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Spione auf Burg Schreckenstein

Spione auf Burg Schreckenstein

Titel: Spione auf Burg Schreckenstein
Autoren: Oliver Hassencamp
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hier?“ Dampfwalze rollte drohend mit den Schultern.
    „Ich mache einen Streich!“ erklärte der kleine Herbert.
    „Etwa gegen uns?“ höhnte Mücke. „Ich fang gleich an zu zittern!“
    „Ich bin nicht allein!“ entgegnete der Mini-Ritter.
    „Hast du noch ein paar in der Tasche von deinem Kaliber?“ alberte Klaus.
    Ottokar ging zu dem Kasten und streckte die Hand aus. „Komm raus! Du gehst jetzt schön in dein Bettchen! Du brauchst viel Schlaf. Weil du noch wächst. Wenn du so klein bleibst, ist die Mami traurig. Also sei ein braver Bube. Sonst sag ich’s dem Christkind und dem Osterhasen.“
    „Lass mich los!“ Der kleine Herbert versuchte Ottokars Griff zu lösen. Dieter steckte Paule wieder in den Kasten und schloss die Tür.
    „Da geht’s hinaus!“ Dampfwalze hatte seinen starken Arm ausgestreckt.
    „Geh du doch!“ fauchte der Mini den Muskelprotz an. „Ich hab genauso viel Recht hier zu sein wie du.“
    Dampfwalze winkte ab. „Ist ja gut, Junge.“
    Klaus wandte sich an Mücke.
    „Scheint sich um eine Art Zwergenaufstand zu handeln.“
    „Die Folterkammer ist für alle da!“ polterte der kleine Herbert. „Wie der Sportplatz oder das Wohnzimmer.“
    „Hat doch niemand bestritten“, bemerkte Andi. Doch der Mini hörte gar nicht hin. „Aber wie wir hergekommen sind, habt ihr Großen sie gleich beschlagnahmt! Da wollten wir endlich mal dazwischenfunken.“
    „Ja richtig! Euer Streichlein! Haha!“ flachste Mücke.
    Ottokar blieb ernst. „Moment mal. Wer ist wir?“
    „Kuno, Egon, Eberhard und ich“, kam es prompt.
    Klaus gähnte. „Also doch Zwergenaufstand!“
    „Okay“, sagte Stephan zu dem Mini. „Du hast jetzt dazwischengefunkt. Und nun würden wir gern weiterreden. Aber ohne Zuhörer, verstehst du!“
    „So einfach werdet ihr mich nicht los.“ Der Mini rollte die Augen. „Ich geh jetzt...“
    „Sehr vernünftig“, unterbrach Ottokar. „Davon reden wir die ganze Zeit.“
    Der kleine Herbert pumpte sich auf, wie ein Maikäfer vor dem Start. „Ich geh jetzt die andern holen!“
    „Hauptsache, du gehst erst mal!“ rief Dieter.
    Der Mini musste sich ordentlich ins Zeug legen, bis sich die schwere Eisentür bewegte. Dann stürmte er die steile Treppe hinauf.
    „So“, sagte Andi und schloss hinter ihm ab.
    Klaus schüttelte den Kopf. „Der hat wohl zuviel ferngesehen! Setzt sich da in den Kasten und hört zu, während wir die besten Ideen entwickeln.“
    Ottokar als Realist, fasste sich kurz: „Und? Was machen wir jetzt?“
    „Sie kommen lassen und anhören!“ schlug sein Freund Stephan vor.
    „Soweit kommt’s noch!“ brummte Dampfwalze. „Wenn die das Gefühl haben, dass wir die Folterkammer beschlagnahmen, dann sollen sie’s sagen. Und zwar vorher.“
    „Nicht so emotionell, Mann!“ beschwichtigte Mücke.
    „Genau“, sagte Hans-Jürgen, der Dichter. „Die Folterkammer ist für alle da. Wenn die sich auch hier treffen wollen, müssen wir uns abstimmen.“
    „Aber sie haben uns belauscht!“ sprang Andi seinem Rennradfreund bei.
    „Das ist ein anderes Kapitel“, entgegnete Mücke. „Sie haben sich aufgebläht, weil sie dachten, mit uns sei nicht zu reden.“
    „Sehr richtig.“ Ottokar nickte. „Reden wir mit ihnen und dann sehen wir weiter.“
    Mücke sollte recht behalten. Mit drei verschlafenen, in Bademäntel gewickelten Minis kam Herbert zurück. Er wiederholte, was er zuvor schon gesagt hatte. Sein Eifer wirkte auf seine Freunde ansteckend. Sie wurden munterer und pochten immer lauter auf ihr Recht.
    Bis Ottokar sie unterbrach. „Ist ja gut. Jeder kann hier rein. Aber sagt es in Zukunft vorher.“
    „Das könnte euch so passen!“ ging da der kleine Eberhard hoch. „Damit ihr’s als erste wisst, wenn wir was vorhaben!“ Mücke lachte. „Es wird ja nicht gleich ein Streich dabei herauskommen, wenn ihr euch mal trefft.“
    Stephan stellte ihnen eine Falle. „Wir sind auch zusammengesessen, ohne dass wir etwas Bestimmtes vorhaben.“
    „Von wegen!“ Der kleine Herbert ging ihm auf den Leim. Er hatte demnach alles mitgehört und verstanden.
    Also dämpfte Stephan. „Jeder denkt mal, es müsste irgendwas passieren. Ohne dass er’s gleich in die Tat umsetzt.“
    „Wenn ihr’s so wichtig habt, machen wir eben feste Zeiten!“ schlug Ottokar vor. „Montag oder Donnerstag ihr, Dienstag oder Freitag wir. Sollte sich noch eine Gruppe finden, kann die Mittwoch oder Samstag rein.“
    „Sonntag ist Ruhetag“, flachste Klaus.
    Der kleine Egon
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