Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sterbensschön: Thriller -

Sterbensschön: Thriller -

Titel: Sterbensschön: Thriller -
Autoren: Chelsea Cain , Fred Kinzel
Vom Netzwerk:
Röstmischung riechen, das von der Thermoskanne herüberwehte. War er versucht? Ja. Aber dann dachte er an die Eingeborenen in Guatemala, die für Pennys auf den Kaffeeplantagen arbeiteten. Jede Entscheidung, die man traf, was man kaufte und was man nicht kaufte, was man aß oder trank, konnte Leben verändern. Man war entweder Teil der Lösung oder Teil des Problems.
    Er konzentrierte sich auf die anstehende Aufgabe.
    Der Trick bei der Reinigung eines Backblechs war grobes Salz. Jake ließ das Backblech abkühlen und kratzte es dann mit einem Plastikschaber ab. Verkohlter Eierkuchenteig sammelte sich wunschgemäß in kleinen Klumpen. Er hatte seine eigenen Gummihandschuhe mitgebracht. Die Einrichtung hatte keine, und es erschien ihm nicht richtig, sie zu bitten, Geld für solche Dinge auszugeben. Er hatte auch sein eigenes grobes Salz mitgebracht. Er besprenkelte das Backblech damit. Die groben weißen Körner sprangen und verteilten sich auf dem Blech wie Hagel auf einem Gehsteig. Man durfte keine Seife und kein Geschirrspülmittel benutzen. Jake schrubbte das Blech mit einem Bimsstein ab, bis ihm die Finger wehtaten. Dann wischte er das Salz und den ganzen Dreck, den es gelöst hatte, mit einem feuchten Lappen ab. Es brauchte fünf Durchgänge mit dem Lappen, bis die Oberfläche des Backblechs glänzte.
    Er war noch nicht fertig. Er schraubte den Plastikdeckel von einer Haushaltsflasche Pflanzenöl ab und tropfte eine Spur davon auf das Blech. Dann nahm er einen zweiten Lappen und verteilte einen dünnen Ölfilm über das Eierkuchenblech. Noch mehr Öl. Noch mehr Wischen. Kleine, kreisförmige Bewegungen. In der Mitte anfangen und nach außen arbeiten.
    Er stand vornübergebeugt, die Augen auf Backblechhöhe, um seine Arbeit zu begutachten, als Bea, die Leiterin der Einrichtung, mit einem Plastikkorb voll schmutziger Bettwäsche in die Küche kam. Sie war eine kräftige Frau, alt genug, um Jakes Mutter sein zu können, mit dem wilden Haar und dem erschrockenen Blick von jemandem, der gerade einem sehr schnell fahrenden Cabrio entstiegen ist.
    »Du bist noch da?«, sagte sie.
    Jake sah auf die Ofenuhr und stellte fest, dass seine Schicht vor mehr als einer Stunde geendet hatte.
    »Ich fette das Backblech ein«, erklärte er.
    Sie lächelte. »Das musst du nicht tun.«
    »Es macht mir nichts aus.«
    »Der letzte Freiwillige hat einfach Papierhandtücher und Küchenreiniger genommen«, sagte sie.
    »Er hat bestimmt getan, was er für das Beste hielt.« Und er hatte keine Ahnung gehabt, wie man Backbleche pflegt. Aber Jake hatte es auf seiner Führung durch die Küche gesehen und hinterher nachgeschlagen. Er hatte sich Notizen gemacht und Stichpunkte aus verschiedenen Websites kopiert. Manche Leute konnten sich ziemlich reinsteigern, was die richtige Pflege von Backblechen anging. Nach allem, was er im Internet gefunden hatte, fragte sich Jake, ob es nicht einfacher wäre, die Pfannkuchen für die Mädchen in einer Bratpfanne zu machen. Er überlegte, ob er es vorschlagen sollte, aber er wollte keinen Wirbel verursachen.
    »Ich wünschte, wir hätten mehr Freiwillige wie dich«, sagte Bea. Sie blies eine verirrte Strähne ihres grau werdenden Haars aus der Stirn und machte sich mit ihrem Korb auf den Weg zur Hintertür.
    Jake streifte die gelben Handschuhe ab, steckte sie in seine Schürzentasche und lief ihr nach, um zu helfen. »Was ist mit der Wäsche?«
    »Die Waschmaschine ist kaputt. Ich wollte die Wäsche in mein Auto tragen, damit ich sie heute Abend nicht vergesse.«
    Jake zögerte keine Sekunde. »Ich nehme sie mit.«
    Sie runzelte die Stirn. »Im Ernst?«
    Jake nahm ihr den Wäschekorb ab. Er war schwerer, als er aussah. Oder Bea war stärker, als sie aussah. »Ich kann sie mit nach Hause nehmen. Ich muss heute Abend sowieso waschen. Morgen früh bringe ich sie wieder mit.«
    Bea verschränkte die Arme, schüttelte den Kopf und lächelte. »Du bist ein wahrer Segen, Jake.«
    Jake strahlte. »Ich freue mich, wenn ich helfen kann.«
    »Brauchst du Hilfe beim Einladen ins Auto?«
    »Geht schon, danke.«
    Bea öffnete ihm trotzdem die Hintertür, und er schleppte den Korb zu seinem Wagen. Die Einrichtung verfügte über einen kleinen Parkplatz, nur fünf Stellplätze für Personal und Freiwillige. Drei der Autos waren silberne Prius. Jake trug den Korb zu seinem silbernen Prius und stellte ihn auf den Asphalt, damit er den Kofferraum öffnen konnte. Er hielt inne, um zum Himmel zu blicken. Die Morgensonne
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher