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Spione auf Burg Schreckenstein

Spione auf Burg Schreckenstein

Titel: Spione auf Burg Schreckenstein
Autoren: Oliver Hassencamp
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mehr!“
    Stephan blieb bei der Sache. „Jetzt muss uns nur noch ein Streich einfallen“, sagte er. „Ganz was Dummes! Die wollen uns ja zuvorkommen.“
    „Oder was Tolles!“ widersprach Hans-Jürgen. „Etwas, das sie sich nicht trauen. Fräulein Böcklmeier entführen, oder die Horn.“
    „Das können wir uns ja noch überlegen“, meinte Ottokar.
    „Okay!“ rief Klaus. „Machen wir erst mal einen Streich gegen den Staub!“ Er schaltete den nächsten Staubsauger ein. Dichter Hans-Jürgen und Chefredakteur Mücke wischten die Bücher nicht nur ab, sie schauten auch hinein.
    „Mann! Eine Goetheausgabe von 1833!“ staunte Mücke.
    „Hat der Junge da schon gelebt?“ fragte Dampfwalze.
    „Schon nicht mehr“, antwortete Mücke. „Und der Staub, der draufliegt ist original aus der Zeit!“
    „Für einen Bücherwurm habe ich Mauersäge nie gehalten!“ alberte Klaus. „Hat viertausend Bände geerbt und kommt mit einem Wortschatz von vierzig Vokabeln aus.“
    „Einundvierzig...“ Dieter, der Stimmenimitator, ahmte Mauersäge nach. „Du hast das... ks... das Schalten vergessen!“
    So bezeichneten die Ritter jenes knacksende Ausatmen durch die Nase, das dem Burgherrn eigen war.
    In einer Stunde war der Staub auf der gräflichen Erbmasse gründlich verschoben. Das Raumpfleger-Oktett zog ab. Von der Möglichkeit, am Abend wiederzukommen, wurde kein Gebrauch gemacht. Jeder überlegte sich einen Streich gegen Rosenfels, und das ging besser allein.
    Am nächsten Morgen, vor dem Dauerlauf, sagte Dampfwalze zum kleinen Eberhard: „Heute Abend sind wir in der Folterkammer. Damit das klar ist.“
    „Okay.“ Der Mini war sofort einverstanden und musste sich bemühen, nicht zu grinsen.
    Nach dem Abendessen bot sich ein vertrautes Bild: Während überall Gruppen von Rittern beieinander standen, schlenderten die Großen zum Nordflügel hinaus und über den Burghof die steile Treppe hinunter.
    Was der Ritterrat dann in der Folterkammer bot, war bestes Stegreiftheater. Kunsterzieher Schießbude, der bei allen Schreckensteiner Aufführungen Regie führte, hätte seine helle Freude gehabt.
    Zuerst alberten Klaus und Mücke herum. Ottokar inspizierte inzwischen die eiserne Jungfrau.
    „Alles da?“ fragte Stephan.
    „Ja“, antwortete Ottokar, und zur Tarnung fügte er noch hinzu: „Ich sehe keinen der fehlt.“
    „Dazu müsstest du auch Hellseher sein!“ flachste Hans-Jürgen.
    „Zur Sache!“ rief Stephan. „Was machen wir? Habt ihr euch was überlegt?“
    „Nachdem die keine Wanzen gekriegt haben“, sagte Dieter viel lauter als sonst, „können wir nur einen ganz normalen Streich machen.“
    „Und was?“ fragte Ottokar.
    „Sehr einfach“, meinte Andi in Richtung eiserne Jungfrau, „wir klauen die Horn.“
    „Ziemlich spitze!“ lobte Dampfwalze. „Und wohin mit ihr?“
    „In ein Boot ohne Ruder, das wir im See verankern!“ rief Hans-Jürgen, als rege ihn der Gedanke sehr auf. „Die andern Boote nehmen wir mit.“
    „Mann!“ Mücke lachte. „Ein ziemlich dicker Hund!“
    „Der Wetterbericht verspricht für morgen eine besonders milde Nacht!“ witzelte Klaus. „Dann lasst uns das Ding morgen starten!“ empfahl Dampfwalze.
    „Damit endlich was passiert.“
    „Moment! Moment!“ dämpfte Ottokar und gab durch Winke zu verstehen, dass alle zur eisernen Jungfrau hin sprechen sollten, aber nicht zu laut.
    „Genau“, sagte Stephan. „Wie kriegen wir die Horn?“
    Ottokar stellte sich auf die Streckbank, schaute auf Paules Kasten und nickte. Die Wanze war demnach noch da.
    „Wir klopfen an“, schlug Mücke vor, „und wenn sie wach ist, sagen wir, sie möchte bitte mitkommen. Wir müssten ihr was zeigen. Etwas Wichtiges, das sie auf Schloss Rosenfels nicht dulden könne!“
    „Und was wäre das? erkundigten sich Andi und Dieter gleichzeitig.
    Mücke räusperte sich, kletterte auf den steinernen Richtertisch und sprach deutlich zum Kopf der eisernen Jungfrau:
    „Dass die Leiterin des Mädcheninternats nachts in einem ruderlosen Boot mitten im See ankert!“ Krachend flog die schwere Eisentür ins Schloss.
     
     
     

Totale Panik
     
    Als erste standen Ottokar und Stephan auf. Sie gingen auf den Flur hinaus und zogen, vor ihren Schränken stehend, Trainingsanzüge und Turnschuhe an. Sie taten es langsam und keineswegs leise, damit die Minis, die im Westflügel wohnten, ihnen zuvorkommen konnten. Dampfwalze, Klaus, Andi und Dieter gesellten sich zu ihnen, und auf dem Weg zum Portal im
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