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Sternenfaust - 092 - Widerstand

Sternenfaust - 092 - Widerstand

Titel: Sternenfaust - 092 - Widerstand
Autoren: Sascha Vennemann
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der Systemadministration sowie einige Soldaten, die bei der Übergabe den Gefangenen eskortieren und bewachen sollten.
    Die Marines hatten sich in Reih und Glied am Rande des Hangars aufgestellt. Ihre Hände lagen an ihren Waffen. So, wie es aussah, mussten sie alleine die Übergabe bestreiten. Canetti und seine Leute waren aufgehalten worden. Das Raumschiff schwebte zwar schon im Orbit des Planeten und war überaus pünktlich gewesen, allerdings hatte sich die einzige an Bord befindliche Fähre als defekt herausgestellt.
    Da man die Aktion aber zeitlich knapp kalkuliert hatte, die Shuttle-Fähre der Solaren Welten die Order hatte, nur den Gefangenen zu übergeben und dann wieder zu verschwinden, und der verzögerte Transport des Lordmanagers zum Raumhafen ebenfalls noch dazukam, war von Canetti die Order an die Marines ergangen, Diaz zu übernehmen und im Hangargebäude solange zu sichern, bis er sich persönlich des Zustandes und der Anwesenheit seines kriminellen Vorgängers vergewissern konnte. In spätestens einer Stunde wollte der Lordmanager der Drei Systeme dann auch mit einer vom Planeten zu seinem Schiff beorderten Ersatz-Fähre eingetroffen sein.
    Das Seitenschott der Fähre öffnete sich nun. Heraus kam, nach allen Seiten sichernd, ein Trupp von acht Marines in leichten Kampfanzügen. Die beiden vordersten trugen Gauss-Gewehre, die sechs anderen hatten entweder Thermo-Strahler oder Nadler gezogen. In zwei Viererreihen, wie ein Spalier, sicherten sie den Bereich vor dem Schott.
    Dann trat er aus der Fähre. Jurij R. Diaz in Person. Der ehemalige Lordmanager hob den Kopf, als er seine Füße zum ersten Mal seit vielen Monaten wieder auf die Erde einer Genetikerwelt setzte. Er sog tief die Luft ein und stemmte die Fäuste in die Hüften. Fast so, wie es ein römischer Feldherr getan haben mochte, wenn er des Morgens vor einer Schlacht aus seinem Zelt getreten wäre. Eine Geste, die imposant und machtvoll wirkte.
    Die Marines der Genetics gaben ein unruhiges Raunen von sich, was von dem befehlshabenden Offizier der Truppe mit einem tadelnden Blick bedacht wurde. Sofort verstummten die Männer und beschränkten sich nur noch auf neugierige und aufmerksame Blicke. Sie waren nicht darüber in Kenntnis gesetzt worden, wen sie hier empfangen sollten, von daher war ihre Überraschung durchaus verständlich.
    Vier Marines der Solaren Welten gingen mit dem Ex-Lordmanager auf die bereitstehende militärische Delegation zu. Die restlichen vier sicherten die Fähre. Jurij R. Diaz ging, jeweils von zwei Marines vor und hinter sich bewacht, gemäßigten Schrittes auf die Genetic-Soldaten zu. Sein Blick strahlte gleichgültige Überlegenheit aus.
    Die Militärs beider Parteien grüßten sich, als sie voreinander standen. Der Befehlshaber der Genetics trat einen Schritt nach vorne und sagte laut: »Ich übernehme ab hier, Sergeant. Wir kümmern uns von jetzt an um unseren Freund hier. Sie können gemäß Ihrer Order zu Ihrem Schiff zurückkehren.«
    Sein Pendant von den Solaren Welten nickte zustimmend. »Roger, Sergeant. Hiermit übergebe ich den Gefangenen der Solaren Welten Jurij R. Diaz an die Genetics. Passen Sie gut auf ihn auf! Er hat ein gewisses Talent dazu, sich in Schwierigkeiten zu begeben!«
    Die Männer auf beiden Seiten lachten.
    Die beiden hinteren solaren Marines schoben Diaz mit ihren Waffen vorwärts, bis sich der ehemalige Lordmanager inmitten der Gruppe von Genetic-Soldaten befand und von Ihnen gesichert wurde. Dann kehrten sie ins Glied zurück, grüßten noch einmal und wandten sich zum Gehen.
    Die Fähre des Star Corps hatte abgehoben und das Deckenschott des Hangars hatte sich wieder geschlossen.
    Da bin ich nun , dachte Diaz, und habe nicht die blasseste Ahnung, warum ich wieder in den Drei Systemen bin.
    Der Trupp von Marines setzte sich in Bewegung, Diaz in der Mitte. Anscheinend war ein an den Hangar angrenzender Aufenthaltsraum das Ziel. Er konnte die dort aufgestellten Stuhlreihen durch ein zum Landeplatz gelegenes Fenster erkennen.
    Kurz vor der Tür blieb der Befehlshaber, der vorangegangen war, stehen. Der Marine war eine auffällige Erscheinung. Seine Haut wies eine blassblaue Färbung auf und der Schädel war über und über mit kurzem, dichtem und weißem Fell überzogen. Außerdem besaß der Mann keine erkennbaren Ohren und nur eine sehr flache Nase mit zwei Atmungsschlitzen.
    Der Marine wandte sich um und blickte Diaz direkt in die Augen.
    »Willkommen zu Hause, Lordmanager!«, sagte
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