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Sommertraume in Marbella

Titel: Sommertraume in Marbella
Autoren: Penny Jordan
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küssen. Panik und Schuldgefühle überwältigten Julia. Zuletzt hatte er sie im mondbeschienenen Garten des Luxushotels in den Tropen geküsst, wo sie ihn kennen gelernt und sofort angenommen hatte, dass aus ihnen ein Liebespaar werden würde. Aber am Ende des Urlaubs hatte er erklärt, er würde Lucy lieben. Kurz darauf hatte er Lucy geheiratet. Lucy war seine Ehefrau. Und sie war eine von Julias beiden besten Freundinnen. Auf keinen Fall wollte sie diese Freundschaft verraten.
    Irgendwie gelang es Julia, sich loszureißen, doch schon nach wenigen Schritten wurde sie erneut von hinten am Arm gepackt.
    „Nein, Nick. Es war mir vollkommen ernst damit“, sagte sie scharf, ohne sich umzublicken.
    „Wirklich? Anscheinend hat er das nicht geglaubt. Und ich glaube es auch nicht!“
    „Silas!“ Bestürzt sah Julia den Mann an, der sie festhielt. „Wie …“, begann sie, aber er unterbrach sie.
    „Wie viel ich gehört habe? Alles. Wie lange läuft das schon zwischen euch beiden?“
    „Nichts läuft!“
    Die eisblauen Augen zusammengekniffen und einen zynischen Zug um den Mund, warf Silas ihr einen ungläubigen Blick zu. Julia spürte die vertraute Mischung aus Ärger und Abneigung in sich aufsteigen.
    „Es ist die Wahrheit“, betonte sie. „Ich kannte Nick schon vor Lucy, und von dieser Beziehung hat er gesprochen. Nicht, dass dich das überhaupt etwas anginge.“
    „Offensichtlich glaubt er, dass du die Beziehung wieder aufnehmen willst“, sagte Silas seidenweich.
    „Tja, da irrt er sich. Ich will es nicht.“
    Silas sah sie zweifelnd an, was Julias Wut noch steigerte. Noch nie hatten sie sich gut verstanden. Sie ertrug ihn nur wegen ihres Großvaters, dessen Titel und Grundbesitz Silas eines Tages erben würde, da er von der männlichen Linie des jüngeren Bruders ihres Großvaters abstammte. Anstelle ihres Großvaters wäre sie nicht in der Lage gewesen, diesen amerikanischen Außenseiter ins Herz zu schließen.
    „Aber du begehrst ihn.“
    „Nein!“, widersprach Julia wütend. „Nick ist mit Lucy verheiratet. Und sie ist meine beste Freundin.“
    „Das weiß ich. Allerdings weiß ich auch, dass du der Sache ein für alle Mal ein Ende machen würdest, wenn es dir wirklich ernst wäre.“
    Langsam hatte Julia es satt. „Und was genau soll ich deiner Meinung nach tun?“, brauste sie auf.
    So wie Silas die Schultern zuckte, konnten es nur sehr große, sehr muskulöse und sehr männliche Männer tun. Notgedrungen musste sie Notiz von seiner Männlichkeit nehmen, was – wie immer – eine prickelnde Erregung in ihr auslöste, die ihre Abneigung gegen ihn nur noch steigerte. Er hatte kein Recht, so verdammt sexy zu sein. Irgendwie kam es ihr völlig falsch vor, dass ein Mann, der sie so verärgerte, genau die athletische Figur hatte, die erwachsene Frauen wie hormongesteuerte Teenager reagieren ließ.
    „Entweder du gibst deinen Job auf …“
    „Das werde ich ganz bestimmt nicht tun“, unterbrach ihn Julia gereizt. „Jetzt, wo Carly mit Ricardo verheiratet ist und ein Baby bekommt, muss Lucy schon auf sie verzichten. Ich kann nicht auch noch gehen.“
    „… oder du machst Nick Blayne unmissverständlich klar, dass du nicht zu haben bist.“
    „Das habe ich ihm schon gesagt.“
    „Aber er weiß doch, dass du es bist. Wenn du mit einem anderen Mann zusammen wärst …“
    „Bin ich aber nicht.“
    „Dann such dir einen, der so lange deinen Partner spielt, bis er aufgibt.“
    „Wie bitte? Und wen, zum Beispiel?“
    „Mich, zum Beispiel.“
    Julia schüttelte den Kopf. „Nein. Kommt nicht in Frage! Niemals. Absolut nicht. Außerdem wissen sowieso alle, dass wir uns nicht ausstehen können.“
    „Man hat schon von Paaren gehört, die feststellen, dass das, was sie für Liebe gehalten haben, in Wirklichkeit Abscheu ist. Warum soll es bei uns nicht umgekehrt sein?“
    „Ich fasse es einfach nicht! Erwartest du im Ernst, dass ich eine Beziehung zu dir vortäusche?“
    „Ich dachte, du willst Lucys Ehe schützen.“
    „Will ich ja auch, aber nicht, indem ich mich zu deinem Opfer mache.“
    „Eine sehr bacchische Metaphorik. Ich gebe allerdings zu, dass die Vorstellung, wie du dich mir hingibst …“
    „Würde ich niemals tun. Nicht dir.“
    „Aber Nick schon?“
    „Nein!“
    „Dann beweis es.“
    Wütend sah Julia ihn an. „Worum geht es eigentlich, Silas? Was ist für dich dabei drin? Und was, in aller Welt, machst du hier überhaupt? Du hasst doch Partys wie diese.“
    „Ich bin hier,
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