Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Song of Blood (German Edition)

Song of Blood (German Edition)

Titel: Song of Blood (German Edition)
Autoren: Sandra Busch
Vom Netzwerk:
Seite.
    „Wir hatten gar keine andere Wahl. Wenn wir Songlians Wunsch nicht gefolgt wären, hätte er den Kontakt mit uns ebenfalls abgebrochen. Falls es dich tröstet: Er erkundigt sich jedes Mal nach dir und fragt nach deinem Befinden.“
    Far lachte freudlos. „Natürlich.“
    „Wir haben mehrmals versucht ihn zu überreden, sich mit dir auszusöhnen. Er will einfach nicht. Far, was ist denn bloß zwischen euch beiden vorgefallen? Was, zum Henker, ist in Russland passiert?“ Cooper hatte ihn an den Schultern gepackt und schüttelte ihn sanft. Far versteifte sich.
    „Frag mich niemals mehr nach Russland“, zischte er jetzt richtig böse. Unwillkürlich wich Cooper vor ihm zurück. Er runzelte ungehalten die Stirn, doch bevor er einen Kommentar zu Fars Verhalten abgeben konnte, erhob sich der und forderte: „Gebt mir Songlians Handynummer.“
    „Die haben wir nicht. Und seine Anrufe sind nie so lang, dass ich sie hätte zurückverfolgen können. Und glaube nicht, dass ich es nicht mehrfach versucht habe“, antwortete Jonathan.
    „Jon, dann sag mir wenigstens, wo er ist.“ Far hasste es zu betteln. Er tat es trotzdem. „Jon, bitte sag es mir.“
    Jonathan wechselte einen Blick mit Cooper und mit einem ergebenen Seufzer nickte der kurz.
    „So-lian ist in Frankreich. Genauer gesagt in Paris.“
    Far stieß hörbar den Atem aus. „In Frankreich also.“
    Sicherlich, um auf den gemeinsamen Spuren mit Luc de Bonneville zu wandern, während Far ihn verzweifelt in den Straßen New Yorks suchte. Teufel aber auch!
    „Und die Adresse?“
    Dieses Mal schüttelte Jonathan den Kopf.
    „Verdammt, Jon, Coop, Joey! Paris ist riesig. Wie soll ich ihn da finden? Ah!“ Far fiel etwas ein und er fuhr gedankenschnell zu Jonathan herum. Der zuckte erschrocken zusammen und hätte beinahe seine Zigarette verschluckt. Bis heute hatten sich seine Partner nicht daran gewöhnen können, dass er als Vampir deutlich schneller war, als einst als Mensch. Far ignorierte die furchtsame Reaktion seines Freundes.
    „Kannst du ihn nicht über die Behörden aufstöbern?“, erkundigte er sich.
    „Habe ich bereits versucht. Keine Chance, Far. Er scheint in Frankreich nicht seinen richtigen Namen zu benutzen. Tut mir ehrlich leid. Ich, nein, wir alle hätten dir wirklich gerne geholfen.“
    Far schlug fluchend mit der Faust gegen die Wand. Ein Riss erschien im Putz, den lieber niemand kommentierte und jeder geflissentlich übersah. Auf einmal blickte Cooper auf die Uhr.
    „Sag mal, hast du nicht eine Verabredung mit Till Dearing?“, erinnerte er Far streng an den Termin, der bereits seit Langem ausgemacht war. Far hatte inständig gehofft, dass Cooper es vergessen hätte.
    „Was soll ich bei diesem Gehirnklempner?“, knurrte er unwillig.
    „Dein Oberstübchen in Ordnung bringen lassen. Verflucht, Far! Du läufst hier seit Monaten wie Falschgeld umher und fällst allen auf die Nerven. Das kann so nicht weitergehen. Von mir aus versuche Songlian zu finden. Einige neue Anhaltspunkte hast du ja nun. Und lass dir wenigstens von Dearing helfen, wenn wir es schon nicht dürfen.“
    „Ich brauche keine Hilfe“, sagte Far spröde, obwohl er scheinbar folgsam zur Tür ging. Dort hielt er nochmals kurz inne und wandte sich um.
    „Tut mir leid“, sagte er leise in den Raum und in die erstaunten Gesichter hinein, ehe er verschwand. Der Einsatzplan war vergessen.
     
     
    Dearing begegnete Far auf dem Weg in die obere Etage.
    „He, Baxter. Ich suche Sie bereits überall. Eigentlich sollten Sie seit einer Viertelstunde in meinem Büro sitzen und mit mir reden“, rief der Psychologe, als er seinen Patienten entdeckte. Womit er offenbar nicht gerechnet hatte, war, dass er unversehens am Kragen gepackt wurde. Auf einmal verlor der nicht gerade kleine und leichte Mann den Boden unter den Füßen, als Far ihn wütend mit einer Hand mühelos in die Höhe stemmte.
    „Der Termin ist gestrichen“, stellte Far mit scharfer Stimme klar.
    „Hören Sie, Baxter, ich will mich bloß mit Ihnen unterhalten.“ Der Psychologe verstummte, als Far den Kopf nachdenklich zur Seite neigte. Ein kaum wahrnehmbares tierisches Knurren drang aus seiner Kehle. Es war mehr zu fühlen, als zu hören. Hastig lenkte Dearing ein:
    „Andererseits können wir den Termin gerne verlegen, wenn es Ihnen heute nicht passt. Am besten Sie rufen mich an, sobald Sie Zeit haben.“
    Zur Belohnung wurde er überaus sanft abgesetzt. Far rückte ihm mit einer letzten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher