Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition)

Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition)

Titel: Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition)
Autoren: Stefan M. Fischer
Vom Netzwerk:
getötet.«
    »Was?«
    »Die Völker werden entsprechend angewiesen. Sobald einer aus der Art gerät, muss er beseitigt werden.«
    Fumè brauchte einen Moment, dann war er sich sicher, dass er das Gehörte nicht geträumt hatte. »Das kann doch nicht deren Ernst sein! Reicht es nicht, sie zu verbannen? Sie auszusetzen, als hätten sie eine ansteckende Krankheit? Reicht das nicht?«
    Qualandras ging auf die Knie und betastete den grünen Fleck auf dem Boden. Er leckte sich den Finger ab und verzog das Gesicht. Unter mühevollem Schnaufen kämpfte er sich wieder auf die Beine und nahm die schwarze Mamba genauer in A ugenschein. Wie Fumè dieses Getue auf die Nerven ging.
    »Qualandras!«
    »Wenn es nach mir ginge ...«
    »Aber nach dir geht es nicht.« Fumè ging zu dem Topf neben der Schlangenkiste und zog eine Zuchike heraus.
    »Da gibt es noch etwas«, sagte Qualandras kleinlaut. Die schwarze Mamba funkelte ihn an, er wich einen Schritt zurück.
    Fumè musste sich beherrschen. Ruhig einatmen. Ausatmen. Einatmen. Nicht au fregen. »Was denn noch?« Er griff sich ein Messer und sah Qualandras abwartend an. »Und?«
    »Na ja, es wird gemunkelt, dass sich jenseits des Verdammus-Passes die Aband onier bereits gekreuzt haben und zu blutrünstigen Kreaturen herangewachsen sind.«
    »Das ist doch Blödsinn.«
    Qualandras hob die Schultern. »Die Abandonier sinnen auf Rache, weil man sie ausgegrenzt hat. Sie sind dabei, sich zusammenzurotten.«
    »Wer sagt das?«
    »Die Siamesische Zwillingswespe.«
    Fumè hackte mit kräftigen Hieben die Zuchike in Stücke. »Ach? Die Oberen gla uben ihr? Im Ernst? Sie ist doch dafür bekannt, intrigant zu sein, dieses verlogene Biest.«
    »Es wird aber nicht ausgeschlossen, Fumè. Die Oberen sind in Sorge, weil alles so unüberschaubar geworden ist. Die Völker geben keine Auskunft, wen sie bereits ve rstoßen haben, weil sie sich ihrer schämen. So oder so soll die Welt von den Andersartigen gereinigt werden. Da spielt es keine Rolle, ob die Siamesische Zwillingswespe die Wahrheit gesagt hat oder nicht.«
    Fumè starrte auf die Zuchikenstücke.
    Qualandras trat heran. »Darf ich?« Ohne eine Erlaubnis abzuwarten, stopfte er sich ein paar Zuchikenstücke in den Mund. Ein Geräusch drang aus dem Keller, als hätte jemand gerülpst. Qualandras hielt in der Kaubewegung inne. Erneut war da ein Ton zu hören. Ein Niesen. Qualandras ging einige Schritte Richtung Kellertür. Es war ihm anzusehen, dass er neugierig war, was sich dahinter verbarg.
    »Lass mich bitte allein«, bat Fumè.
    Der Einäugige schaute verdutzt. Noch einmal der Blick zur Kellertür. Schweißtropfen bildeten sich auf seiner Stirn. Er wischte sie ab, schnaufte kräftig durch, dann nickte er folgsam.
    Fumè hob die Hand und spreizte die Finger, wobei er mit dem mittleren winkte. »Li ebe mit dir und Frieden sowieso.«
    Qualandras tat es ihm gleich, zögernd und murmelnd, dann ging er.
    Das Geräusch der zufallenden Tür hallte im Raum nach. 
    »Die Oberen sind keine Weisen, das sind dumme Angsthasen.«
    Fumè fütterte mit den übrig gebliebenen Zuchikenstücke die Haie im Aquarium, die so klein waren wie Fliegen. Während sie gierig das Abendessen verschlangen, stützte er sich ab, mit Blick auf den Seestern.
    Die Abandonier kreuzten sich zu blutrünstigen Bestien? Das war doch nur ein G erücht. Ein blödes, gefährliches Gerücht.
    Hoffentlich kam es Tarabas nicht zu Ohren. Der würde es als Chance sehen, seine Kriegslust zu stillen.
    Fumè ging zur Kellertür. Er schob sie einen Spaltbreit auf und horchte. Als er Fressgeräusche hörte, musste er lächeln.
    »Dir wird nichts passieren«, murmelte er und drückte die Tür wieder ins Schloss. Er legte für morgen das Buch ‚Anfänge für Magie’ auf dem Arbeitstisch b ereit. Tarabas würde wieder eine Zauberstunde bekommen.
    Fumè legte sich schlafen und dachte an ihn und ihre erste Begegnung. Damals war er noch nicht von diesem Gift der Kriegslust infiziert. 
     
    ***
     
    Tarabas konnte es nur jugendlichen Leichtsinn nennen, dass er und sein bester Freund Vincent sich auf den Weg in das lebensgefährliche Land Ungolar gemacht hatten. Dort herrschten Hexen, die seinem Volk der zaubermächtigen Glatzköpfler und auch Vincents bescheidenem Stamm der Haarigen nicht wohlgesinnt waren. Eine mächtige Mauer umgab das Dorf, doch das schreckte sie nicht ab.
    Vincent drückte sein Ohr gegen die steinerne Wand und lauschte auf verdächtige Geräusche.
    »Und?«, fragte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher