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Sternenfaust - 099 - Das Ziel

Sternenfaust - 099 - Das Ziel

Titel: Sternenfaust - 099 - Das Ziel
Autoren: Sascha Vennemann
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Weltraumfahrzeuge dieser Spezies typisch war und die den Glanz des Restlichtes noch verstärkte, der sich auch an den Außenhüllen unzähliger Einheiten brach. Wie eine Lichterkette blinkten die Raumschiffe im All, Abertausende von Juwelen auf schwarzem Samt. Der Anblick war wirklich atemberaubend und ein Laut der Überraschung entfuhr selbst dem sonst so beherrscht wirkenden Herrn.
    »Verbindung zu allen Einheiten wird etabliert«, meldete Janos Strewacz. Er hatte sich gesetzt und wusste gar nicht wohin mit seiner Ergriffenheit. »In wenigen Augenblicken könnt Ihr zu unserem Volk sprechen.«
    Auch die knappe Minute, die die Verbindung brauchte, um auch wirklich auf alle anwesenden Schiffe übertragen zu werden, verbrachte die Crew um den Herrn schweigend.
    Dann erhob der Herr seine Stimme. Aus hunderttausend Lautsprechern zugleich und auf unzähligen Schiffen erklang seine Rede.
    »Hier spricht der Herr. Der Ruf hat uns hierher geführt. Es war eine lange Reise. Für manche von uns die beschwerlichste, die wir je unternommen haben. Aber es ist auch die schönste und wichtigste Aufgabe eines Dronte, die uns jetzt, hier und heute, zum Ziel geführt hat: Die Erfüllung der Aufgabe, für die wir ursprünglich geschaffen wurden. Viele sind von uns gegangen, bevor sie an diesen Ort gelangten. Einige mussten zurückgelassen und einem ungewissen Schicksal überlassen werden. Ein vertretbares Opfer, denn Generationen von Dronte haben auf diesen Tag gewartet. Wir haben nun die Ehre, das zu vollenden, wofür sie gelebt und gekämpft haben. Wofür viele unserer Vorfahren gestorben sind. Uns wird eine Ehre zuteil werden, wie sie seit Äonen keinem Dronte mehr zuteil geworden ist.«
    Der Herr machte eine effektvolle Pause, um den folgenden Worten noch mehr Nachdruck zu verleihen. »Ja, wir sind wahrhaftig am Ziel . Ich übernehme hiermit das Oberkommando über die gesamte Flotte. Der Plan für die kommenden Stunden wird im Datenstrom dieser Nachricht an euch übermittelt. Damit hat euer Warten nun ein Ende und ihr wisst jetzt, was ihr zu tun habt.«
     
    *
     
    »Hey, wir haben gewonnen!«, freute sich Lieutenant James Teluvion, als er nach dem Austritt der SONNENWIND aus dem Bergstromraum den nahen Weltraum nach dem Schwesterschiff STERNENFAUST absuchte. Die Signatur des Schwesterschiffs war noch nicht anzumessen. Doch einen Moment später verflog die Freude. Es waren nämlich überhaupt keine Daten zu erfassen – nur die Optik der Kameras schien einigermaßen zu funktionieren.
    »Und wieder ein Punkt mehr!« Giancarlo Bruno lehnte sich entspannt zurück, nachdem er die Ankunftszeit in seinem privaten Logbuch verzeichnet hatte. Er hielt die Statistik immer aktuell, was ihm im Moment besonders viel Spaß machte, denn was die Wettrennen anbelangte, lag die SONNENWIND seit einiger Zeit mit ein paar schnelleren Zwischenraumflügen leicht vorne.
    »Nun, Sie werden die STERNENFAUST schon finden, Bruno!« Chip Barus straffte seine Haltung. »Konzentrieren Sie sich jetzt auf Ihre Aufgaben. Teluvion, was ist mit der Sonde?«
    »Ich scanne noch.« Der Ortungsoffizier runzelte die Stirn, als er die Ergebnisse der ersten Messungen auf seinen Screen bekam. »Seltsam. Irgendwie bekomme ich so gut wie keine Signale herein. Die Ortung ist quasi blind! Hier schient es eine Menge Interferenzen zu geben, hohe 5-D-Strahlung. Wir sollten unser Von-Schlichten-Aggregat anwerfen.«
    »Außenansicht auf den Hauptschirm!«, befahl der Captain und bald darauf wurde die Brücke von einem hellen violetten Leuchten erfüllt. Das Bild zeigte auf einer optisch reellen Darstellung das System, in dem die SONNENWIND materialisiert war. In der Ferne war eine kleine Sonne zu erkennen. »Was hat die Auswertung der optischen Daten ergeben?«
    »Ein Hauptreihenstern, ein relativ nahe an dem Gestirn stehender Planet etwa von der Größe Neptuns. Oberfläche mit großer Wahrscheinlichkeit fest, aber in einem sehr frühen Stadium, viele Vulkane und Lavaströme. Wie die Erde in ihrem Frühstadium. Ein Trabant, ein kleiner Mond, etwa halb so groß wie der von Terra«, gab Lieutenant Teluvion Auskunft. »Ach ja, und natürlich der Nebel.«
    »Den hätten wir ja fast übersehen, was?«, bemerkte Reena McKee spöttisch. »Er nimmt ja auch nur fast die gesamte Fläche des Schirms ein.«
    James Teluvion warf der Ersten Offizierin einen Blick zu. »Dazu wollte ich natürlich noch kommen, Ma’am.« Ein kurzer Blick auf seine Daten genügte dem Ortungsoffizier, um mit seinem
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