Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Starcraft II - Flashpoint (German Edition)

Starcraft II - Flashpoint (German Edition)

Titel: Starcraft II - Flashpoint (German Edition)
Autoren: Christie Golden
Vom Netzwerk:
die einer Puppe in die Decke eingeschlagen wurden, aber sie hörte auf zu husten und sich zu verkrampfen.
    Preston sah Raynor an. „Wir wissen nicht, was sie ist, Jim“, sagte sie. „Ich behandle sie wie einen Menschen, aber …“
    „Verdammt, sie ist ein Mensch!“, schnauzte Jim. Er beharrte darauf, obschon auch ihn die kalte Furcht erfüllte, dass Kerrigan womöglich kein Mensch mehr war. „Sie hat Probleme mit der Atemluft hier, genau wie wir. Ihre Körpertemperatur …“
    Der Boden, auf dem sie beide knieten, bockte wie ein wildes Tier, und es ertönte ein gewaltiger, widerhallender Laut, der ewig anzuhalten schien. Etliche andere Raiders wurden von den Beinen gerissen. Jim drückte Sarah an sich und versuchte sie festzuhalten. Aus dem Augenwinkel nahm er ein immenses rotes Leuchten wahr. Er fuhr herum, um zu sehen, was passiert war.
    Ein gigantisches Stück eines ehedem Schweren Kreuzers war nun nichts weiter als ein flammendes Wrackteil, das in dem Krater, den es geschlagen hatte, träge vor sich hin brannte. Albtraumhafte Kreaturen umschwärmten es. Zerglinge, die kleinste Einheit, in der die Zerghölle in Erscheinung trat. Hydralisken waren eine grausige Mischung aus Insekten mit sensenartigen Armen, Schlangenleibern, endlos langen Zähnen und Neostahl durchschlagenden Stacheln, die sie aus ihrem Rücken schossen. Mutalisken waren Monster, die in der Atmosphäre und im Weltraum fliegen konnten und über säureartiges Blut und parasitäre Würmer verfügten. Was den Zerglingen im Vergleich zu ihren Geschwistern an Größe und speziellen Angriffsmöglichkeiten fehlte, machten sie zahlenmäßig wett. Die Zerglinge, die nur aus Zähnen, Krallen und Panzerung zu bestehen schienen, warfen sich auf das Wrackteil, wurden wie Insekten von der Helligkeit und der Hitze angezogen und kreischten entsetzlich auf, als ihre Körper verbrannten und verkohlten. Jim schaute zum Himmel hinauf und rief: „Achtung! Aufschlag!“, als der Rest des Kreuzers in feurigen Trümmern – teils klein wie ein Helm, teils groß wie ein Haus – folgte und in die Oberfläche von Char einschlug wie eine gepanzerte Faust in ein ungeschütztes Gesicht.
    Trotz Jims Warnung und des Schutzes, den die Rüstungen boten, erbebte der Boden so heftig, dass mehr als nur einer der Männer stürzte. Jim hielt Sarah eisern fest, geriet aber ebenfalls ins Wanken und blieb nur aus schierem Trotz aufrecht stehen.
    Viele der verbliebenen Zerglinge verstummten plötzlich, doch andere krabbelten weiterhin kreischend umher. Jeden Augenblick konnten die fürchterlichen Geschöpfe, die nun vollends führungslos waren, kehrtmachen und auf Jim und sein Team losgehen. Nicht, weil sie die Königin der Klingen fortschafften, unter deren Kontrolle und Führung sie einst gestanden hatten, sondern einfach nur, weil die Terraner sich bewegten, denn das allein machte sie zur Beute.
    Im Geiste sah Jim auf einmal das Bild, das ihn vier Jahre lang verfolgt hatte – die verstörende Vorstellung, wie Sarahs letzte Augenblicke als Mensch und Frau gewesen sein mochten.
    Abermals vernahm er ihre Bitte um Hilfe und Arcturus’ verächtliche Worte: „Vergessen Sie diesen Befehl! Wir ziehen ab.“ Arcturus Mengsk, der Menschen benutzte, bis er sie aufgebraucht hatte, und dann wegwarf, wenn er keine Verwendung mehr für sie hatte oder sie zu gefährlich wurden. Jim hörte sich selbst schreien. „Was? Sie können sie doch nicht einfach zurücklassen. “ Die Fassungslosigkeit … damals war es noch eine Frage gewesen. Jim hatte immer noch gedacht, sich verhört zu haben, er glaubte an ein Missverständnis, dass Arcturus nicht wirklich täte, wonach es aussah.
    Aber der kaltherzige Bastard hatte genau das im Sinn. Sarahs Stimme war wieder erklungen, in ihrem normalerweise so kühlen Ton schwang ein leichtes, besorgtes Zittern mit. „Äh, Jungs … ? Wie sieht’s denn aus mit der Evakuierung?“
    „Verdammt, Arcturus! Tun Sie das nicht!“
    Und du bist verdammt. Du bist …
    „Commander?“
    Pause.
    „… Jim? Was zum Teufel ist da oben los?“
    Und dann nichts mehr. Jim hatte sich vorgestellt, wie sie sich nach allen Seiten umgeschaut hatte, als sie kamen, eine endlose Welle des Entsetzens nach der anderen, vor Triumph zwitschernd und kreischend. Und danach? Die Königin der Klingen, zum Teil psionischer Mensch, zu einem größeren Teil aber monströser Zerg, war geboren.
    Er hatte sich mit der Frage gequält, wie sie dem Augenblick begegnet sein mochte, der eigentlich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher