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Sportverletzungen

Sportverletzungen

Titel: Sportverletzungen
Autoren: Dagny Scott Barrios
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Training muss auf Ihren momentanen, individuellen Fitnesszustand abgestimmt sein. Das ist vielleicht der wichtigste Punkt überhaupt. Weil die Kondition von Läufer zu Läufer sehr verschieden ist, gibt es kein Trainingsprogramm, das für alle Läufer funktioniert.
    Ein 10-km-Trainingslauf ist für einen Laufanfänger „tödlich“, für einen erfahrenen Marathonläufer, der sich voll im Training befindet, dagegen ein Spaziergang. Andererseits würde der gleiche Marathonläufer ein hohes Verletzungsrisiko eingehen, wenn er mit seinen, vom hohen Trainingsumfang müden Beinen, plötzlich schnelle 200-m-Wiederholungen auf der Bahn absolviert. Gleichzeitig kann eine Trainingseinheit, die fünf Jahre zuvor keinerlei Probleme verursachte, beim älteren Läufer zu einer Verletzung führen, wenn er seine Fitness nicht auf einem ausreichenden Niveau hält.
    Das Rezept, die Trainingsbelastung langsam zu erhöhen und stets dem momentanen Fitnessniveau anzupassen, ist der Schlüssel zur Vermeidung von Verletzungen. Wir werden in Kap. 2 näher darauf eingehen.
Verbessern Sie Ihren Schritt und berücksichtigen Sie die Biomechanik
    Die Chance, eine Verletzung zu erleiden, hängt sehr stark davon ab, wie Ihr Fuß auf dem Boden auftrifft und wie Ihr Körper die Aufprallkräfte absorbiert. Wir beschäftigen uns auf den nächsten Seiten ausführlicher damit.
Der individuelle Laufstil
    Wenn wir als Kleinkinder laufen lernen, entwickeln wir alle unseren eigenen Laufstil, unser ganz persönliches Bewegungsmuster. Wie ein Fingerabdruck, haben die Schritte von verschiedenen Personen viele gemeinsame Elemente und Charakteristiken und doch ist jeder für sich einzigartig. Sicher ist Ihnen auch schon aufgefallen, dass einzelne Läufer einen so ausgeprägten Laufstil haben, dass Sie den Läufer schon von Weitem erkennen. („Dort kommt John mit seinem nach außen gedrehten linken Fuß.“)
    Diese Tatsache bringt uns zu einer Frage, die in Läuferkreisen ziemlich umstritten ist: Sollte man sich bemühen, den Laufstil zu ändern? Bevor wir diese Frage beantworten, ist es sinnvoll, sich zuerst mit einer anderen Frage zu beschäftigen: Warum möchte ein Läufer überhaupt sein Bewegungsmuster ändern? Es gibt zwei Gründe dafür: 1. um die Effizienz zu erhöhen und/oder 2. um das Verletzungsrisiko zu reduzieren.
    Der erste Grund hat mehr mit der Laufleistung zu tun als mit Laufverletzungen, aber er ist für jeden ernsthaften Läufer von Bedeutung, der schneller werden will. Der Bewegungsablauf hat einen direkten Einfluss auf die Leistung. Je weniger Energie Sie bei einem Schritt verschwenden, desto schneller können Sielaufen und desto weniger schnell werden Sie müde. Der Athlet, der beim Laufen die wenigste Energie benötigt, hat einen entscheidenden Vorteil.
    Was bedeutet das nun in der Praxis? Wenn Sie beim Laufen mit den Armen rudern oder die Knie bis zum Brustkorb anheben, bewirken diese zusätzlichen Bewegungen, dass Sie schneller ermüden – und langsamer laufen. Sie glauben das nicht? Haben Sie jemals versucht, beim Laufen das Tempo zu halten, während Sie sich des T-Shirts oder der Jacke entledigten? Sie werden außer Atem geraten und müssen viel härter arbeiten, um das Tempo beizubehalten. Das hat mit den unnötigen Bewegungen zu tun, in diesem Fall Bewegungen, die Sie nicht in der Vorwärtsbewegung unterstützen.
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    NUR GLÜCKSSACHE?
    Es gibt Läufer, die einen recht hohen Trainingsumfang bewältigen und kaum einmal verletzt sind. Haben diese Läufer einfach Glück oder ist sogar so etwas wie Magie im Spiel? Tatsächlich spielt das Glück beziehungsweise die genetische Voraussetzung eine Rolle, aber viel eher gesunder Menschenverstand als Magie.
    Läufer, die kaum einmal verletzt sind, verfügen in der Regel über perfekte biomechanische Voraussetzungen. Sie haben keine der Anomalien, welche dafür verantwortlich sind, dass es bei jedem Schritt zu Ausweichbewegungen kommt. Die meisten von uns sind nicht so vom Glück begünstigt. Es wird angenommen, dass etwa 80% aller Läufer einen kleineren oder größeren mechanischen Fehler haben, der sich beim Laufen negativ auf den Bewegungsablauf auswirkt.
    Aber gute genetische Voraussetzungen genügen in der Regel nicht, um verletzungsfrei zu bleiben. Jeder Körper kann unter bestimmten Umständen mit Muskel- oder
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