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Spielwiese: Peter Nachtigalls siebter Fall

Spielwiese: Peter Nachtigalls siebter Fall

Titel: Spielwiese: Peter Nachtigalls siebter Fall
Autoren: Franziska Steinhauer
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festen Punkt an der gegenüberliegenden Wand. So richtig half dieser Trick aber auch nicht.
    Die Übelkeit schoss durch ihren Körper und Manuela schaffte es gerade noch rechtzeitig zur Toilette.
    Vielleicht, dachte sie hoffnungsvoll, während heftiges Erbrechen ihren Körper schüttelte, vielleicht ist es ja doch nur der Magen-Darm-Infekt, den im Moment alle haben.
     
    »Andy?«
    Der junge Mann drehte sich um. Als er Manuela erkannte, strahlte er, breitete seine muskulösen Arme aus und drückte das Mädchen an sich. »Mein Stern!«
    Einen langen, tröstlichen Augenblick genoss sie die Geborgenheit, spürte seinen kräftigen Herzschlag und versuchte verzweifelt, sich einzureden, alles sei gut.
    Um diese Zeit war der Kraftraum verwaist.
    Einzig der zähe Geruch nach Schweiß verriet, dass es Zeiten geben musste, in denen hier hart trainiert wurde.
    Konzentriert küssten sich seine Lippen am Scheitel entlang, während seine Hände suchend über ihren Körper tasteten, immer wieder mal verweilten und dann weiterglitten.
    Sie stöhnte wohlig, schmiegte sich fester an ihn.
    Seine Rechte fand den Bund ihrer Trainingshose und schob sich darunter. Bereitwillig drängte sich ihm ihr Becken entgegen, nahm den Rhythmus seines Körpers auf.
    Über Probleme konnten sie auch später noch sprechen, dachte sie und verscheuchte die Gedanken an die mahnenden Worte ihrer Mutter: Sprich nie mit einem Mann nach dem Sex über Schwierigkeiten, Wünsche oder Geld. Das führt zum Streit. Dafür warte auf einen anderen Moment.
    Andy war anders.
    Solche Klischees trafen auf ihn nicht zu.
    Selig seufzend ließ sie sich von ihm auf die Matte ziehen.
     
    Manuela genoss den zügellosen Sex mit Andy.
    Wie jedes Mal.
    Lange lag sie neben ihm, lauschte auf seine regelmäßigen Atemzüge.
    War er eingeschlafen?
    Ihr schneller Seitenblick traf direkt in seine warmen, braunen Augen.
    »Alles in Ordnung, Süße?«, fragte er liebevoll und rollte sich auf die Seite, um ihr einen Kuss auf die Wange zu drücken.
    »Andy, es ist jetzt vielleicht nicht der richtige Augenblick – aber ich muss dir was Wichtiges sagen.«
    Andy tat interessiert.
    Wahrscheinlich kam jetzt der übliche Spruch, den er schon viel zu oft gehört hatte, um dabei noch etwas zu empfinden. Schade eigentlich, schoss ihm flüchtig durch den Kopf, als er auf ihren Liebesschwur wartete.
    »Andy?«
    »Ja. Ich höre dir aufmerksam zu. Die geschlossenen Augen verbessern meine Wahrnehmung über die Ohren«, neckte er das Mädchen.
    Manuela nahm all ihren Mut zusammen. »Ich glaube, ich bin schwanger«, stieß sie hervor.
    »Was? Du kriegst ein Kind?« Nun hatte sie seine volle Aufmerksamkeit.
    »Ich bin noch nicht sicher. Aber mir ist andauernd schlecht und auch sonst …«, stammelte sie, unsicher geworden unter seinem stahlharten Blick.
    »Wer ist der Vater?«, fauchte er böse.
    Manuela schluchzte tief verletzt auf.
    Wie konnte er nur so etwas fragen? Wo sie ihm die ganze Zeit über treu war. Seit Monaten. Es hatte sie auch kein anderer mehr interessiert! Und nun behandelte er sie so, als sei sie nicht besser als irgendein Flittchen.
    »Wer wohl?«, fragte sie getroffen zurück. »Du!«
    »Wohl kaum, meine Liebe!«
    Der Eishauch in seiner Stimme verursachte ihr eine Gänsehaut.
    Über den heftigen Schlag ins Gesicht war sie bestenfalls noch überrascht.
    Wie hatte sie sich nur so in ihm täuschen können?
     
    Peter Nachtigall starrte auf seinen Teller. Ihm waren Hunger und Appetit gründlich vergangen.
    »Ich glaube, heute fällt das Abendessen aus«, meinte er entschuldigend.
    Conny nickte verständnisvoll.
    »Wir wurden von den Kollegen zu einem unklaren Todesfall gerufen. Ein Toter in einem Feld. Was wir gefunden haben, war aber eine als Vogelscheuche aufgebaute Leiche«, stöhnte er.
    »Da muss aber jemand das Opfer ziemlich gehasst haben!«
    »Wahrscheinlich. Da die Leiche nicht mehr frisch war, wissen wir noch nicht einmal, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelt. Du glaubst gar nicht, wie viel Getier sich da versammelt hatte!«
    »Ah, daher weht der Wind«, grinste Conny. »Ich erinnere mich noch sehr gut an diese Phase, als du jede Fliege misstrauisch beäugt hast, weil du dich gefragt hast, wo die wohl geschlüpft ist! Wir Hautärzte sind da nicht so zimperlich.«
    »Ich weiß, Maden werden sogar zur Therapie eingesetzt. Grauenvolle Vorstellung!«
    »Also«, begann Conny gedehnt, »es gibt schon einige Menschen, die ich nicht leiden kann, mag sein, dass ich manchem
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