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Star Trek TNG - Doppelhelix 03 - Roter Sektor

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 03 - Roter Sektor
Autoren: Diane Carey
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zurück! Stimme!«
    Aber niemand kam, um ihn zu retten.
    »Erbärmlich«, kommentierte Stiles.
    Offenbar begriff Orsova erst jetzt, dass er in großen Schwierigkeiten steckte. Er fuhr herum und blickte panisch um sich wie ein Tier, das in einer Falle steckte. Er konnte nichts tun, als Stiles auf ihn zuging, die Finger in Orsovas Kehle krallte und ihn gegen die Scannerkonsole presste. »Und vor dir hatte ich Angst? Du bist nur ein zitternder kleiner Feigling, wenn du allein dastehst, oder?«
    »Du tust mir besser nichts!« Orsova presste sich rückwärts gegen die Konsole. »Die Stimme kommt wieder, um mich zu holen!«
    »Ich wünschte, so wäre es.« In Stiles brannten die vielen Jahre der Frustration – und sogar Ärger über sich selbst, weil er ein Drittel seines Lebens von einem so hässlichen, erbärmlichen Gesicht heimgesucht worden war. Er drückte fester zu, bis er keine Kraft mehr hatte. Orsova keuche und würgte, während Stiles die Hand gegen seine Kehle presste.
    Als Orsovas Gesicht eine knallrote Farbe angenommen hatte, ließ die Befriedigung in Stiles plötzlich nach. Er starrte in die verhasste Miene, sah Panik und Verzweiflung und verzog angeekelt sein Gesicht.
    Aber er hörte auf zu würgen. Er ließ sogar ein wenig locker.
    »Verdammt«, stieß er hervor. »Du bist nicht mehr als ein Stein im Schuh! Du bist es nicht mal wert, dass ich dich schlage!«
    Zum offensichtlichen Erstaunen aller auf der Brücke zog er Orsova wieder auf die Beine.
    Stiles war seltsam amüsiert und freute sich darüber, dass der ehemalige Gefängnisleiter ein so erbärmliches Bild abgab. Aus dem Augenwinkel sah er, wie Travis ihn mit ironischem Stolz anlächelte. Das fühlte sich gut an.
    Er schüttelte den Kopf und lehnte sich gegen das Steuer. »Zumindest war ich es wert, verprügelt zu werden!«
    Seine Mannschaft belohnte ihn dafür mit Gelächter und einer Runde Applaus, durch den er sich wie ein König fühlte.
    »Bleib einfach da, du Wurm«, sagte er zu Orsova. »Du bist jetzt so gefangen, wie ich es war. Dr. McCoy, würden Sie bitte einen Blick auf Zevon werfen? Zack, eskortiere den Doktor doch bitte um das Steuer, weg von diesem Schwachkopf hier.«
    Als wäre sein ehemaliger Peiniger nicht mehr als eine Fliege an der Wand, drehte er ihm den Rücken zu. Und zum ersten Mal wandte er sich damit auch von seiner größten Angst ab, von dem Geist, der seine Nächte heimgesucht hatte, und vergaß ihn.
    Stattdessen ging er zu Zevon, während Dr. McCoy gerade die Wunde des Romulaners untersuchte. »Wie geht es ihm?«
    »Es ist nur eine oberflächliche Verletzung«, bestätigte der Arzt. »Da wird kaum eine Narbe zurückbleiben. Die Waffe hat durch die Haut gestochen und alle inneren Organe verfehlt. Lassen Sie es mich mal genauer ansehen.«
    Er zog seinen medizinischen Trikorder und einen Scanner heraus und untersuchte ihn erneut.
    »Also gut, Zevon«, begann Stiles, »du kannst haben, was du willst. Tatsächlich kannst du sogar mehr haben. Ich werde dich zu diesem blöden Planeten zurückbringen und dich dort mit deiner Frau absetzen. Und dann komme ich zurück und demonstriere dir genau, was ein Föderationsversprechen bedeutet.« Theatralisch verkündete er: »Ich werde dir deine Barrikade bauen.«
    »Du allein?«, neckte ihn Zevon.
    Auf der anderen Seite der Brücke schnappte Sykora nach Luft. »Zevon, kann er das?«
    »Nein!« Ihr Ehemann zuckte zusammen, als McCoy ihn scannte. »Das kann er natürlich nicht. Die Barrikade benötigt neues Rohmaterial, eine Infrastruktur, Bauteile, Halterungen – das Interesse der Föderation wird versiegen, bevor das Projekt fertig ist.«
    »Es wird nicht versiegen«, versicherte ihm Stiles. »Das werde ich nicht zulassen!«
    Zevon sah ihn ein wenig enttäuscht an. »Und hast du so viel Einfluss, Eric?«
    »Den brauche ich gar nicht. Ich habe einen Kampfunterstützungstender.« Stiles schwenkte eine Hand, um das Schiff zu präsentieren und seine plötzlich stolze Mannschaft. »Wir können sie bauen. Ein Tender ist eine bewegliche Sternenbasis, eine fliegende Fabrik!«
    »Natürlich!«, entfuhr es Spock. Selbst er hatte nicht daran gedacht, und das verschaffte Stiles besondere Genugtuung.
    »Unmöglich«, beharrte Zevon. Er deutete auf Spock, sprach aber mit Stiles. »Du sagst das nur, um zu bekommen, was er will, weil du ihn vergötterst.«
    Frustration stieg in Stiles auf, aber es gelang ihm, die Bemerkung beiseitezuschieben. »Meine Mannschaft besteht aus vielen hervorragenden
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