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Stadt der Sterne strava2

Stadt der Sterne strava2

Titel: Stadt der Sterne strava2
Autoren: hoffman
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O’Grady und gehe auf die Barnsbury-Gesamtschule in der Waverley Road. Ich glaube, ich weiß, welches Haus Sie meinen.«
    »Und ich heiße Mortimer Goldsmith.« Der alte Mann reichte ihr die Hand. »Und wo wir uns jetzt gegenseitig bekannt gemacht haben, wollen wir das Tierchen mal schnell aus dem Fenster holen.«
    Er griff danach und ließ das schwarze Pferd in Georgias Hand fallen. Von der Sonne, die durch die Scheibe fiel, war es so warm geworden, dass es lebendig schien. Sie nahm ein Papiertaschentuch aus ihrer Jeanstasche und rieb vorsichtig den Staub ab. Mr Goldsmith sah sie an. »Wie viel hast du denn?«, fragte er ruhig, und als Georgia eine Summe nannte, die zwei Pfund unter dem Preis auf dem Schildchen lag, nahm er ihr das Pferd ab und wickelte es in Watte.
    »Das reicht auch«, sagte er. Und von dem Augenblick an hatte Georgia das Gefühl, dass sie einen Freund gefunden hatte.
    Als sie zu Hause eintraf, war Russell schon da. Er spielte laute Heavymetal-Musik in seinem Zimmer, sodass es Georgia gelang, leise in ihr Zimmer zu schleichen.
    Sobald sie drin war, schloss sie die Tür ab und seufzte erleichtert auf. Das war jedes Mal der schwierigste Teil des Tages. Immer, wenn Russell daheim war, war

    es reine Glücksache, ob sie ihr Zimmer erreichte, ehe er merkte, dass sie zurück war, und sie piesacken konnte.
    Die Montage waren in Ordnung, weil er nach der Schule Fußball spielte, und dienstags hatte Georgia Mathenachhilfe. Freitags ging sie zur Geigenstunde, aber es blieben immer noch Mittwoch und Donnerstag, wo zwei Stunden zwischen der Schule und der Zeit zu überbrücken waren, zu der ihre jeweiligen Elternteile nach Hause kamen. Russell war zwei Jahre älter als sie und zwei Klassen über ihr in der Barnsbury-Gesamtschule. Beide hatten sich vom ersten Treffen an nicht ausstehen können. »Wenn du glaubst, ich lasse zu, dass deine blöde Mutter meinen Dad in ihre Klauen kriegt, dann hast du dich aber getäuscht«, hatte er ihr dabei heimlich zugezischt.
    Aber es war ihm nicht gelungen, Ralph davon abzuhalten, Maura zu heiraten, und er hatte auch nicht mitreden dürfen, als beide Elternteile ihre Wohnungen veräu
    ßerten und sich zusammen ein Haus in Islington kauften. Auch die Tatsache, dass sowohl Georgia als auch Russell praktisch Einzelkinder waren, hatte nicht zur Aussöhnung beigetragen. Russell hatte eine viel ältere Schwester, Liz, die bei ihrer Mutter geblieben war, als die sich von Ralph getrennt hatte. Und seit jenem Zeitpunkt war eines für ihn klar gewesen: Es gab ihn und seinen Vater gegen den Rest der Welt. Inzwischen gab es allerdings nur noch ihn gegen Georgia. Maura ließ er gelten, denn sie war der Grund dafür, dass sein Vater jetzt öfter bessere Laune hatte als früher. Zwar warf Russell ihr vor, sich zwischen ihn und seinen Vater gedrängt zu haben, doch weil es wenig aussichtsreich war, gegen sie zu rebellieren, ließ er alles an Georgia aus. Georgia hätte sich über einen richtigen älteren Bruder eigentlich sehr gefreut. Sie hatte einmal einen jüngeren Bruder gehabt, aber der war ein paar Tage nach der Geburt gestorben. Nicht lange danach hatte ihr eigener Vater die Familie verlassen. Georgia war damals noch sehr jung gewesen und konnte sich kaum an ihn erinnern. Das Einzige, was ihr im Gedächtnis geblieben war, war, dass ihre Mutter ständig geweint hatte. Und dann hatte Maura ihre Tränen eines Tages getrocknet und gesagt: »Schluss jetzt. Wir müssen es eben alleine schaffen.«
    Und das hatten sie auch, bis Ralph daherkam. Gegen ihn hatte Georgia eigentlich nichts. Er liebte Maura, und wenn er guter Laune war, konnte er ganz witzig sein.
    Aber er machte sich dauernd Sorgen ums Geld. Und er hatte Russell mitgebracht.
    Vorsichtig packte Georgia das geflügelte Pferd aus und stellte es auf ihre Kommode. Dann ging sie an ihren Computer und loggte sich ein. Etruskisch, tippte sie in die Suchmaschine, Etruskisch+Pferd+geflügelt.
    987 Eintragungen, teilte ihr der PC mit, doch Georgia war schon eine gewiefte Internet-Benutzerin und sah nur die ersten einhundert genauer an. Zu den besten Sites gehörte eine amerikanische, die eine wunderschöne, kleine vergoldete Bronzefigur zeigte, die drei Jahre zuvor auf einer Auktion angeboten und bisher noch nicht verkauft worden war. Sie war nur wenig über sechs Zentimeter lang und sah ähnlich aus wie die Figur, die Georgia gerade gekauft hatte – nur dass das Mindestgebot für sie zwischen zwei- und dreitausend Pfund lag!
    Auf einer
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