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ST - Die Welten von DS9 4: Bayor - Fragmente und Omen

ST - Die Welten von DS9 4: Bayor - Fragmente und Omen

Titel: ST - Die Welten von DS9 4: Bayor - Fragmente und Omen
Autoren: J. Noah Kym
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sämtlicher Kontinente, ihre Lage und die der Ozeane. Er wusste vermutlich so viel wie der durchschnittliche Mittelschüler, also viel über manche Orte, kaum etwas über andere. »Täler und Wälder«, antwortete er. »Rechts und links des Yoljas, Hunderte von Kilometern weit. Dann kommt das Meer.«
    »Und an den Küsten?«
    »Das Übliche. Fischerdörfer, ein wenig Industrie, Meeresfarmen. Größere Städte gibt’s südlich von hier aber nicht. Warum fragst du?«
    »Nur so«, sagte Jake, den Blick zur aufsteigenden Sonne gerichtet. »Mrs. O’Brien hat uns bajoranische Geographie beigebracht, aber allzu viel scheint bei mir nicht hängengeblieben zu sein.«
    »Wen wundert’s, Sohn? Schließlich haben wir hier nie gelebt.«
    Jake nickte. »Aber jetzt leben wir hier. Ich meine, ihr lebt hier. Ich schätze, ich fühle mich hier wie ein Gast. Das ist nicht mein Zuhause. Irgendwie dachte ich wohl immer, wir würden wieder auf der Erde enden.«
    Sisko lächelte. Daher wehte der Wind also. »Na, das liegt ganz an dir.«
    »Ja, vermutlich.«
    Siskos Füße wurden kalt, und die Morgenluft umwehte den Saum seines Morgenmantels. Es war noch zu frisch, um barfuß im Freien zu stehen. »Ich leg dann mal mit dem Frühstück los. Willst du Kaffee oder Tee?«
    Jake sah noch immer zum purpurnen und goldenen Himmel. »Ich streife mir die Schuhe ab, bevor ich reinkomme, Dad.«
    Kopfschüttelnd kehrte Sisko nach drinnen zurück.

Kapitel 2
Kasidy
    Zehn Minuten später, der Kaffee und das Teewasser waren fast so weit, betrat Kasidy die Küche. Ihr Gesicht war frisch gewaschen, ihr Haar mit einem Band zurückgebunden, und Rebecca sah ihr über die Schulter. Kas küsste ihren Ehemann, drehte sich um und hielt Daddy das Baby hin, der zumindest lange genug beim Rühren des Sauerteigs innehielt, um »Hi, Süße« zu sagen und ihm mit dem Handtuch, das über seiner eigenen Schulter lag, die Spucke vom Kinn zu wischen.
    Kasidy nahm ihr Kind in die linke Armbeuge, suchte und fand einen Teebeutel und ließ ihn in die Tasse fallen, die Sisko neben das heiße Wasser gestellt hatte. »Wo ist Jake?«, fragte sie, während sie sich einschenkte. »Er liegt nicht auf der Couch.«
    »Draußen.«
    Kasidy spähte durch den Vorhang vor dem Küchenfenster. »Was macht er denn
da

    Sisko schnitt eine weitere Brotscheibe ab. »Er überlegt, wie er uns sagen kann, dass er aufbricht.«
    »Ben?«
    »Hmm?«, machte er, ohne von dem Ei aufzusehen, das er gerade aufschlug.
    »Ich geh mal raus und rede mit ihm.«
    »Dann mach ich dir noch keinen Ritter.« Ben sah zu Rebecca in ihrer Babywippe, die zufrieden an ihrer Faust nuckelte. Er grinste und wechselte in den hohen, aufgeregten Tonfall, auf den das Mädchen reagierte. »Ich werde einfach mit Miss Rebecca reden. Ja, das werde ich. Wir werden nett miteinander plaudern.«
    »Wie?«, fragte Kasidy überrascht. »Kein ‚Lass ihn allein‘? Kein ‚Der kommt schon, wenn er so weit ist‘?«
    Ben schüttelte den Kopf und stellte die Teigschüssel in den Kühlschrank. »Warum sollte ich so etwas sagen? Du bist seine Freundin, mehr noch, seine Familie. Wäre ich er, würde ich wollen, dass du rauskommst.«
    »Oh«, sagte sie und wusste nicht, was sie sonst sagen sollte.
    »Überrascht?«, fragte Ben und hob Rebecca aus ihrem Sitz.
    »Nicht direkt. Aber bist du sicher, dass dich die Propheten nicht irgendwie verändert haben, während du weg warst?«
    Sisko machte ein »Warum sollte ich darauf antworten«-Gesicht und hielt Rebecca einen Finger hin, den diese mit raptorenhafter Schnelligkeit packte und zu ihrem Mund zerrte.
    »Sie
soll
doch nicht an deinen schmutzigen Fingern lutschen«, warnte Kasidy.
    »Babys«, erwiderte der erfahrene Mustervater, »machen, was immer sie möchten, da kann ihnen niemand etwas von
nicht sollen
erzählen.«
    Die Sonne stand bereits hoch genug, den Tau zu verscheuchen. Schwärme von
Kuja
-Fliegen stiegen wolkengleich aus dem Gras auf. In einer halben Stunde würde es unerträglich heiß sein. Jake hatte den Kopf in den Nacken gelegt und schirmte die Augen vor der Sonne ab, den Blick nach oben gerichtet. Worauf genau, vermochte Kasidy erst zu sagen, als sie unter der Laube hervortrat. Eine schwarze Form zog am Himmel langsame Kreise. Kasidys Piloteninstinkt zufolge war sie in mindestens tausend Meter Höhe und ziemlich breit, vier Meter, vielleicht sogar sechs.
    »Wow«, war alles, was Kas zu sagen vermochte.
    »Jepp«, bestätigte Jake.
    »Ein Gleiter?«
    »Nee«, antwortete Jake.
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