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Star Trek - New Frontier 04 - Die Waffe

Star Trek - New Frontier 04 - Die Waffe

Titel: Star Trek - New Frontier 04 - Die Waffe
Autoren: Peter David
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inzwischen niemand mehr daran denkt. Alle Beteiligten haben es längst vergessen. Und ich bin überzeugt, dass niemand Sie deswegen aufziehen wird.«
    Sie warf ihm einen trostlosen Blick zu. »Auf
diesem
Schiff? So etwas wird niemand vergessen!«, sagte sie, als wäre sie soeben in den Wagen gestiegen, der sie zur Guillotine bringen sollte. Sie schlug die Hände vors Gesicht. »Es führt kein Weg an der Wahrheit vorbei, Doktor! Ich bin so gut wie tot!«
    »Für eine Tote sieht sie ziemlich gesund aus.«
    Mackenzie Calhoun, der Captain der
Excalibur
, kratzte sich nachdenklich am Kinn, während er das Bild auf dem Computermonitor betrachtete. Links und rechts von ihm saßen Botschafter Si Cwan – ein ehemaliger Angehöriger der thallonianischen Herrscherklasse – und Lieutenant Robin Lefler, die als Ops-Offizier des Schiffes arbeitete und zeitweise als Verbindungsoffizier für Cwan fungierte. Obwohl Lefler normalerweise gut gelaunt war, zeigte sie nach dieser Bemerkung des Captains nicht die Spur eines Lächelns. Si Cwan, der meistens eine unbewegliche Miene an den Tag legte, wirkte nicht anders als sonst.
    Calhoun beugte sich nachdenklich vor, als könnte er aus größerer Nähe irgendwelche Informationen gewinnen, die ihm bislang entgangen waren. Der Bildschirm zeigte eine Frau mit langem schwarzem Haar, einem kantigen Kinn, einer schmalen Nase und einem intensiven Blick, der etwas Durchdringendes und äußerst Intelligentes hatte. Vielleicht war es zu weit hergeholt, all diese Dinge in eine bloße Fotografie hineinzuinterpretieren, die zum Zweck der Computererkennung angefertigt worden war. Er konnte nur rätseln, ob sie in Wirklichkeit genauso wie auf diesem einfachen Foto wirkte.
    »Dann wollen wir mal sehen, ob ich alles richtig verstanden habe«, sagte er nach einer Weile und wandte Lefler den Blick zu. »Die Momidianer, die im Gamma-Hydrinae-System leben, behaupten, dass sich diese Frau vor etwa fünf Jahren auf ihrem Planeten herumgetrieben hat. Damit hätte sie sich sowohl in den Augen der Momidianer als auch in denen der Herrscher des Thallonianischen Imperiums des unbefugten Eindringens schuldig gemacht.« Bei seinen letzten Worten bedachte er Si Cwan mit einem respektvollen Blick.
    »Korrekt.«
    »Wenn die Momidianer sie an die Thallonianer ausgeliefert hätten, wäre sie höchstwahrscheinlich exekutiert worden.«
    »Mir missfällt der Begriff ‚exekutieren‘«, sagte Si Cwan. »Er klingt in meinen Ohren geschmacklos, grausam und äußerst unpersönlich.«
    »Verzeihung, Botschafter«, erwiderte Calhoun. »Wie wäre es mit ‚getötet‘?«
    »Schon viel besser.«
    »Wie Sie meinen. Also hätte man sie höchstwahrscheinlich getötet.« Als Si Cwan zustimmend nickte, fuhr er fort. »Dennoch war man nicht bereit, ihr unbefugtes Eindringen und den Verdacht auf Spionage ungesühnt zu lassen, weshalb man sie inhaftierte. Haben die Momidianer irgendeinen Hinweis darauf gegeben, was sie zu verbergen haben, das möglicherweise das Interesse eines Spions wecken könnte?«
    Si Cwan blickte zu Lefler, an die sich die Frage offenbar richtete. Doch sie gab keine Antwort und erweckte überhaupt den Eindruck, als würde sie kaum zuhören. Unter dem Tisch versetzte er ihr einen leichten Stoß gegen das Schienbein, während er die Beantwortung der Frage übernahm. »Nicht den geringsten Hinweis, Captain. Sie verhalten sich äußerst vorsichtig. Wie die meisten vernunftbegabten Lebewesen hüten sie ihre Geheimnisse sehr sorgfältig.«
    »Gut. Damit müssen wir uns vorläufig nicht weiter beschäftigen. Aber jetzt«, sagte er und trommelte mit den Fingern auf dem Tisch, »wollen sie sich bei uns einschmeicheln und bieten an, uns diese Frau zu übergeben. Eine gewisse Morgan Primus.« Obwohl er den Namen kannte, schaute er zur Sicherheit noch einmal auf den Computerbildschirm – wie jemand, der zwar gerade erst auf seine Armbanduhr geschaut hat, aber automatisch einen zweiten Blick darauf wirft, wenn er nur eine Sekunde später nach der Uhrzeit gefragt wird. »Als Gegenleistung für die Übergabe stellen die Momidianer gewisse Bedingungen, die Sie,
Lieutenant Lefler
, für durchaus vernünftig halten.«
    Als er ihren Namen nachdrücklich betonte, wurde sie abrupt aus ihrem verträumten und geistesabwesenden Zustand gerissen. »Wie bitte …?« Anscheinend wurde ihr nun bewusst, dass sie sich überhaupt nicht auf die Frage konzentriert hatte.
    »Die Momidianer«, gab Si Cwan ihr ein Stichwort. »Ihre Bedingungen
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