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Spiel der Herzen

Spiel der Herzen

Titel: Spiel der Herzen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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nach über Helgas Periode, der er baldigstes Abklingen wünschte. Dadurch entgingen ihm Helga und Gerti, die am Eingang tuschelten und leise lachten, nachdem Helga auf Frank gezeigt hatte. Dann verschwand Helga in Richtung Toilette.
    Frank zog die Geldbörse aus der Tasche, um die Bezahlung seiner Zeche in die Wege zu leiten.
    »Hallo, Frank«, ertönte eine Frauenstimme hinter ihm.
    Er drehte sich im Sitzen halb um. Die Luft blieb ihm weg. Das kam daher, daß er ein atemberaubendes Mädchen erblickte.
    Mann! dachte er. Leider konnte sie ihn nicht gemeint haben, denn sie war ihm unbekannt. Er ließ deshalb seine Blicke umherschweifen, wo in seiner Nähe ein zweiter Frank sitzen würde.
    Nirgends. Nur zwei ältere Damen, die Kaffee tranken, und ein Teenager, der sich mit Hingabe seinem Eis widmete, hatten sich in unmittelbarer Nähe niedergelassen.
    Die muß doch mich gemeint haben, sagte er sich. Aber wieso?
    »Darf ich mich zu Ihnen setzen?« fragte Gerti.
    »Natürlich«, stieß er hervor, schoß in die Höhe und schob ihr den nächsten Stuhl am Tisch zurecht, auf den sich Gerti lächelnd niedersinken ließ.
    »Danke, Frank.«
    Schon wieder ›Frank‹.
    Er räusperte sich, dann sagte er: »Es tut mir sehr leid …«
    »Was tut Ihnen leid, Frank?«
    »Daß ich Sie nicht kenne.«
    »Oh!« Gerti gab sich den Anschein, als ob sie sich erheben wollte. »Wie stehe ich nun vor Ihnen da? Was müssen Sie von mir denken? Ich setze mich einfach hierher, spreche Sie an … ich bin unmöglich!«
    »Nein«, widersprach Frank. »Bitte, bleiben Sie sitzen.«
    Gerti sank auf ihren Stuhl zurück, wenn auch nur zögernd.
    »Aber Sie kennen mich doch nicht«, sagte sie.
    Im Hintergrund tauchte Helga auf und näherte sich langsam. Frank hatte jedoch nur Augen für Gerti.
    »Vielleicht weiß ich nur nicht, wo ich Sie hintun muß«, sagte er. »Sie scheinen mich jedenfalls zu kennen.«
    »Ja«, nickte Gerti. »Oder sind Sie nicht Frank Petar?«
    »Doch.«
    »Und ich bin Gertraud.«
    »Gertraud?«
    »Beziehungsweise Gerti.«
    »Gerti?«
    »Ihre Frau hat Ihnen sicher schon manches von mir erzählt.«
    »Von Ihnen?«
    »Von Gerti Maier. Die bin ich.«
    »Gerti Mai …« Plötzlich funkte es in Frank. »Gerti Maier! Die sind Sie?«
    Helga trat lachend an den Tisch.
    »Ja, das ist sie.«
    Frank war so überrascht von dem Spiel, das da mit ihm getrieben worden war, daß er vergaß, seiner Frau einen Platz anzubieten, und statt dessen nur hervorstieß: »Was machst du denn hier?«
    Helga setzte sich, ohne dazu aufgefordert worden zu sein.
    »Dasselbe könnte ich dich fragen«, sagte sie vergnügt dabei.
    »Solltest du um diese Zeit nicht in deinem Büro weilen und dich um den Unterhalt deiner Frau kümmern?«
    Frank grinste.
    »Mir schwant etwas …«
    »Was denn?«
    »Man hat dich wieder einmal gegen mich aufgehetzt. Gib's zu.«
    »Verdächtige nicht zu Unrecht deinen Freund.«
    »Nur von ihm konntest du erfahren haben, daß ich hier zu finden bin.«
    »Er wollte mir das gar nicht verraten.«
    »Aber er hat's getan«, sagte grinsend Frank. »Er ist ein Schurke und wird immer wieder einer sein, dabei bleibe ich!«
    »Vergiß nicht, daß du ihm dadurch die Begegnung mit Gerti hier zu verdanken hast – ganz zu schweigen von meiner Anwesenheit.«
    Frank wandte sich von Helga ab und strahlte Gerti an.
    »Das ist wahr«, sagte er. »Hat er Sie denn schon gesehen?«
    »Wer?«
    »Dieser Mensch.«
    »Ich weiß nicht, von wem Sie sprechen«, meinte sie.
    Frank und Helga zusammen ließen ihr daraufhin die nötige Aufklärung zuteil werden. Das geschah in amüsanter Form. Rasch wurde viel gelacht am Tisch. Gerti mußte auch von sich erzählen. Dabei wiederholte sich zwar manches, was Helga schon wußte, aber für Frank noch neu war. Eingerahmt von zwei so gut aussehenden jungen Damen, fühlte sich Frank so richtig als Hahn im Korb. Er war Feuer und Flamme für Gerti.
    Das Büro, das wieder anzusteuern er sich schon angeschickt hatte, war vergessen. Kaffee und Kuchen für die Damen wurde bestellt, auch Frank selbst entschied sich nicht mehr für Bier, um sich nicht eine unangenehme Bierfahne zuzulegen.
    »Euer Ladykiller ist aber kein Heidenohler?« fragte Gerti. Sie meinte damit Werner Ebert, auf den sie zurückkam.
    »Nein, ein Düsseldorfer«, sagte Frank.
    »Ist er denn wirklich so schlimm?«
    »Noch schlimmer«, nickte Helga. »Solltest du ihm je begegnen, sieh dich vor. Dem ist wahrhaftig kein Rock heilig.«
    Gerti lachte hellauf.
    »Ich trage sehr
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