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Sternenfaust - 075 - Das Tor zur Hölle

Sternenfaust - 075 - Das Tor zur Hölle

Titel: Sternenfaust - 075 - Das Tor zur Hölle
Autoren: Luc Bahl & San Fuller
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alle in einer Wüste aufgewacht.«
    Dana stutzte und sah sich um. Mac hatte recht. Sie lag am Fuß einer etwa drei bis vier Meter hohen Sanddüne, von der eine stetige heiße Brise Sand herunterwehte. Die meisten Mitglieder der Gruppe waren schon wach und hatten sich rund um das Lager verteilt, um die Gegend auszukundschaften.
    »Aber wieso …« Dana war fassungslos. »Wann ist das passiert? Hat denn keiner mehr Wache gehalten? Sag nicht, dass Harris und Kandor Mertan eingeschlafen sind!«
    »Es scheint so. Sie können sich nicht daran erinnern, aber sie wurden von der Sonne geweckt.«
    »Von der Sonne! Aber –«
    Der Kryptologe zuckte mit den Achseln und wandte sich wieder seiner Beschäftigung zu. »Dana, ich glaube dir, dass du eine Menge Fragen hast, aber ich denke nicht, dass sie derzeit jemand beantworten kann. Ich habe mich gerade erboten, die Notfall-Kits zu checken, die wir dabeihaben. Die Pyramide war gestern Jeffersons Ansicht nach etwa 40 bis 50 Kilometer weit weg, das sind etwa zwei Tage Fußmarsch. Wir haben kaum Wasser oder Nahrung dabei.«
    Dana schwieg dazu. Sie stand hastig auf und blickte sich nach Siron Talas um. Der hochgewachsene J’ebeem mit dem halb rasierten und tätowierten Schädel stand auf einer Düne in der Nähe und sah in die Ferne. Als er Dana bemerkte, winkte er sie zu sich. Dana erklomm die Düne mit Mühe; der lose Sand machte das Vorankommen schwierig. Die rötliche Wüstensonne tat ein Übriges, und schon bald brach Dana der Schweiß aus allen Poren.
    Sie war noch nicht bei Siron angekommen, da sprach er auch schon. »Die Pyramide ist immer noch am Horizont, auch wenn sich die Landschaft auf so geheimnisvolle Weise verändert hat. Ich bin nicht sicher, dass das ein gutes Zeichen ist.«
    »Ich bin derzeit schon mit Kleinigkeiten zufrieden, Kommandant Talas«, antwortete Dana ironisch und folgte seinem Blick, der jetzt wieder in die Ferne gerichtet war. »Professor MacShane überprüft gerade die Vorräte. Wir haben nicht viel Zeit, wir sollten bald aufbrechen. Aber zuerst sagen Sie mir doch, was sich ereignet hat.«
    Talas ließ nicht erkennen, ob er Danas Ironie wirklich verstanden hatte. »Ich denke, auch mit Kleinigkeiten kann derzeit keiner wirklich dienen, Captain Frost. Kandor Mertan und Ihr Marine Philipp Harris waren offenbar bewusstlos, und wachten von der blendenden Sonne auf. Laut unseren Chronometern sind seit unserem Eintritt in den Kern der Station nur wenige Stunden vergangen. – Ich weiß nicht, was Denuur damit bezweckt. Vielleicht will er nichts weiter, als sich uns entziehen und zusehen, wie wir hier in dieser Sandwüste elendiglich umkommen.«
    Dana sah in den Himmel. Er war nicht himmelblau, sondern hatte einen seltsamen türkisgrünen Ton, der sie an Bilder vom Mars erinnerte. Es stand auch nicht nur eine grelle Sonne am Firmament, sondern deren drei, auch wenn zwei davon nicht sehr hell strahlten. Ebenso war ein Halbmond zu sehen, dessen Oberfläche kraterübersät war und auf dem offensichtlich eine rege vulkanische Tätigkeit herrschte. Dana kam es so vor, als würden alle vier Himmelskörper, selbst der Mond, zur Hitze beitragen und ihr eine eigene Note hinzufügen.
    »Selbst der Himmel sieht nicht mehr aus wie der gestrige. Ob wir überhaupt noch in der Station …« Sie wurde von Bruder William unterbrochen, der jetzt die Düne heraufgekeucht kam. Für ihn war das offenbar noch anstrengender als es für den Captain der STERNENFAUST gewesen war. »Captain! – Captain Frost …« Er blieb auf halbem Wege knöcheltief im Sand stecken und schnappte nach Luft. »Captain, Kommandant Talas, Lieutenant Jefferson sucht nach Ihnen.«
    Dana seufzte. »Wir kommen.«
     
    *
     
    Danas Vermutung bestätigte sich im Gespräch mit Jefferson. »Wir sind – wenn wir den Anzeigen unserer Scanner vertrauen können! – nicht mehr in der Station. Zwar ist da immer noch die starke 5-D-Strahlung, und die Daten weisen darauf hin, dass deren Quelle vage in der Richtung der Pyramide da hinten zu suchen ist. Aber ansonsten ist nichts wie in der Station. Der Himmel ist keine solide Decke mehr, sondern nicht anmessbar. Die hellste Sonne ist laut dem Scanner ungefähr 25 Lichtminuten weit entfernt – wenn wir den Scannern bei dieser Strahlung überhaupt trauen dürfen. Eine Sonne vom Typ Roter Riese. Die anderen beiden sind gelbe Zwerge wie Sol, sind aber nicht ganz so weit weg. Auch die Atemluft ist von anderer Zusammensetzung als die des Habitats, in dem wir zuletzt waren.
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