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Sonnenglut der Leidenschaft

Sonnenglut der Leidenschaft

Titel: Sonnenglut der Leidenschaft
Autoren: Penny Jordan
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großzuziehen. Daher wuchs Tariq im Palast auf und machte seine Ausbildung in England und Amerika – wie viele junge Männer aus Zuran.
    „Was hast du denn inzwischen über die Grundstücke herausgefunden, die gleich zweimal verkauft worden sind, einmal an ausländische Käufer?“, fragte der Gastgeber interessiert.
    Als eine Bedienstete ihnen eine Schale mit Süßigkeiten anbot, lehnte Tariq dankend ab, während der Herrscher es sich sichtlich schmecken ließ. Man sah seiner Figur die Vorliebe für Naschereien an.
    „Der Anführer heißt Chad und ist Südafrikaner. Er hat mich kürzlich auf seiner Hochseejacht empfangen und mir anvertraut, dass er einen Kontakt in Regierungskreisen hat, der ihm die erforderlichen Dokumente zur Verfügung stellt, die er braucht, um das Eigentum an den Wohnungen zu belegen. Anschließend verkauft er die Wohnungen illegal und zu völlig überteuerten Preisen zweimal, also an zwei Interessenten. Dadurch verdoppelt er den Gewinn. Wenn die Käufer merken, dass die Wohnungen ihnen gar nicht rechtmäßig gehören, ist es zu spät: Das Geld ist weg.
    Leider hat Chad mir den Namen des Regierungsmitglieds nicht anvertraut. Er ist zu gerissen, bisher kann man ihm nichts nachweisen. Alle seine Geschäfte erledigt er von der besagten Hochseejacht aus. Wie du ja weißt, habe ich mich ihm als entfernter geldgieriger Verwandter der Herrscherfamilie mit einem gewissen Einfluss vorgestellt. In der Hoffnung, dass er mir dann seinen Mittelsmann verrät. Aber Chad ist sehr vorsichtig und überaus misstrauisch. Es braucht wohl noch etwas mehr als die Tatsache, dass ich mich bereits von ihm habe bestechen lassen. Aber dafür gehört mir jetzt eine der Wohnungen, die sie mit meiner Hilfe in ihren Besitz gebracht haben.“
    „Und hast du die Wohnung tatsächlich inzwischen bezogen?“
    „Ja, denn das unterstreicht doch meine Geldgier und wiegt Chad in Sicherheit. Außerdem habe ich behauptet, im Moment nicht flüssig zu sein, weil du mir das Erbe meiner Mutter vorenthältst. Natürlich mit dem Hinweis, dass dieser Umstand nicht allgemein bekannt ist. Wir müssen ja davon ausgehen, dass das korrupte Regierungsmitglied mich und den finanziellen Hintergrund meiner Familie kennt. Deshalb musste ich Chad davon überzeugen, dass ich wütend auf dich bin und dringend Geld brauche.“
    „Das ist sicher keine leichte Rolle, die du spielen musst“, sagte sein Verwandter mitfühlend. „Umso dankbarer bin ich dir, Tariq. Du gehörst zu den wenigen Menschen, denen ich vollkommen vertraue. Und dies ist wirklich eine sehr heikle Angelegenheit.“
    „Allerdings. Bisher haben alle Opfer, von denen wir wissen, ausgesagt, sie hätten die Wohnungen von einem Makler gekauft. Da dieser ‚Makler‘ aber im traditionellen arabischen Gewand auftritt, einen Vollbart und eine übergroße Sonnenbrille trägt, wenn er seine Geschäfte tätigt, können wir ihn bisher nicht identifizieren. Wir müssen leider davon ausgehen, dass er mit dem korrupten Regierungsmitglied zusammenarbeitet. Wenn das herauskommt, ist Zurans Ruf auf dem internationalen Parkett geschädigt.“
    „Genau das müssen wir unbedingt verhindern, indem wir den Mann umgehend enttarnen. Ich verlasse mich ganz auf dich, Tariq.“
    In sicherem Abstand zur Wohnung stieg Tariq aus der Limousine und verabschiedete sich von seinem Fahrer. Warm und seidig umfing ihn die Nachtluft, und er sehnte sich nach seinem kleinen Königreich jenseits der Wüste. Stattdessen hielten ihn die Geschäfte in der Stadt gefangen.
    Voller Abscheu dachte er an den kriminellen Haufen, mit dem er sich abgeben musste. Gestern Abend hatte ihr Anführer ihm die Dienste der spärlich bekleideten Prostituierten auf seiner Jacht angeboten – als kleine Entschädigung für seine Hilfe.
    Natürlich gab er vor, sich geschmeichelt zu fühlen, obwohl er das Angebot schlichtweg widerlich fand. Er lehnte es dankend ab, mit der Begründung, dass er nichts riskieren wollte, was den Landesfürsten noch wütender machen würde. Dann sähe er nämlich nie etwas vom Erbe seiner Mutter.
    Seit die Verbindung zu einer eleganten geschiedenen Französin vor eineinhalb Jahren in die Brüche gegangen war, hatte Tariq keine Frau mehr angerührt. Der gestrige Anblick der leicht bekleideten jungen Frauen mit ihren Silikonbrüsten hatte ihn abgestoßen. Wie vielen Mitgliedern der Gang mochten sie schon zu Diensten gewesen sein? Noch jetzt schüttelte es ihn bei dem Gedanken daran. Zum Abschied hatte Chad doch
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