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Sternenfaust - 075 - Das Tor zur Hölle

Sternenfaust - 075 - Das Tor zur Hölle

Titel: Sternenfaust - 075 - Das Tor zur Hölle
Autoren: Luc Bahl & San Fuller
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mir immer unheimlicher. Was mag das nur für eine Kreatur sein …?«
    »Nun, es wird wohl nicht mehr lange dauern, bis wir eine Antwort auf diese Frage erhalten«, meinte Dana entschlossen. »Wir haben keine Wahl, das wissen wir ja. Also los!«
     
    *
     
    Vorsichtig näherte sich die Gruppe dem metallenen Tor.
    Dana erreichte den Wächter, der seiner Pose nach zu urteilen immer noch schlief, als erste. Sie war etwas ratlos. Es war seltsam, jemanden völlig real vor sich zu sehen, der offenbar gar nicht real war und der von den anderen in der Gruppe völlig anders wahrgenommen wurde. Sie widerstand der Versuchung, das Wesen anzufassen, um zu sehen, ob es sich bei der Berührung in Luft auflöste.
    Sie starrte ein paar Sekunden auf den kleinen Wächter hinab, der sie – genau wie Bruder William vermutet hatte – an den Glöckner von Notre-Dame erinnerte, dann nahm sie sich mit aller Gewalt zusammen. Dana Frost, du bist der Captain eines von nur vier Sondereinsatz-Kreuzern des Star Corps der Solaren Welten. Irgendjemand hat dir wohl zugetraut, dass du solche Situationen meistern kannst!
    Doch was sollte sie sagen? Hallo, könnten wir mal kurz mit Denuur reden? Sie grinste in sich hinein.
    »Bist du der Wächter Denuurs?«, fragte sie dann laut und hörte zu ihrer Erleichterung kein Zittern in ihrer Stimme.
    Der Wächter hob den Kopf und sah Dana und die anderen hinter ihr an. Seine Augen hatten die gleiche silbergraue Iris wie der Bote, der ihr Lager vor zehn Tagen besucht hatte – das schien MacShanes und Bruder Williams These zu bestätigen. Sein Blick wirkte durch die großen, pupillenlosen Augen seltsam leblos, beinahe leer. Dana versuchte wieder, die Frage zu verdrängen, ob die Gestalt bei Berührung wohl ähnlich »verschwamm« wie der Bote vor zehn Tagen, als Jenny Black Fox ihn am Arm berührt hatte.
    »Denuurs Wächter …« Die kleine Gestalt schien diesen Ausdruck zu erwägen. »Ja, diese Begrifflichkeit ist adäquat. Wir sind der Wächter des Tors zu Denuur. Wir sind hier, um euch in Empfang zu nehmen.«
    Siron Talas stutzte und zog die Augenbrauen zusammen. »Dann hat uns Denuur also erwartet? Woher wusste er denn, dass wir kommen würden?«
    Währenddessen lehnte sich Sun-Tarin zu Dana vor und sagte leise: »Captain Frost, für mich spricht dieser Rapun-Kon Kridanisch, während ich Kommandant Talas durch den Translator höre.« Dana nickte kurz eine Bestätigung und wandte sich wieder dem Wächter und Siron Talas zu.
    Der Wächter richtete seinen leeren Blick auf den j’ebeemschen Kommandanten. »Denuur ist in Allem und weiß von Allem. Auch wenn ihr seine Boten vernichtet.«
    Siron Talas setzte schon zu einer scharfen Entgegnung an, als er von Dana Frost mit klarer Stimme unterbrochen wurde. »Wir legen großen Wert auf Freiheit. Denuur hat diese beschnitten, indem er unseren Bewegungsspielraum auf diese Station reduzierte. Das ist für uns nicht hinnehmbar. Wir sehen es natürlich gern, wenn er mit uns reden will, aber wir bevorzugen es, wenn die Kommunikation beidseitig ist.«
    Der Wächter richtete seinen leeren Blick wieder auf den Captain der STERNENFAUST. »Denuur möchte nicht mit Euch kommunizieren. Er möchte, dass ihr euch hier ansiedelt. Er wird euch keinen Schaden zufügen, auch wenn ihr seine Boten vernichtet, aber ihr dürft diese Station nicht mehr verlassen. Niemand tut das. Alle gehorchen den Wünschen Denuurs, denn er weiß es besser.«
    Dana starrte den verwachsenen Mönch noch eine Sekunde lang an, wusste aber auf diese kategorisch vorgebrachte Anweisung nichts zu erwidern. Mit dem Formulieren individueller Wünsche kam man hier wohl nicht weiter. Sie sah Bruder William an und bedeutete ihm, die Konversation fortzusetzen. Vielleicht fiel dem Christophorer ja etwas ein, womit man die Diskussion in Gang halten konnte.
    Bruder William trat vor. »Welches Interesse hat Denuur daran, uns hier festzuhalten?«
    Der Bote wandte sich ihm zu. Überrascht sah Dana Frost, dass sich der leere Ausdruck in den silbergrauen Augen beim Anblick Bruder Williams veränderte und lebhafter wurde.
    »Seid ihr der Anführer eurer Gruppe?«
    Der Christophorer zuckte zusammen. »Ich?« Verblüfft schwieg er einige Sekunden. »Nein, das bin ich nicht. Ich bin nur ein Berater. Aber du hast mir meine Frage nicht beantwortet. Warum möchte Denuur uns hier auf der Station behalten?«
    »Denuur gibt keine Erklärungen. Sein Wunsch sollte euch genug sein«, sagte der Wächter ruhig, sah den Mönch aber immer
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