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Sternenfaust - 130 - Inferno auf Hegel III

Sternenfaust - 130 - Inferno auf Hegel III

Titel: Sternenfaust - 130 - Inferno auf Hegel III
Autoren: Anonymous
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durchstreckte, wirkte etwas an ihr besonders klein und zerbrechlich, wenn sie neben ihm stand.
    »Wenn Sie jemanden zum Reden brauchen …«, begann Izanagi zögerlich, »Meister William hat mich in der Kunst des Zuhörens unterrichtet.«
    Dana genoss für einen Moment die friedliche Aura, die von Izanagi ausging und überlegte, ob sie dieses Angebot wahrnehmen würde.
    »Haben Sie in meinen Gedanken herumgestochert?«, wollte Dana wissen und klang dabei kälter als beabsichtigt. Eigentlich hatte sie das gar nicht sagen wollen. Lieber hätte sie sich für das Angebot bedankt. Doch das hätte schwach geklungen, und wenn Dana Frost eins nicht wollte, dann war es, Schwäche zu zeigen. Jetzt weniger denn je.
    Izanagi senkte reuevoll den Kopf. »So funktioniert das nicht. Ich empfange manchmal Bilder, Stimmungen, Eindrücke … Es ist eine Aura, eine Schwingung. Ich spüre das, was mein Gegenüber fühlt.«
    »Und welches Gefühl ist das im Moment?«, fragte Dana, nun weniger kühl. Sie wollte wissen, was der ehemalige Christophorer-Mönch wirklich wusste.
    »Das Gefühl, dass meine Zeit bald abgelaufen ist«, erwiderte Izanagi sanftmütig.
    Dana Frost nickte. Tränen stiegen ihr in die Augen, die sie aber erfolgreich runterschluckte. »Das trifft es ziemlich gut«, meinte sie mit erstickter Stimme, sodass sie sich räuspern musste. »Gilt das Beichtgeheimnis auch für Gedanken lesende Ex-Mönche?«, wollte sie schließlich wissen.
    »Besonders für die«, erwiderte Izanagi mit mildem Lächeln.
     
    *
     
    Als Izanagi und Dana Frost den Konferenzraum betraten, hatte die Besprechung schon begonnen.
    Fast alle saßen auf der rechten Seite des Raums. Dort war eine breite Fensterfront, die das Weltall zeigte. Auf der anderen Seite stand eine Reihe von Konsolen mit mehreren Großmonitoren.
    Der ovale Tisch war ein einziges, großes Touchscreenfeld. Je nach Bedarf entstanden vor den Teilnehmern Informationsfelder, die jeder Besucher abrufen konnte. Dort sah man auch das Protokoll und die Tagesordnung, und natürlich die üblichen Flugdaten über den Zielort sowie die aktuelle Geschwindigkeit und Position der STERNENFAUST.
    Auf dem Monitor sah Dana das Gesicht von Admiral Alex Bidlo, der obersten Befehlshaberin des Star Corps auf Karalon. Sie wirkte ernst und verzog keine Miene.
    »Das klingt in meinen Ohren so«, hörte Dana Frost Admiral Taglieri sagen, »als ob sich das Star Corps Informationen erkauft, indem es Besatzungsmitglieder eines seiner Schiffe als Versuchskaninchen missbraucht.«
    Um nicht weiter zu stören, nahm Dana Frost wortlos Platz. Izanagi setzte sich auf einen freien Stuhl links neben ihr. Außer Taglieri waren noch der erste Offizier Commander Shamar al Khaled, Lieutenant Commander Jacob »Jake« Austen und Wing Commander John Santos anwesend.
    »Das habe ich in Ihrem eigenen Interesse überhört«, erwiderte Admiral Bidlo und schien sie alle mit zornig funkelnden Augen anzustarren, eine Täuschung des dreidimensionalen Monitorbildes. Dann räusperte sie sich.
    »Bei dieser Konferenz auf Hegel III ist alles anwesend, was in der modernen Wissenschaft Rang und Namen hat«, holte sie aus. »Professor von Schlichten wird persönlich das Projekt überwachen. Ich muss ihnen ja wohl nicht sagen, dass dies nicht einfach nur ein simples Experiment ist. Wir sind Zeuge des Beginns eines neuen Zeitalters. Es wird das Leben der Menschheit verändern.«
    Bei dem Wort »Leben« zuckte Dana Frost unwillkürlich zusammen, und aus den Augenwinkeln sah sie, dass Izanagi ihr einen Blick zuwarf. Als sie spürte, wie ihr eine leichte Röte ins Gesicht stieg, griff sie zu einem der bereitstehenden Getränke und nahm ein paar Schlucke.
    Admiral Taglieri achtete nicht auf sie, er war offenbar zu sehr mit Alex Bidlo beschäftigt. »Wenn das jetzt schon klar ist, weshalb braucht man uns dann überhaupt noch?«
    »Ein guter Punkt«, erwiderte Admiral Bidlo und beugte sich leicht vor. »Sie haben es tatsächlich erfasst. Man braucht uns überhaupt nicht, Admiral Taglieri.« Sie verschnaufte einen Moment, dann lehnte sie sich zurück. »So wie man das Star Corps bei all den Vorbereitungen und Testläufen nicht gebraucht hat. Die Wahrheit ist, wir brauchen sie . So einfach ist es. Auf einer dummen, kleinen Kolonie hier in Transalpha hat eine Gruppe von Kryptologen und Physikern die Baupläne für künstliche Wurmlöcher entschlüsselt. Ganz ohne die ach so wertvolle Hilfe des Star Corps oder von Far Horizon . Hegel III, eine unbedeutende
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