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- Steckspiele

- Steckspiele

Titel: - Steckspiele
Autoren: C. S. Vanek
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dir keine Sorgen, Zoe. Kaum wahrscheinlich, dass wir sie jemals wiedersehen.«
    Er machte sich die Hosen zu und angelte nach seinen Zigaretten. Er bot Zoe eine an und fuhr fort: »Das war schön. Es war schon eine ganze Weile her, weißt du.«
    Zoe lächelte. »Das habe ich gemerkt.«
    Chuck war verwirrt. »Wieso?« fragte er. Das Mädchen lehnte sich herüber. »Ja, das habe ich gemerkt«, flüsterte sie und hauchte ihn leicht an. Er bemerkte den Geruch von Samen. »Jetzt verstehe ich, was du meinst«, sagte er. Unter seiner Sonnenbräune wurde er rot. Es war lange hergewesen, seit er einen dermaßen gigantischen Orgasmus gehabt hatte.
    Und es war viele Jahre her, seit ein Mädchen ihn das letzte Mal zum Erröten gebracht hatte.
    Das Taxi fuhr an den Straßenrand.
    »Da wären wir!« sagte George. »Um wieviel Uhr soll ich Sie abholen?« Er klang verlegen.
    »Ich bin noch nicht sicher«, sagte Chuck und fügte hinzu: »Aber kommen Sie doch auf jeden Fall nach dem Lunch vorbei. Dann gebe ich Ihnen den Scheck. Schließlich ist heute der Letzte des Monats.«
    »Natürlich, Mr. Adams«, antwortete der Fahrer. Dann verschwand er im allgemeinen Verkehrsgewühl.
    »Meinst du, er hat uns gesehen?« Zoe klang besorgt.
    Chuck überlegte einen Augenblick. George fuhr ihn schon seit fünf Jahren, und das war bei weitem nicht das erste Mal gewesen, dass er es auf dem Rücksitz mit einem Mädchen getrieben hatte. Wenn George im Rückspiegel interessante Dinge beobachten konnte – und das war beinahe anzunehmen – dann hatte er sie nie auch nur erwähnt. Und Chuck natürlich auch nicht. Aber heute morgen war es um seine Sekretärin gegangen; und jetzt erinnerte sich Chuck an den verlegenen Tonfall des Fahrers. Offensichtlich hatte er etwas – wenn nicht gar alles – gesehen. Beruhigend nahm Chuck das Mädchen beim Arm.
    »Mach dir keine Sorgen«, sagte er sanft. »Der Rückspiegel ist auf das Fenster eingestellt. Auf der Höhe des Sitzes kann George nichts sehen. Außerdem ist der Verkehr ja so dicht, dass er seine ganze Aufmerksamkeit verlangt.«
    Sie waren vor dem Gebäude des Amerikanischen Industrieverbandes, der AIA, angekommen. Fünfundsechzig Stockwerke aus Glas und blankem Aluminium.
    »Wir haben noch Zeit für einen Kaffee«, sagte Chuck und führte Zoe zu einer Walnußtür mit der Aufschrift: AIA – Nur für Mitglieder. »Hier ist es gemütlicher als in dem Café«, erklärte Chuck und suchte nach seinem Schlüssel.
    »Sieht eher wie ein Nachtclub aus«, dachte Zoe. Die Wände waren mit Nußholz verkleidet, das Licht gedämpft, und der Teppich war so dick, dass Zoe mit ihren hohen Absätzen Schwierigkeiten hatte, sich darauf vorwärtszubewegen. Chuck ging in eine abgeschlossene Ecke voran. »Hast du Hunger?« fragte er.
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich habe schon gegessen«, sagte sie und lachte leise.
    Chuck grinste. »Du bist mir jederzeit willkommen«, sagte er. Zoe glättete sich den Rock über den Hüften. »Das macht wenigstens nicht dick.«
    »Wirklich nicht?«
    »Reines Protein«, erklärte Zoe. »Der Samen, meine ich«, fügte sie errötend hinzu.
    Chuck lachte. »Ach, deswegen hast du das gemacht. Ich hätte mir ja denken können, dass du deine Gründe hattest.« Sie sahen sich in die Augen. »Und du? Hast du deine Gründe, Chuck?«
    »Ich will dich haben.«
    Zoe lachte nervös. »Das klingt ja so, als wolltest du mich besitzen.«
    »Das stimmt. Das will ich auch«, sagte er ganz sachlich. Sie holte tief Atem. »Ich glaube, eine Zigarette würde mir ganz gut tun«, sagte sie schließlich. Chuck zündete eine an und gab sie ihr herüber. Er winkte einen der weißgekleideten Kellner heran.
    »Zwei Kaffee, Paul.«
    »Sofort, Mr. Adams.«
    Chuck beobachtete den davoneilenden Ober.
    »Na, Zoe?«
    Sie antwortete nicht so direkt. Stattdessen sagte sie nur: »Ich werde wohl die Pille nehmen müssen.«
    Chuck nickte. »Ja, das wäre besser. Geh doch heute nachmittag… Hast du denn einen Arzt?«
    »Ja, aber … « Verlegen machte Zoe eine Pause.
    Chuck tätschelte ihr Knie. »Aber er weiß, dass du nicht verheiratet bist. Stimmt’s?« sagte er. Als sie nickte, schrieb er eine Telephonnummer auf.
    »Hier. Rufe Dr. Zimmer an. Er ist einer der führenden Pillenexperten. Seine Praxis ist auf der Park Avenue.« Chuck nahm seine Brieftasche heraus. »Da sind hundert Dollar. Das müsste reichen.«
    Zoe steckte das Geld in ihre Handtasche. Sie hatte noch nie von einem Mann Geld genommen. Jetzt hatte sie ein unangenehmes
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