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Sportverletzungen

Sportverletzungen

Titel: Sportverletzungen
Autoren: Dagny Scott Barrios
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Vorlesungen bittet Dr. Kram seine Studenten, den Handrücken mit einem Fingernagel leicht zu kratzen. Kein Problem. Dann werden die Studenten aufgefordert, einmal stark zu kratzen. Es schmerzt ein wenig, aber es geht. Dann müssen die Studenten den Handrücken wieder leicht kratzen, aber diesmal eine ganze Minute lang. Jetzt beginnt die Hand leicht zu bluten. Kleine Krafteinwirkung, viele Wiederholungen – das ist eine Überlastungsverletzung.
    Eine wiederholte Bewegung, die leicht reibt, zieht oder dehnt, kann zu einer Verletzung des Muskelgewebes, der Sehnen und sogar der Knochen führen, wenn sie immer wieder auf den Bewegungsapparat einwirkt. Diese Verletzungen senden in der Regel aber Warnsignale voraus. Der Schmerz beginnt sehr leicht und wird dann immer stärker, bis er als eigentliche Verletzung wahrgenommen wird. Je früher ein Läufer erkennt, dass das ein Problem ist, mit dem man sich befassen muss, desto größer ist die Chance, dass man die Verletzung in den Griff bekommt, bevor sie das Laufen unmöglich macht. Deshalb kann nicht oft genug betont werden, wie wichtig es ist, dass ein Läufer auf seinen Körper hört.
Kompensation
    Damit ist eine indirekte Auswirkung eines kleineren Problems gemeint. Wer bei einem gewöhnlichen Laufschritt Schmerzen verspürt, neigt dazu, den Schritt zu verändern, um so dem unangenehmen Gefühl auszuweichen. Diese Veränderung im Bewegungsablauf (Ausweichbewegung) muss nicht bewusst erfolgen. Wenn Sie denken, Sie hätten den Schritt nicht verändert, heißt das nicht, dassSie ihn tatsächlich nicht verändert haben. Zum Beispiel: Sie nehmen an, Sie würden den Schmerz in Ihrer großen Zehe ignorieren, aber in Wahrheit kompensiert Ihr Körper ihn, indem der Fuß etwas anders abrollt und somit verhindert, dass Druck auf die schmerzende Stelle ausgeübt wird. Jede Veränderung des normalen Bewegungsablaufs kann neue Schmerzen hervorrufen, die sich schließlich zu einer richtigen Verletzung auswachsen können. Selbst eine kaum wahrnehmbare Veränderung des Bewegungablaufs, eine Abweichung von nur einem Millimeter, bewirkt einen größeren Druck auf einen anderen Teil des Fußes und macht ihn verletzungsanfällig.
Aufprall
    Wenn die immer wiederkehrenden Belastungen Ursache für die Überlastungsbeschwerden sind, warum bekommen Leute denn in der Regel keine Verletzung, wenn sie gehen? Wir Menschen gehen ja den ganzen Tag, machen Tausende von Schritten und legen dabei oft mehrere Kilometer zurück – gewöhnlich ohne irgendeine Verletzung.
    Der Grund, warum das Gehen in der Regel nicht zu Verletzungen führt, ist der: Beim Gehen wirken nicht die gleichen Kräfte auf den Bewegungsapparat wie beim Laufen. Laufen führt bei jedem Schritt zu einer großen Belastung; diese ständig wiederkehrenden Belastungen sind es, die zu Überlastungsbeschwerden führen können. Beim Gehen muss der Körper nur mit dem einfachen Körpergewicht fertig werden. Beim Laufen handelt es sich um das Drei- bis Sechsfache des Körpergewichts, abhängig vom Gelände (das Abwärtslaufen erhöht den Aufpralldruck) und von der Schrittlänge (größere Schritte erhöhen die Aufprallkraft).
Kraft
    Ein weiteres Element, das das Verletzungsrisiko erhöht. Die Muskelkontraktion ist beim Laufen intensiver als beim Gehen. Laufen erfordert eine explosivere Bewegung der Beinmuskulatur, wodurch die Belastung auf das Gewebe – die Bänder und Sehnen, welche die Muskeln mit den Knochen verbinden – stark erhöht wird. Zum Beispiel: Beim Laufen führt die Kontraktion des Wadenmuskels zu einem viel größeren Druck auf die Achillessehne als beim Gehen.
Kann man Verletzungen wirklich vermeiden?
    Wenn man all diese Faktoren zusammennimmt – ein immer wiederkehrender Bewegungablauf, große Aufprallkräfte, starke Muskelkontraktion –, beginnt man zu verstehen, warum die meisten Läufer irgendwann im Laufe ihrer Karriere mit Verletzungen zu tun haben. Sie fragen sich jetzt vielleicht, ob man Verletzungen denn überhaupt vermeiden kann. Obwohl Sie als Läufer Millionen von Schritten zurücklegen, müssen viele Überlastungsverletzungen nicht sein. Zwei vorrangige Prinzipien bilden die Basis zur Verhinderung von Verletzungen.
Gewöhnen Sie den Körper langsam an die Belastung
    Starke, plötzliche Veränderungen im Training stellen ein Risiko dar. Jedes
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