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Sternenfaust - 114 - Feuersturm

Sternenfaust - 114 - Feuersturm

Titel: Sternenfaust - 114 - Feuersturm
Autoren: Anonymous
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einmal in die Höhe und katapultierte sie aus den unmittelbaren Auswirkungen der Explosion heraus. Doch das war alles andere als ein Grund zum Aufatmen, denn nachdem nun der Druck und die Aufwinde schlagartig nicht mehr existierten, stürzte das Schiff wie ein Stein in die Tiefe.
    »Ich brauche die Manövriertriebwerke, Falish!«, brüllte Seraluun.
    »Ich weiß !«, brüllte der Cheftechniker zurück und hieb auf die Touchscreens ein, während er alle Flüche, die er kannte, der Reihe nach ausstieß.
    Der Boden raste jetzt mit zunehmender Geschwindigkeit näher, und nicht nur Abiraan schloss mit seinem Leben ab. Es gab nichts mehr, was sie tun noch konnten, wenn nicht ein Wunder geschah. Verdammt!
    Doch die Verwachsenen Götter hatten wohl ein Einsehen mit ihnen, denn beinahe im letzten Moment gelang es Falish, die Steuertriebwerke wieder zu aktivieren. Seraluun reagierte sofort und schaltete auf Umkehrschub. Aber die DAGORTHAR war dem Boden bereits zu nahe gekommen, als dass sie den Aufprall noch hätte verhindern können. Mit einem entsetzlichen Kreischen, als sich die Wände gewaltsam verzogen, kam das Schiff auf. Der Druck und die Erschütterung ließen alles, was nicht niet- und nagelfest und angeschnallt war, herumschleudern und fallen.
    Dann trat übergangslos Stille ein.
    Sie waren am Boden. Die DAGORTHAR hatte sich mit einer Seite ihres »Tellers«, bis zu einem knappen Viertel fast senkrecht in das Geröll und den Boden darunter gebohrt und befand sich außerdem in einer bedenklichen Schräglage, als wollte der beinahe stehende »Teller«, jeden Moment vorn über kippen. Und wie um Seraluuns Befürchtung zu bestätigen, begann sich das Schiff langsam entsprechend zu neigen …
    Die Navigatorin, deren Hände zitterten und deren Körper schweißüberströmt war, schaltete augenblicklich den Antrieb aus, der das Schiff nach vorn drückte und aktivierte die Antigravaggregate, von denen zu ihrer Erleichterung wenigstens einige ansprangen. Die Neigungsbewegung des Schiffes stoppte, aber noch war es nicht außer Gefahr. Die an der sich im Geröll eingeklemmten Seite des Schiffen befindlichen Manövriertriebwerke waren mit größter Wahrscheinlichkeit durch den Aufprall zu sehr beschädigt worden, um noch zu funktionieren. Ein kurzer Check bestätigte das. Aber diejenigen, die sich oberhalb von ihnen befanden, funktionierten teilweise noch.
    Saya Seraluun aktivierte sie und gab Minimalschub. Und das Wunder geschah: Mit einem knirschenden Laut, der sich anhörte, als würde das Schiff jeden Moment auseinander gerissen, hob sich die DAGORTHAR Meter für Meter wieder aus dem Geröll heraus, bis sie frei und stabil über dem Boden schwebte.
    Saya Seraluun schloss für einen Moment die Augen und tat einen tiefen Atemzug. Sie hatten es geschafft. Und sie lebten noch. Sie zuckte zusammen, als sie eine Hand auf ihrer Schulter spürte, sah auf und erblickte Kommandant Abiraans Gesicht über sich, das einen Ausdruck trug, den sie nicht deuten konnte.
    »Hervorragende Arbeit, Navigatorin Seraluun«, sagte er ernst. »Ich war nie Zeuge einer besseren Leistung.«
    Seraluun wusste nicht, was sie darauf antworten sollte, und so schwieg sie einfach.
    »Sie alle waren großartig«, fügte Abiraan an den Rest der Brückencrew hinzu. »Und falls das Schiff das noch schafft, bringen Sie es zur Forschungsstation, damit wir sehen können, was und vor allem wer dort noch zu retten ist.«
    »Jawohl, Kommandant«, fand Saya Seraluun ihre Sprache wieder und steuerte die ramponierte DAGORTHAR mit den sanftesten nur möglichen Manövern zur Basis.
    Der Ionensturm war verschwunden, und die letzten Reste des Steppenbrandes liefen sich gerade tot.
     
    *
     
    Das Erste, was Gondrel Harath wahrnahm, war ein helles Licht, das durch seine geschlossenen Lider hindurch in seine Augen stach.
    Weißes Licht … , ging es ihm verwirrt durch den Kopf. Das Licht des Ewigen Reiches im Jenseits ist rot und das der Unterwelt schwarz. Wo also bin ich …?
    Er öffnete langsam die Augen und stellte fest, dass er keinen Raumanzug mehr trug. Die Luft um ihn herum war kühl, sauber, im Überfluss vorhanden und roch einfach köstlich, obwohl sie natürlich nach gar nichts roch. Doch allein dass sie da war und unbegrenzt zur Verfügung stand, gab ihm das Gefühl, einen süßen, berauschenden Duft einzuatmen. Er lachte leise.
    »So gefällt mir das!«, vernahm er eine Stimme, die halb ironisch, halb erleichtert klang. »Das Leben sollte man immer lachend
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