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Starcraft II - Flashpoint (German Edition)

Starcraft II - Flashpoint (German Edition)

Titel: Starcraft II - Flashpoint (German Edition)
Autoren: Christie Golden
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ihr Tod hätte sein müssen: Hatte sie geschossen, bis ihr die Munition ausging, und sich ihnen dann entgegengeworfen? Hatte sie still dagestanden und sich ihnen überlassen? Oder hatte sie noch versucht, Selbstmord zu begehen?
    Ich dachte, sie hätten dich getötet. Manchmal, nein, oft habe ich mir gewünscht, sie hätten es getan.
    Aber jetzt, trotz allem, was du getan hast, trotz all der vielen Toten … bin ich froh, dass du noch lebst.
    Er hörte, wie in der Ferne Waffen abgefeuert wurden, und dann das unausweichliche schrille Zwitschern und Kreischen der Zerg. Jim stand auf, griff nach seiner Pistole und machte einen großen Schritt, sodass er schützend über Sarah stand. Sie würden sie nur über seine Leiche bekommen – buchstäblich. Allerdings würde er sich die kostbare Sekunde lang Zeit nehmen, um sie zu töten, bevor sie ihn erwischten. Sarah Kerrigan würde nie wieder ihr Geschöpf werden.
    Und heute war kein guter Tag zum Sterben. Nicht jetzt, da sich seinem Leben die Chance eines Neuanfangs bot, nachdem es vor vier Jahren auf herzzerreißende Weise zum Stillstand gekommen war.
    Fraser sah kurz zu ihm herüber und dann wieder weg, als er selbst in Verteidigungshaltung ging. „Im Moment tun mir die Zerg, die Sie angreifen, fast ein bisschen leid, Jim.“
    „Mir auch.“
    Jim schaute nach oben und sah mit Erleichterung, dass die Mutalisken zumindest im Moment mit dem Luftangriff auf die Liga-Schiffe beschäftigt waren, die besser für den Kampf gegen sie gewappnet waren. Größere Sorge bereitete ihm die Wolke aus aschgrauem Staub, die durch das Nahen des Feindes aufgewirbelt wurde. Jim konnte die Konturen vielmäuliger, sensenarmiger Ungeheuer erkennen, die sich auf ihren Schwanzleibern heranschlängelten. Er zählte vier Hydralisken. Der pudrige Staub verschluckte klumpenartige Umrisse, bei denen es sich um weitere Zerglinge handeln musste. Sie hetzten wie ein Rudel wilder Hunde heran, nur sehr viel tödlicher und furchterregender.
    Jim zielte, während die Wolke näher kam, und befahl: „Schießt erst auf mein Kommando!“
    Seine Soldaten waren gut. Jim spürte, wie ihm Schweiß in die Augen rann. Er blinzelte ihn weg und ignorierte das Brennen, wartete auf die eine Sekunde, in der ihr Angriff die größte Wirkung haben würde, ohne dass sie bereits überrannt wurden. In einem der hintersten Winkel seines Kopfes bedauerte er, wie vertraut ihm das Töten von Zerg geworden war, sodass ihm das richtige Timing fast in Fleisch und Blut übergegangen war.
    Sie kamen immer näher, schrien nach Blut und Tod, wie irr angesichts der fehlenden Führung durch ihre Königin, die es nicht mehr gab.
    Jim wartete.
    „Feuer!“, rief er. Das klappernde, hämische Triumph- und Mordlustgeschrei schlug abrupt in schrilles Totenklagen um, als die Zerg in blutige Fetzen gerissen wurden. In Stücken wurde der insektoide Schrecken durch die Luft geschleudert. Ein Bruchstück aus einem Panzer prallte mit einem dumpfen Laut von Jims Helm ab. Er hielt nicht einmal inne. Er schoss weiter, bewegte die Pistole stetig hin und her und mähte sie nieder, wie sie ihm entgegenkamen. Er hatte nie unabhängiges Denken in ihrem Tun oder auch nur in ihren Bewegungen erkannt, Intelligenz allerdings häufig. Kerrigans Intelligenz, die sie führte und manövrierte. Jetzt sah er nur Chaos und Irrsinn in ihren winzigen, glänzenden Augen schimmern und unregelmäßige Holprigkeit in ihren Bewegungen.
    Er schoss dem Letzten von ihnen den Kopf vom Leib. Die Kreatur stürzte sechs Schritte von ihm entfernt in den Staub, spie Blut und Schleim, zuckte und lag dann still.
    Sofort ließ Jim sich wieder neben Sarah auf die Knie nieder. Sie hatte sich zusammengekrümmt und die Decke fest um sich gezogen. Seltsamerweise wirkte ihre Haltung beruhigend auf Jim. Sie hatte etwas … sehr Menschliches.
    „Matt, wo bleibt der Landefrachter?“, rief Raynor ins Funkgerät.
    „Gerade gestartet, Sir.“ Matts Stimme klang schneidend vor Nervosität. Angesichts der Überreste des Schweren Kreuzers, die nicht weit entfernt vor sich hin glommen und rauchten, konnte Jim sich recht gut vorstellen, womit sich die Hyperion dort oben herumschlagen musste. Aber für Mitgefühl war keine Zeit. Sie mussten Sarah an Bord schaffen, und dann mussten sie verdammt noch mal aus diesem Höllenloch verschwinden.
    „Sagen Sie den Männern, ich verdoppele ihren Sold, wenn sie in fünf Minuten hier sind!“
    „Sir, Sie haben sie seit Wochen nicht bezahlt.“
    „Und wenn ich
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