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Spritzenmäßig: Kurioses, Krasses und Komisches aus der Notaufnahme

Spritzenmäßig: Kurioses, Krasses und Komisches aus der Notaufnahme

Titel: Spritzenmäßig: Kurioses, Krasses und Komisches aus der Notaufnahme
Autoren: Anna Tarneke
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Notaufnahme arbeitet, sondern ich bin eingebettet in das beste Team der Welt. Manchmal kommen mir meine Kollegen wie eine Ersatzfamilie vor, und wie in einer richtigen Großfamilie gibt es auch unter ihnen viele, mit denen ich mich fantastisch verstehe und einige, die ich weniger gut leiden kann.
    Einige meiner Kollegen werden Sie in diesem Buch häufiger antreffen, dazu gehören unser Urologe Dr. Uwe M., der schon wegen seines trockenen Humors zu meinen Lieblingsärzten zählt, und unser Chirurg Dr. Claas H., der zumindest rein optisch auch Fernseharzt hätte werden können. Ehrlich, der sieht wirklich gut aus. Und Dr. Alma A. darf ich natürlich nicht vergessen, unsere äußerst kompetente, aber auch recht hemdsärmelige Internistin, die wirklich nichts erschüttern kann.
    Meine liebe Kollegin Schwester Susi und mein Lieblingsrettungssanitäter Frank werden uns ebenfalls häufiger begegnen.
    Diese fünf zählen zu den Kollegen, mit denen ich am meisten zu tun habe – auch wenn es natürlich noch jede Menge andere Schwestern, Pfleger und Ärzte bei uns gibt.
    Ich lade Sie ein, einen realistischen und dennoch unglaublich amüsanten Blick in die Welt der Notaufnahme zu werfen. Bei der Lektüre dieses Buches werden Sie den ganz normalen Wahnsinn kennenlernen, der mit der weich gespülten Fernsehwelt der Krankenhausserien kaum etwas gemeinsam hat.
    Alle Geschichten sind tatsächlich passiert. Die meisten haben einen ernst zu nehmenden Hintergrund, einige sind echt verrückt, viele sind einfach beides. Denn häufig ist es im Leben einfach so: Zuerst war es Spaß, dann wurde es Ernst, und dann landen sie bei mir.
    Alle Personen, Orte und Einsatzabläufe wurden so stark verfremdet, dass sich keiner der betroffenen Patienten wiedererkennen wird. Wenn Sie also denken: Oje, der Typ mit dem Weineinlauf, das bin doch ich – entspannen Sie sich. Sie sind es nicht, und Sie glauben gar nicht, wie viele von solchen Leuten ich jedes Jahr zu Gesicht bekomme.
    Aus Gründen des Datenschutzes nenne ich weder den Namen meines Arbeitgebers noch den von Kollegen und Ärzten.
    Alle Übereinstimmungen mit lebenden oder toten Personen sind rein zufällig. Ich bin mir sicher, dass sich vergleichbare Geschichten in allen Notaufnahmen unserer Großstädte so oder so ähnlich abspielen.
    In den letzten 17 Jahren habe ich vieles erlebt, Dramatisches und Trauriges ebenso wie Irrwitziges und schlichtweg Komisches. Wahre Slapsticks wechselten sich ab mit unfassbaren Abstrusitäten, und ich verspreche Ihnen eins: Langweilig wird es Ihnen, liebe Leser, nie.
    Tauchen Sie jetzt also ein in die wunderbare Welt der Notaufnahme. Erfahren Sie mehr über eine Station, auf der Sie hoffentlich niemals landen werden. Und wenn doch, dann denken Sie daran, was andere vor Ihnen schon erlebt haben, vielleicht liegen Sie dann ja mit einem Lächeln im Gesicht auf Ihrer Trage.
    Viel Spaß und alles Gute –
    Ihre Krankenschwester Anna

1
»Was macht die Flex in seinem Enddarm?!« – Von Sexunfällen und bemerkenswerten Liebesspielen
    S exunfälle passieren aus den unterschiedlichsten Gründen. Einige passieren im Eifer des Gefechts und sind schlicht einer übergroßen Leidenschaft geschuldet. Dazu zählt etwa der Klassiker unter den Sexunfällen: das Einreißen der Schwellkörper im Penis, umgangssprachlich Penisbruch genannt. Das kann schneller gehen, als man denkt, und es ist nicht einmal eine exorbitant außergewöhnliche Stellung oder Ähnliches vonnöten. Es kann sozusagen jeden treffen (der einen Penis hat). Ein kurzes Umknicken im erigierten Zustand, schon kann das Genital blau anlaufen – eine überaus schmerzhafte Angelegenheit, wie mir alle meine Patienten versicherten, und sie muss häufig operiert werden.
    Selbst unser Urologe Dr. Uwe M. hat immer sehr viel Mitleid mit den Betroffenen. Und das will etwas heißen. Denn Dr. M. ist ein Mann, den so schnell nichts beeindrucken kann. Diese Eigenschaft teilt er mit vielen Urologen, was angesichts ihrer Aufgabengebiete vielleicht nicht weiter verwunderlich ist. Wer ärztlich gesehen erster Ansprechpartner für den Bereich unterhalb der männlichen Gürtellinie ist, erlebt automatisch eine Menge Dinge, die bei einem Laien staunendes Kopfschütteln oder hysterische Lachanfälle auslösen würden.
    Hinzu kommen die Hemmungen vieler Patienten, ihre Probleme
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