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»Sorry, wir haben uns verfahren«

»Sorry, wir haben uns verfahren«

Titel: »Sorry, wir haben uns verfahren«
Autoren: Stephan Antje; Orth Blinda
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geglaubt!
    Christiane Hirsch, Wiesbaden
    Ich bin Berufspendler und fahre seit drei Jahren jeden Tag aus dem schönen Hamburg nach Hannover und zurück. An einem Freitagabend, kurz vor Hamburg gegen null Uhr, kam über den Lautsprecher die Information, dass wir nun in Kürze den Hauptbahnhof erreichen würden. Doch diese Ansage endete nicht mit dem klassischen »Sänk ju for träweling«, sondern mit der erstklassig in reinstem Hamburgisch vorgetragenen ­ersten Strophe von Heidi Kabels »In Hamburch sacht man tschüs«. Die wenigen Gäste im Abteil quittierten die Gesangseinlage des Zugchefs mit Applaus. Wären doch bloß mehr Mitarbeiter der Bahn so spontan und witzig!
    Avelino Rodriguez Gallegos, Hamburg
    Es war vor etwa zehn Jahren bei einer Fahrt im ICE von München nach Stuttgart, am Samstag vor dem vierten Advent, abends gegen 22 Uhr. Kurz hinter Ulm – es war noch viel zu früh für die Ansage, dass der Zug bald Stuttgart erreicht – meldete sich plötzlich der Zugchef über die Lautsprecher. Und las seinen wenigen Gästen ein Weihnachtsgedicht vor, das Gedicht von dem Tannenbäumchen, das so gerne Blätter gehabt hätte. Immer wenn Geschichten von unfreundlichem Zugpersonal, von unverständlichen Ausfällen, kaputten Automaten und anderen Unzulänglichkeiten erzählt werden, schildern wir dieses Erlebnis, für das wir dem damaligen Zugchef heute noch dankbar sind.
    Siegfried Haag, Sachsenheim

    Mein Bruder ist Lokführer, hat einen großartigen Sinn für ­Humor und vertreibt sich auf vielen einsamen Schichten damit die Zeit. Zum Beispiel so: Manchmal muss er außerplanmäßig auf dem Bahnhof kleinerer Ortschaften anhalten. Er öffnet dann das Fenster oder die Tür und fragt wartende Leute auf dem Bahnsteig: »Entschuldigen Sie, aber ich glaube, ich habe mich verfahren – wo geht es denn hier nach München?« Er schwört Stein und Bein, dass die Menschen ihm meistens sehr hilfsbereit die Richtung erklären!
    Heike Vogt, London, Großbritannien
    Â»Meine sehr verehrten Damen und Herren, leider muss ich Ihnen mitteilen, dass der Kollege, der heute die Fahrkartenkontrolle machen sollte, kurzfristig abgesprungen ist. Ich weiß, das stört Sie nicht im Geringsten. Eigentlich wollte ich Sie daher nur bitten, nicht alle Bekannten und Freunde anzurufen – sonst ist unser Zug schnell überlastet.«
    Muhammet Yanik, Bremen
    Auf einer ICE-Fahrt von Bielefeld nach Bonn an einem Sonntagabend wurde ich kurz vor dem Erreichen des Zieles Zeuge folgender großartiger Durchsage »Sehr geehrte Damen und Herren, zur völligen Überraschung des Zugchefs und des gesamten Zugteams erreichen wir unseren Zielbahnhof Bonn heute voraussichtlich sieben Minuten zu früh. Wir entschuldigen uns für die unnötige Hektik!«
    Marc Müllner, Bonn
    Einfahrt mit dem Regionalexpress um 7 Uhr in den Bahnhof Nürnberg. Statt der obligatorisch gelangweilten Durchsage des Zugbegleiters kam das Lied »Guten Morgen, Sonnenschein« von Nana Mouskouri aus dem Lautsprecher. Danach meldete sich ein überschwänglicher Schaffner: »So, und jetzt aufstehen. Es wartet ein wunderschöner Tag auf Sie, genießen Sie ihn!« Das war eine willkommene Abwechslung.
    Bernd Simmet
    Im Intercity über Münster nach Hamburg meldete sich der Zugführer unterwegs mit dem Hinweis, dass in diesem Zug das Rauchen nicht erlaubt sei. Dann sagte er: »Das Rauchverbot gilt auch für den Gang vor den Abteilen. Sollte jemand an Bord sein, der die knapp zwei Stunden bis Hamburg nicht mehr ohne Zigarette aushält, so kann er gerne die kurzen Stopps oder die Dachterrasse benutzen. Sollte dennoch jemand meinen, weiterhin im Zug rauchen zu können, so ist es kein Problem, am nächsten Regionalbahnhof zu halten. Mit den Regionalzügen sind Sie wahrscheinlich bis Mitternacht in Hamburg und haben bei den zahlreichen Stopps reichlich Zeit zum Rauchen.«
    Wolfgang Hamann, Bocholt
    In einer Regionalbahn von Dresden nach Hof hatte ich es mit einem äußerst humorvollen Zugbegleiter zu tun. Der traditionell völlig überfüllte Zug hatte Plauen bereits verlassen und steuerte gerade Hof an, als folgende Durchsage in breitestem Bairisch ertönte: »Sehr geehrte Reisende, Sie verlassen jetzt die Bundesrepublik Deutschland. Herzlich willkommen in ­Bayern. Bitte halten Sie Pässe und Fahrkarten griffbereit.«
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