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Spiel mit dem Tod

Spiel mit dem Tod

Titel: Spiel mit dem Tod
Autoren: E Spindler
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„Es gefiel mir nicht, dass sie sich einfach so mit diesem Typ treffen wollte, ohne ein wenig auf der Hut zu sein. Cassie war so vertrauensselig. Viel zu vertrauensselig. Ich habe sie daran erinnert, dass es ein Fremder ist, und sie gedrängt, sich an einem öffentlichen Ort mit ihm zu treffen, auf keinen Fall zu Hause.“
    „Und wie hat sie auf Ihre Warnung reagiert?“
    „Sie hat gelacht“, erwiderte Stacy. „Hat mir geraten, lockerer zu werden.“
    „Das Treffen hat also stattgefunden?“
    „Das weiß ich nicht.“
    „Hat sie einen Namen genannt?“
    „Nein. Aber ich habe auch nicht gefragt.“
    „Die Person, die ihr versprochen hat, sie vorzustellen, wo hat sie die getroffen?“
    „Hat sie nicht gesagt, und auch das habe ich sie nicht gefragt.“ Stacy hörte selbst, wie frustriert sie klang. „Ich dachte, es wäre ein Mann, aber sicher bin ich da nicht.“
    „Noch irgendwas?“
    „Ich hab da so ein Gefühl.“
    „Weibliche Intuition?“ fragte Malone.
    Sie kniff gereizt die Augen zusammen. „Der Instinkt einer erfahrenen Polizistin.“
    Der ältere Beamte verzog amüsiert die Lippen.
    „Was ist mit ihrer Mitbewohnerin?“ erkundigte sich Tony. „Hat Beth auch diese Spiele gespielt?“
    „Nein.“
    „Hatte Ihre Freundin einen Computer?“ wollte Malone wissen.
    Sie sah ihn an. „Einen Laptop. Warum?“
    Er antwortete nicht darauf. „Hat sie diese Spiele auf ihrem Computer gespielt?“
    „Manchmal, denke ich. Meist spielte sie direkt in der Gruppe.“
    „Aber sie können auch online gespielt werden.“
    „Ja.“ Sie blickte von einem zum anderen. „Warum?“
    „Danke, Ms. Killian. Sie waren uns eine große Hilfe.“
    „Warten Sie.“ Sie hielt den älteren Detective am Arm zu rück. „Ihr Computer ist verschwunden, oder?“
    „Tut mir Leid, Stacy“, murmelte Tony und sah sie bedauernd an. „Wir können nicht mehr sagen.“
    Sie hätte das Gleiche getan, aber trotz dem war sie sauer. „Ich würde Ihnen raten, dieses White-Rabbit-Spiel unter die Lupe zu nehmen. Fragen Sie, wer es spielt. Was zu dem Spiel gehört.“
    „Das werden wir, Ms. Killian.“ Malone klappte sein Notizbuch zu. „Danke für Ihre Hilfe.“
    Sie setzte an, noch etwas zu sagen, wollte sie bitten, sie auf dem Laufenden zu halten, entschied sich dann aber anders. Weil sie wusste, dass sie das sowieso nicht tun würden. Sie hatte kein Recht, über den Fortgang der Ermittlungen unterrichtet zu werden. Sie war Zivilistin. Nicht einmal eine Familienangehörige der Opfer. Sie waren ihr nichts weiter schuldig als Höflichkeit.
    Das erste Mal, seit sie den Polizeidienst quittiert hatte, wurde ihr wirklich klar, was es bedeutete. Wer sie jetzt war.
    Eine Zivilistin. Jemand, der nicht zum „blauen Kreis“ gehörte.
    Allein.
    Stacy Killian war keine Polizistin mehr.

4. KAPITEL
    Montag, 28. Februar 2005
    9:20 Uhr
    Spencer und Tony betraten das Polizeihauptquartier, meldeten sich an und nahmen den Fahrstuhl zur ISD.
    „Hallo Dora“, begrüßte Spencer die Rezeptionistin. Obwohl sie als Zivilistin von der Stadt angestellt war, trug sie Uniform. Die Nähte des blauen Stoffes wurden von ihrer beachtlichen Oberweite stark gedehnt, darunter konnte man etwas aus pinkfarbener Spitze entdecken. „Irgendwelche Nachrichten für mich?“
    Sie betrachtete ihn abschätzend und reichte ihm die gelben Notizzettel.
    Er ignorierte den Blick. „Ist Captain O’Shay da?“
    „Ja, ist schon bereit und wartet auf Sie, mein Hübscher.“
    Er hob eine Augenbraue hoch, sie kicherte. „Ihr weißen Jungs versteht aber auch keinen Spaß.“
    „Von Stil verstehen sie auch nichts“, bemerkte Rupert, ein anderer Detective, der sich gerade an ihnen vorbeischlängelte.
    „Da hast du Recht“, stimmte ihm Dora zu. „Rupert kennt sich da aus.“
    Spencer musterte seinen Kollegen mit dem eleganten italienischen Anzug, der farbenfrohen Krawatte und dem blütenweißen Hemd. Dann blickte er an sich selbst hinunter: Jeans, T-Shirt und Wolljackett. „Und?“
    Sie stöhnte. „Sie arbeiten jetzt bei der ISD, an der Spitze, mein Lieber. Dementsprechend sollten Sie sich auch anziehen.“
    „Okay, Kumpel. Fertig?“
    Spencer drehte sich um und grinste Tony an. „Noch nicht, bin mitten in einer gratis Modeberatung.“
    Tony erwiderte sein Grinsen. „Ist wohl eher ein Vortrag.“
    „Für Sie ist das sowieso nichts.“ Dora wedelte mit dem Finger in Richtung des älteren Kollegen. „Bei Ihnen ist Hopfen und Malz verloren. Eine Katastrophe.“
    „Was,
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