Wega-Universität oder die Sedna-Akademie?
    Die Genetics.
    Dana schnappte nach einer Felsnase aus Quarz und zog sich mit einer Kraft daran hoch, die sie selbst überraschte.
    Die Genetics sollen zur Hölle fahren!
    Nach der Geschichte mit Jurij R. Diaz und der PFS-Verschwörung wusste Dana nicht, was sie mehr hasste. Die Genetics oder ihren Tumor.
    Einen Meter nach dem anderen. Ein Griff, und noch einer …
    Die Felsen hier sind wirklich schön, ein wenig schroff, aber durch die dünne Luft auch weniger abgeschliffen und erodiert als auf der Erde. Mit dunklem Biotit, einer Glimmerart, die von rötlichen Granitadern durchzogen ist.
    Bei manchen dieser Felsformationen könnte man wirklich auf den Gedanken kommen, das Gestein sei einmal Teil eines Körpers gewesen, der sich dann in etwas Ewiges verwandelt hatte.
    Danas Finger griffen wieder nach einer winzigen Felsnase aus beinahe durchsichtigem Quarz. Wäre ein schöner Ort für ein Grab.
    Ihre Finger verloren für einen Moment jegliche Kraft und rutschten von der Felsnase herunter. Ohne den Antigravanker, der sie am Felsen hielt, wäre Dana wohl hundert Meter in die Tiefe gestürzt. Doch so fing sie sich an dem beinah spinnwebdünnen Seil, das sie sicherte. Einer ihrer Antigravhalter stürzte in die Tiefe, schlug ein paar Mal gegen die dunkle Felswand und verschwand im Abgrund. Dana konnte sein Aufschlagen nicht mehr hören.
    Sie war zu Tode erschrocken. Ihr Herz raste.
    Zugleich fühlte sie sich lebendig und ruhig.
    Für einen Moment ließ sie sich kraftlos hängen, bevor sie aus ihrer Jackentasche einen neuen Antigravhalter holte und sich und das Seil wieder an einem der Haltegriffe verankerte. Erleichtert zog sie sich wieder ein Stück nach oben. Nur noch rund zehn Meter, dann würde sie es geschafft haben.
    Sirius B ging gleich unter, er berührte bereits den Gipfelgrat des Mt. Mboto. Glücklicherweise würde Sirius A noch eine Weile scheinen. Damit hatte sie wohl noch ein, zwei Stunden bis zu Basis 5, dem Lagerplatz, den sie heute erreichen wollte.
    Energisch zog sie sich weiter nach oben und versuchte, nicht an die Panne zu denken.
    Auch wenn es keinen Unterschied zu machen scheint, ich muss mich noch von allen Freunden und Verwandten verabschieden , schoss ihr dann durch den Kopf. Meine Familie würde ich gern noch einmal sehen. Tebia und ihre Kinder Allan und Michelle. Die sind jetzt auch schon 19 und 22, und ich habe sie seit Jahren nicht mehr gesehen.
    Mit einer letzten Kraftanstrengung zog Dana sich auf das Plateau über der Steilwand und sah auf die Strecke hinab, die sie bislang geschafft hatte. Erleichtert sackte sie zusammen und versuchte, erst einmal wieder zu Atem zu kommen.
    Dann kramte sie eine Flasche Wasser hervor und trank einen Schluck. »Die Morax konnten mich damals nicht kleinkriegen«, murmelte sie heiser, »die Dronte konnten mich auch nicht kleinkriegen. Ich bin in andere Dimensionen geflogen und auch das konnte mich nicht kleinkriegen. Auch dieser verdammte Wüstenplanet hat mich nicht kleingekriegt. Aber jetzt …«
    Plötzlich hatte sie das Gefühl, kurz vor ihr bewege sich etwas.
    Sie blieb stehen und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    Hier oben, da war nichts. Nur der schmale Pfad mit dem dunklen, rot gefleckten Kies und der Felswand zu ihrer rechten.
    Wie kann auch etwas hier sein? Höchstens ein sirianischer
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