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Spookies (German Edition)

Spookies (German Edition)

Titel: Spookies (German Edition)
Autoren: Sabine Koppeel
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wieder in Flugrichtung und umfasste die Pistole auf seinem Bein fester.
    „Das sollte ich wohl wenn wir auch noch Andere mit hineinziehen…“, murmelte er beinahe unhörbar vor sich hin, laut sagte er: „Die Bilder haben eindeutig belegt, dass sie die Geiseln aufgeteilt haben und das Lager mit den wichtigen Geiseln stärker bewachen lassen. In den beiden anderen Lagern schaffen sie Verletzte immer wieder in denselben Verschlag, also schätze ich mal, dass wir da die Ärzte finden.“
    Stan nickte fahrig und sah aus dem Fenster, sie hatten den Plan schon hundert Mal durchgekaut.
    „Oliver ist dort.“, er nickte zu dem Plan am Armaturenbrett.
    „Es war Olivers Arzttasche auf den Bildern.“, Kyle fing den Blick der Frau in der Scheibe auf und versuchte zuversichtlicher auszusehen, als er sich fühlte und so Sicherheit auszustrahlen, auch wenn sie nichts verstand. „Die beste Chance, die wir haben.“
     
    Der Hubschrauber flog schnell und leise unter Radar und ging schließlich im Schutze eines steinigen Hügels herunter. Ihre Pilotin schaltete die Motoren aus, verschränkte die Arme demonstrativ vor der Brust und sah Kyle erwartungsvoll an. Ängstlich oder unwohl schien sie sich überhaupt nicht zu fühlen, eher genervt.
    Kyle erwiderte ihren Blick einen kurzen Moment lang, dann griff er mit einer schnellen Bewegung nach dem eckigen Schlüssel und zog ihn ab, woraufhin die Frau ihren Mund in eindeutig missmutiger Geste verzog.
    Kyle verstaute den Schlüssel in einer seiner Taschen, bedeutete Stan auszusteigen und sprang selbst aus der Kanzel des Hubschraubers.
    „Warten.“, sagte er wieder in holprigem Französisch und hatte für eine Sekunde das Gefühl, dass sich die Frau darüber amüsierte. „Nicht lange.“
    Die Pistole steckte er erst weg, als sie sich schon einige Schritte vom Hubschrauber entfernt hatten.
    „Dachtest du die Kleine bricht uns mit bloßen Händen das Genick?“, spöttelte Stan mit einem bedeutungsvollen Blick auf die gesicherte Waffe. „Bist du so nervös?“
    Kyle gab ein unwirsches Geräusch von sich, sparte sich allerdings einen weiteren Kommentar. Stan war von Kindesbeinen an sorglos gewesen, immer in dem Glauben, dass alles so laufen würde, wie er sich das vorstellte. Dass Kyle ihm dabei immer unbemerkt und selbstverständlich den Rücken freigehalten hatte, ihn vor Raufbolden oder anderen Schlägern beschützt und hatte seinem Ego damit offensichtlich nur Futter gegeben.
    Auf alle Fälle beschleunigte er nun seine Schritte zu einem steten Trab, mit dem sie die knapp zwei Kilometer bis zum Rebellenlager im unebenen Gelände in einer knappen halben Stunde hinter sich brachten, und erst am äußersten Rand des Lagers Deckung suchten um wieder zu Atem zu kommen.
    Der Mond stand denkbar ungünstig voll und hell am Himmel und so drückten sich die beiden Männer in den Schatten eines schartigen Felsbrockens und sahen zum Lager hinüber in dessen Mitte mehrere Lagerfeuer flackerten. Kirgisische Rebellen hoben sich gegen den Schein der Flammen als schwarze Scherenschnitte ab.
    Stan machte eine ungeduldige Handbewegung und Kyle konnte ihn gerade noch am Ärmel packen, ehe er sich in Bewegung setzen konnte. Er zeigte nach links, wo zwei Männern in landesüblicher Tracht und mit Maschinenpistolen im Anschlag beieinander standen und sich umsahen, beinahe unsichtbar gegen die dunkle Holzwand einer der grob gezimmerten Hütten.
    Stan und Kyle warteten ab, bis die Wachposten ihr kurzes Gespräch beendet hatten und wieder in entgegen gesetzte Richtungen auseinander gingen, ehe sie sich selbst am Rande des Lagers in Richtung der Felswand in Bewegung setzten.
    Dabei nutzten sie jede Hütte als Deckung, mussten allerdings öfters warten, wenn wieder einer der bewaffneten Wachposten an ihnen vorbei patrouillierte.
    „Wir hätten doch die größeren Waffen mitnehmen sollen!“, monierte Stan leise, als sie dem letzten Wachposten nachsahen, wie er in Richtung der Lagerfeuer verschwand.
    Kyle gab ein genervtes Schnauben von sich.
    „Wir wollen Oliver holen und nicht das Lager im Alleingang einnehmen.“, erinnerte er ihn ebenso leise. „Ein Schuss und wir sind am Arsch!“
    Die Felswand kam in Sicht und direkt daran gebaut ihr Zielgebäude. Die Aufklärungsfotos hatten immer wieder Rebellen gezeigt, die Verletzte oder krank aussehende Personen in diese Hütte brachten. Die Hütte bestand aus grob bearbeiteten Stämmen und war in die Breite statt in die Höhe gebaut worden. Vor der breiten Tür
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